Ärger in Bayerns Hotspot: 75 neue Fälle in Konservenfabrik – Produktion darf trotzdem wieder starten

Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem: Mehr als 20 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem Coronavirus infiziert, 217.768 davon in Deutschland. Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

TOP-NEWS: 75 weitere Fälle in Konservenfabrik – Produktion darf trotzdem wieder starten

20.34 Uhr: Weitere 75 Mitarbeiter einer Konservenfabrik im niederbayerischen Mamming sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtet der "Bayerische Rundfunk". Damit haben sich insgesamt bereits mehr als 150 Menschen in der Fabrik infiziert.

Mamming ist derzeit der landesweit größte Corona-Hotspot. Auch auf einem Gemüsehof hatte es etliche Infizierte gegeben. 190 Infizierte befinden sich im Landkreis aktuell in Quarantäne.

Die neuen Fälle seien bei der Nachtestung von 300 Kontaktpersonen festgestellt worden, berichtet der Sender weiter. Die Personen seien daraufhin isoliert worden.

Nichtsdestotrotz darf die Produktion in der Konservenfabrik am Mittwoch wieder aufgenommen werden, berichtet der BR. Das Verwaltungsgericht hatte die Schließung nach einem Antrag der Betriebsleitung aufgehoben.

Landrat Werner Bumeder ärgert sich, dass die Entscheidung getroffen wurde, noch bevor ein ein Prüfbericht der Behörden zum Hygienekonzept des Betriebs vorlag. "Angesichts der weiterhin hohen und sogar noch gestiegenen Infektionszahlen würde ich die Verantwortung für eine Wiederaufnahme des Betriebs ohne Testat der Fachleute nicht übernehmen", wird er vom BR zitiert.

TOP-NEWS: RKI-Bericht: Zahl der Ansteckungen von Deutschen im Ausland steigt stark an

19.45 Uhr: Der Anteil der Corona-infizierten Deutschen, die sich im Ausland angesteckt haben, ist zuletzt stark gestiegen. Das geht aus dem neusten Lagebericht des Robert-Koch-Instituts hervor. Waren vorletzte Woche noch 18 Prozent der neuen Corona-Fälle auf eine Infektion im Ausland zurückzuführen, waren es in der vergangenen Kalenderwoche bereits 31 Prozent (1777 Fälle).

Das RKI erhebt diese Zahl wöchentlich, stellt zudem eine Statistik über die Expositionsländer auf – basierend auf den vergangenen vier Wochen. Besonders häufig nannten die Erkrankten in diesem Zeitraum zuletzt den Kosovo (1096 Fälle) als möglichen Ursprungsort ihrer Erkrankung. Es folgen die Türkei (501), Kroatien (260) und Serbien (196). Mit Bulgarien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien stehen auf den folgenden Plätzen ebenfalls südosteuropäische Länder.

Zum Vergleich der totalen Zahlen: Vor zwei Wochen lagen die Zahlen (für den Erhebungszeitraum von vier Wochen) beispielsweise im Kosovo (303), der Türkei (70) und Kroatien (29) noch deutlich unter den aktuellen. Sie sind zuletzt also mehrheitlich deutlich gestiegen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte schon vor einigen Wochen gewarnt, dass besonders Urlaubsrückkehrer aus der Balkan-Region das Virus nach Deutschland nach Hause bringen könnten. Deshalb waren auf beliebten Rückreiserouten die Tests an Grenzen verstärkt worden.

Klassische deutsche Urlaubsländer sind hingegen in den Top 15 nur weiter unten wie Spanien (107), Niederlande (50) oder Österreich (44) oder gar nicht wie beispielsweise Italien zu finden.

RKI

TOP-NEWS: 1164 neue positive Corona-Tests in Deutschland – R-Wert sinkt unter 1

19.12 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist auf 217.768 gestiegen. Das geht aus den Zahlen der Landesgesundheitsämter hervor. Damit stieg die Zahl der positiven Tests im Vergleich zum Montag um 1164, ein vergleichbar starker, besorgniserregender Anstieg. Die Zahl der Todesfälle stieg um 5 auf 9174.

Besonders hohe Steigerungen gab es am Dienstag in Nordrhein-Westfalen (+413), Bayern (+178) und Berlin (+111). Relativ starke Anstiege gab es zudem auch in Schleswig-Holstein (+55) und Hamburg (+57).

Der R-Wert des RKI sank den dritten Tag in Folge von 1,09 auf 0,97. Das Robert-Koch-Institut gibt die Zahl der Genesenen in Deutschland aktuell mit 198.100 an. Damit ist von einer Zahl von knapp 10.500 akuten Fällen im Land auszugehen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 37.978 (1859 Todesfälle)
  • Bayern: 52.069 (2625 Todesfälle)
  • Berlin: 9850 (224 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3662 (175 Todesfälle)
  • Bremen: 1822 (56 Todesfälle)
  • Hamburg: 5747 (231 Todesfälle)
  • Hessen: 12.815 (525 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 952 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 15.041 (654 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 52.174 (1763 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 7882 (239 Todesfälle)
  • Saarland: 2921 (174 Todesfälle)
  • Sachsen: 5671 (224 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 2078 (64 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 3675 (158 Todesfälle)
  • Thüringen: 3431 (183 Todesfälle)

Gesamt: (Stand 11.08.2020, 19.04 Uhr): 217.768 (9174 Todesfälle)

Vortag: (Stand 10.08.2020, 20.04 Uhr): 216.604 (9169 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 198.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 10.494

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,97

TOP-NEWS: Boris Palmer lässt sich als Testperson bei Covid-19-Studie impfen

18.14 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich als Versuchsperson gegen Covid-19 impfen lassen. Er habe als Testperson bei der Studie zum Corona-Impfstoff der Tübinger Firma Curevac mitgemacht, teilte der 48-jährige Grünen-Politiker am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit. "In meiner Altersgruppe hat es an Probanden gefehlt, die den Gesundheitscheck überstanden. Ich habe mich gerne dafür zur Verfügung gestellt." dpa Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer

Er fühle sich topfit, schrieb Palmer weiter. "Ich bin jetzt hier unter ständiger Beobachtung, falls doch eine Nebenwirkung auftreten sollte. Ich spüre aber rein gar nichts." Zwar gebe es eine Wahrscheinlichkeit von 17 Prozent, dass er bei der Studie nur ein Placebo erhalten habe. "Aber da hoffe ich jetzt mal, dass ich den Wirkstoff im Arm habe."

Curevac hatte im Kampf gegen das Virus nach der Mainzer Firma Biontech als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie erhalten. Derzeit gibt es nach Angaben des Instituts für Tropenmedizin in Tübingen etwa 180 Probanden. Erste Ergebnisse sollen Mitte September vorliegen.  

Corona-Testpflicht für Erntehelfer und Saisonarbeiter in Bayern

17.09 Uhr: Bayern hat eine Corona-Testpflicht für Erntehelfer und Saisonarbeiter eingeführt. "In landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten dürfen ab sofort nur noch Personen beschäftigt werden, die zu Beginn ihrer Tätigkeit einen negativen Corona-Test vorlegen können", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag. "Damit wollen wir lokalen Hotspots vorbeugen und die Betriebe vor einer möglichen Schließung schützen." Das Kabinett hatte die Testpflicht am Montag bei einer außerplanmäßigen Sitzung beschlossen. "Ziel ist, dass es gar nicht erst zu Ausbrüchen in Betrieben kommt", erklärte die Ministerin.

Betriebe müssen Erntehelfer und Saisonarbeiter 14 Tage vor Beschäftigungsbeginn mit Name, Unterbringungsort, Art und Dauer der Beschäftigung sowie Kontaktdaten den Kreisverwaltungsbehörden melden. Können Arbeitskräfte keine höchstens 48 Stunden alte Bescheinigung in deutscher oder englischer Sprache mitbringen, müssen sie sich vor Ort testen lassen, wie ein Ministeriumssprecher am Dienstag in München erläuterte. Bis das geschehen ist, müssen die Betriebe sie von Kolleginnen und Kollegen trennen. Bei Verstößen drohen bis zu 25 000 Euro Strafe.

NRW beschließt 150-Euro-Bußgeld bei Maskenverstößen in Bussen und Straßenbahnen

15.37 Uhr: Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat am Dienstag die angekündigten hohen Strafen für Maskenmuffel im öffentlichen Nahverkehr beschlossen. Ab sofort werden Verstöße gegen die Maskenpflicht in Bussen und Straßenbahnen als Ordnungswidrigkeit umgehend mit 150 Euro Bußgeld geahndet, wie die Düsseldorfer Staatskanzlei mitteilte. Bislang waren solche Verstöße in Nordrhein-Westfalen erst nach einer erfolglosen Ermahnung bestraft worden.

Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) betonte, das Maskentragen sei "eine Frage der Solidarität mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft". "Die Maskenpflicht im ÖPNV ist eine kleine Unannehmlichkeit, sie kann aber eine große Katastrophe verhindern."

Ordnungsämter in Berlin sollen mehr kontrollieren

14.57 Uhr: Berlins Ordnungsämter sollen die Einhaltung der Corona-Verordnung noch stärker kontrollieren als bisher. "Wir sind uns alle einig, das Entscheidende bleibt, mit den vorhandenen Regelungen um Verständnis zu werben und mit Kontrollen die Umsetzung zu überprüfen", sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) nach der Senatssitzung am Dienstag. Regelverletzungen müssten Konsequenzen haben. "Und wir werden auch stärker mit den bezirklichen Ordnungsämtern in Kontakt treten, mit dem Ziel, die Durchsetzung der Verordnung etwas weniger locker zu handhaben, als es in der Vergangenheit der Fall war." dpa Eine Polizeistreife unterwegs durch Berlin.

Es müsse Schwerpunktkontrollen geben und bei Nichteinhaltung der Regeln gegebenenfalls auch "drastische Konsequenzen". Auf Vorschlag von Innensenator Andreas Geisel (SPD) sei besprochen worden, 240 Mitarbeiter in den Ordnungsämtern der Bezirke zusätzlich bereitzustellen. "Das ist eine erhebliche Verstärkung der Möglichkeiten, um Verordnungsverstöße zu kontrollieren und gegebenenfalls auch zu ahnden", sagte Lederer, "auch mit Bußgeldern oder wenn es nicht anders geht, auch mit der Schließung von Einrichtungen."

NRW-Ministerium empfiehlt "Maskenpausen" in der Schule

14.52 Uhr: Zum Schulstart unter Corona- und Hitze-Bedingungen in Nordrhein-Westfalen hat das Schulministerium die Schulen aufgefordert, "Maskenpausen" zu gewähren. Wie den Schülern ermöglicht werde, den Mund-Nasen-Schutz zeitweise abzunehmen, hänge von den Bedingungen und der Kreativität der jeweiligen Schule ab, sagte Schulstaatssekretär Mathias Richter am Dienstag in Düsseldorf. Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht, so wie sie in Bussen oder Bahnen drohen, gebe es in Schulen nicht. Die Schulleitungen könnten aber "erzieherische Maßnahmen" bei Schülern ergreifen, die sich bewusst oder sogar provokativ nicht an die Vorgaben des Infektionsschutzes hielten. "Letztlich kann es dazu führen, dass es nach Hause geht", so Richter.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) verwies auch darauf, dass die Unterrichtsräume gelüftet werden müssten. Wenn Räume nicht gelüftet werden könnten, dürften sie nicht für den Unterricht genutzt werden.

In NRW beginnt an diesem Mittwoch wieder die Schule. An weiterführenden und berufsbildenden Schulen gilt eine Maskenpflicht auch im Unterricht.

MV erhöht Bußgelder bei Verstößen gegen Corona-Vorschriften

13.28 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern gelten künftig höhere Bußgelder bei Verstößen gegen Corona-Vorschriften. Wer sich nicht an die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr hält, dem drohen künftig 150 Euro statt wie bisher 25 Euro Bußgeld, wie Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin bekanntgab. Bei Verstößen gegen Quarantäne-Anordnungen steigt das Mindest-Bußgeld demnach von 100 auf 500 Euro.

Neuseeland verordnet Lockdown für Millionenstadt Auckland

12.06 Uhr: In der neuseeländischen Großstadt Auckland ist ein vorübergehender Lockdown angeordnet worden. Nach 102 Tagen ohne lokale Corona-Ansteckung in dem Pazifikstaat waren am Dienstag vier neue Fälle bei einer Familie aus der Millionenmetropole gemeldet worden. Premierministerin Jacinda Ardern sagte vor Journalisten, bislang sei unklar, wo sich die Infizierten angesteckt hätten. "Obwohl wir alle unglaublich hart gearbeitet haben, um dieses Szenario zu verhindern, haben wir es auch geplant und vorbereitet", so Ardern.

In Auckland mit knapp 1,7 Millionen Einwohnern sollen nun zunächst alle Schulen und alle nicht unbedingt notwendigen Geschäfte geschlossen werden. Zudem wurden die Menschen aufgefordert, zuhause zu bleiben. Im Rest des Landes wurden Zusammenkünfte von mehr als 100 Menschen verboten. Der Lockdown soll zunächst für drei Tage – von Mittwoch bis Freitag – gelten.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Neuseeland 1574 Fälle bestätigt, 22 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Mark Mitchell/Mark Mitchell/NZME Premierministerin Jacinda Ardern

Putin verkündet Zulassung von erster Corona-Impfung

11.31 Uhr: Als erstes Land der Welt lässt Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung zu. Das gab Präsident Wladimir Putin am Dienstag im Staatsfernsehen bekannt. "Ich weiß, dass sie wirksam ist, dass sie eine dauerhafte Immunität gibt", erklärte er. In Erinnerung an sein Vordringen in den Weltraum 1957 wurde der Impfstoff auf den Namen "Sputnik V" getauft.

Der Impfstoff wurde allerdings bisher nur an wenigen Menschen getestet, ihn in einem so frühen Stadium zuzulassen, widerspricht internationalen Kriterien. Der Kremlchef sagte kurz darauf der Nachrichtenagentur Interfax, auch eine seiner Töchter habe sich während der Tests des in Russland entwickelten Stoffs impfen lassen.

Eine reguläre Zulassung ohne die umfangreichen Daten aus einer Phase-III-Prüfung mit mindestens mehreren Tausend Probanden erscheine riskant, erklärte auch Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. In der Etappe könnten unter anderem mögliche seltene Nebenwirkungen detektiert werden. Die Zahl der Probanden betrage in der Regel mehrere Tausend bis Zehntausende. In Deutschland gibt es eine Zulassung erst nach Abschluss der letzten Phase.

Russlands Gesundheitsminister Michael Muraschko erklärte, das Gamaleja-Institut und die Firma Winnopharm sollten das Medikament produzieren. Zuerst sollen Lehrer und Ärzte geimpft werden. Nach Behördenangaben beginnt die Impfung noch im August oder im September. Der Stoff solle auch ins Ausland exportiert werden. Unabhängig von der Zulassung läuft in Russland eine dritte Testphase.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Russland zuvor aufgefordert, sich bei der Herstellung eines Corona-Impfstoffes an die festgelegten Richtlinien für die Produktion sicherer und wirksamer Medikamente zu halten. Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kre

Wegen Großkonzert: Laschet kritisiert Düsseldorfs Oberbürgermeister

10.24 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat den Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel wegen eines geplanten Großkonzerts mit 13.000 Fans kritisiert. Er warf ihm Profilierungsversuche vor. "Ich hätte hier etwas mehr Sensibilität vom Oberbürgermeister erwartet", sagte Laschet am Dienstag, da die Stadt vor der Ankündigung nicht auf das Land zugegangen sei. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis "ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Vielleich war das auch die Absicht, dass man so auf diese Stadt gucken sollte."

Laschet hält das geplante Event "für kein gutes Signal". Das Kabinett werde noch am Dienstag über die rechtliche Lage sprechen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte bereits rechtliche Zweifel an dem Konzert mit Bryan Adams, Sarah Connor und anderen Künstlern angemeldet. Es soll am 4. September stattfinden. Am 13. September finden in NRW Kommunalwahlen statt, bei denen der Sozialdemokrat Geisel erneut als Düsseldorfer Stadtoberhaupt antritt. dpa/Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpabild Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Steigerung um 115 Prozent: Aktive Corona-Fälle bereiten Sorge – kommt die zweite Welle?

09.53 Uhr: Nach den umfangreichen Lockerungen mitten in der Corona-Pandemie verhalten sich die Bürger zunehmend unvorsichtiger, dazu kommen die Begleiterscheinungen der Urlaubssaison. Das schlägt sich auch in den Corona-Zahlen nieder. Mehr als 216.000 Menschen haben sich inzwischen bestätigt infiziert, doch dieser Wert ist im Moment nicht der entscheidende. Viel wichtiger ist die Zahl aktiven Corona-Fälle – also Menschen, die eine akute Infektion in sich tragen. dpa/Bodo Marks/dpa Badegäste am Timmendorfer Strand an der Ostsee.

Schaut man genauer auf die Aktiven, bekommen die Warnungen über ein Aufflammen der Corona-Krise, die in Deutschland schon sehr gut im Griff schien, neue Relevanz. Denn die Verdopplungszeit der derzeit 10.077 aktiven Fälle (Quelle: Gesundheitsämter) liegt jetzt bei 26 Tagen – heißt, statistisch haben wir bei gleichbleibendem Verlauf am 6. September wieder mehr als 20.000 aktive Corona-Infektionen. Dabei war diese Zahl bereits auf unter 5.000 gesunken. Allein von Sonntag auf Montag kamen mehr als 250 neue Fälle hinzu (+ 3 Prozent).

Die Steigerung gegenüber dem vergangenen Montag beträgt sogar erstaunliche 23 Prozent, noch besorgniserregender ist allerdings die Erhöhung um 115 Prozent gegenüber dem Tiefststand der aktiven Fälle am 15. Juli. Schließlich soll ein zweite Lockdown mit aller Macht verhindert werden. 

Dieser Trend spiegelt sich auch in der Zahl der Corona-freien Landkreise wider. Nur noch 46 Landkreise in Deutschland sind ohne Covid-19-Infektionen – Mitte Juni waren es noch 158. Über der Obergrenze der Bundesregierung ist derzeit noch der Landkreis Dingolfing-Landau mit 85,2 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner.

Deutsche Biotech-Firma Curevac plant Impfstoff-Tests in Brasilien

09.38 Uhr: Auch das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac hat vor, in Brasilien einen Corona-Impfstoff zu testen, an dem es forscht. Wie die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von Curevac, der Deutschen Presse-Agentur sagte, plant das Unternehmen mit Sitz in Tübingen, im September oder Oktober mit der Studie in dem südamerikanischen Land zu beginnen. An der Firma ist unter anderem auch SAP-Gründer Dietmar Hopp beteiligt. dpa/Sebastian Gollnow/dpa Das Biotech-Unternehmen Curevac testet in Brasilien.

Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag gesagt. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden.

Brasilien ist zum Testlabor der Welt geworden. Auch Testreihen der Unternehmen AstraZeneca, Sinovac und Biontech/Pfizer laufen dort bereits. Neben den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil in dem Land sehr wenig getestet wird.

Senatorin Kalayci: Doch kein allgemeines Alkoholverbot in Berlin

09.30 Uhr: Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat Überlegungen zu einem möglichen Alkoholverbot in Berlin wegen der Corona-Pandemie konkretisiert. "Es geht hier nicht um ein allgemeines Alkoholverbot", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im RBB-Inforadio. "Das wäre ja auch Quatsch." Wenn jemand gepflegt am Tisch sitze, die Abstandsregeln einhalte und Wein trinke, könne man nichts dagegen haben. Problematisch seien trotz der frischen Luft hingegen Straßenzüge, wo sich Menschenmassen aufhielten und beim Trinken Partyatmosphäre entstehe.

Die Senatorin verwies auf das Vorgehen anderer Bundesländer: So habe etwa Hamburg für einzelne Straßenzüge quasi ein Ausschankverbot nach Außen verhängt. Auch in Bayern gebe es Bereiche, in denen ähnliche Regelungen auf den Weg gebracht worden seien. Über das Thema müsse man dann nachdenken, wenn die Infektionszahlen weiter deutlich stiegen, betonte Kalayci.

Die Politikerin hatte zuvor in der "Berliner Morgenpost" Nachlässigkeiten von Gastronomen im Umgang mit den Corona-Regelungen kritisiert. "Ich finde es inzwischen auch richtig, über ein Alkoholverbot nachzudenken, wenn sich die Disziplin in den Gaststätten nicht verbessert." Offenbar sorge der Alkoholgenuss dafür, dass die Menschen nachlässiger und laut würden und kaum noch Abstand hielten. Wenn Gastronomen wollten, dass Restaurants und Biergärten offen bleiben dürfen, müssten sie die Abstandsregeln und Dokumentationspflicht einhalten, forderte Kalayci.

Griechenland verschärft Corona-Maßnahmen in beliebten Touristen-Zielen

07.40 Uhr: Griechenland hat wegen eines Anstiegs der Coronavirus-Infektionsraten seine Schutzmaßnahmen verschärft. In zahlreichen Gebieten und Städten, darunter beliebten Touristenzielen, müssen Restaurants und Bars künftig um Mitternacht schließen, wie Regierungssprecherin Aristotelia Peloni im Fernsehen mitteilte. Außerdem wurden Einreisebeschränkungen für Reisende aus mehreren EU-Staaten verhängt. Reisende aus Deutschland sind davon aber nicht betroffen. 

Zu den Orten, wo Bars und Restaurants in der Nacht schließen müssen, gehören nach Angaben der Regierungssprecherin die beliebten Inseln Korfu, Kos, Kreta, Mykonos, Rhodos, Santorin und Zakynthos. Die gastronomischen Betriebe müssen dort zwischen Mitternacht und 07.00 Uhr geschlossen bleiben. Auf manchen dieser Inseln vergnügen sich Urlauber bis tief in die Nacht in Bars und Restaurants. Eurokinissi/Eurokinissi via ZUMA

Von der Sperrstunde um Mitternacht betroffen sind laut der Sprecherin zudem die Städte Katerini, Larissa, Thessaloniki und Volos sowie die Halbinsel Chalkidiki. Die nächtlichen Schließungen von Bars und Restaurants gelten zunächst bis zum 23. August.

Zudem müssen Reisende aus Belgien, den Niederlanden, Schweden, Spanien und Tschechien, die mit dem Flugzeug oder auf dem Landweg nach Griechenland kommen, einen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Diese Einreisebeschränkungen gelten ab kommenden Montag, wie Peloni sagte. 

In Griechenland waren am Sonntag 203 neue Coronavirus-Infektionen verzeichnet worden, die höchste tägliche Zahl seit Beginn der Pandemie. Am Montag wurden dann 126 Neuansteckungen gezählt. Die Zahl der insgesamt registrierten Corona-Todesfälle lag am Montag bei 213. Auch wenn seit Beginn der Urlaubssaison ein deutlicher Anstieg der Infektionsraten verzeichnet wurde, ist Griechenland im europäischen Vergleich immer noch gering von der Pandemie betroffen.

Bill Gates kritisiert Trumps Teststrategie: „Die wertlosesten Resultate der Welt“

06.29 Uhr: Milliardär und Microsoft-Gründer Bill Gates hat sein Heimatland USA in Zeiten der Corona-Krise scharf kritisiert. „Sie zahlen Milliarden von Dollar auf diese sehr ungerechte Weise, um die wertlosesten Resultate der Welt zu erhalten“, sagte Gates in einem Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehsender CNN. „Kein anderes Land hat diesen Test-Wahnsinn“, so Gates weiter. Bild: dpa Microsoft-Gründer Bill Gates.

Er bemängelt, dass zwar mehr als 700.000 Menschen täglich auf Covid-19 getestet werden, die Labore aber überlastet seien. Vorwiegend Wohlhabende gelangten an schnelle Testergebnisse. Die schleppende Bearbeitung habe zur Folge, dass man nicht rasch genug auf lokale Ausbrüche des Coronavirus reagieren könne.

Gates: „Es ist unglaublich, dass man die Regierung nicht dazu bringen kann, die Tests zu verbessern, weil sie nur sagen wollen, wie großartig sie sind.“ Damit spielt der 64-Jährige auf US-Präsident Donald Trump an, der die Teststrategie der Amerikaner jüngst als die „beste in der Welt“ lobte.

Die USA verzeichnet mit knapp 5,1 Millionen die weltweit meisten bestätigt Corona-Infizierten. 163.462 starben nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bereits an den Folgen der Lungenkrankheit.

Mehr als 20 Millionen verzeichnete Coronavirus-Infektionen weltweit

06.13 Uhr: Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von weniger als drei Wochen von 15 Millionen auf über 20 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Etwa die Hälfte der bestätigten Infektionen entfielen demnach auf nur drei Länder: die USA mit mehr als fünf Millionen Infektionen, Brasilien mit über drei Millionen und gut zwei Millionen in Indien.

Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen stand Ende Juni noch bei zehn Millionen und hat sich damit innerhalb von rund sechs Wochen verdoppelt. Neben den am meisten betroffenen Staaten breitete sich die Coronavirus-Pandemie auch in Russland, Südafrika, Mexiko und mehreren Ländern Südamerikas weiter rasch aus. dpa/Silvia Izquierdo/AP/dpa Kreuze für Opfer der Corona-Pandemie auf einem Friedhof in Rio de Janeiro.

Trump mit peinlichem Fehler: Pandemie habe "wahrscheinlich" den Zweiten Weltkrieg beendet

04.34 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat mit einer gleich mehrfach falschen Behauptung über den vermeintlichen Einfluss einer Pandemie auf den Zweiten Weltkrieg für Spott gesorgt. Trump versprach sich vermutlich, als er am Montag bei einer Pressekonferenz sagte: "1917, so heißt es, war die große Pandemie sicherlich eine schreckliche Sache, bei der sie zwischen 50 und 100 Millionen Menschen verloren haben – sie beendete wahrscheinlich den Zweiten Weltkrieg, alle Soldaten waren krank."

Die Aussage Trumps ist nicht nur deswegen falsch, weil er sich auf den Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 zu beziehen scheint, sondern auch, weil die Spanische Grippe erst im Jahr 1918 ausbrach, wie viele User in den Sozialen Netzwerken anmerkten. Tatsächlich befiel die Seuche aber zahlreiche Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges. Der Zweite Weltkrieg folgte erst mehr als 20 Jahre später – die Pandemie war da schon lange vorbei.

Umfrage: Im Gastgewerbe sehen 60 Prozent ihre Existenz bedroht

00.01 Uhr: Etwa 60 Prozent der Betreiber von Gaststätten und Hotels in Deutschland sehen die Corona-Krise inzwischen als Existenzbedrohung an. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga unter 7200 Gastronomen und Hoteliers, über die die "Bild"-Zeitung berichtete.

Demnach gaben 59,6 Prozent der teilnehmenden Betriebe an, sie kämpften wegen der Folgen der Seuche ums wirtschaftliche Überleben. Für den Zeitraum Januar bis Juli nannten die Befragten im Durchschnitt einen Umsatzverlust von 60,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei betrugen die Einbußen im März 63 Prozent, im April 86,8 Prozent, im Mai 73,7 Prozent, im Juni 52,2 Prozent und im Juli 43,2 Prozent.

TOP-NEWS: Länder melden keine neuen Todesfälle – über 10.000 akut Infizierte

20.09 Uhr: Am Montag meldeten die Gesundheitsämter der Länder zwar 723 neue Coronafälle, dafür aber keine neuen Todesfälle. Die Zahl der akut Infizierten liegt bei 10.077, der R-Faktor bei 1,09. Insgesamt haben sich in Deutschland 216.604 Menschen mit dem Virus infiziert, es gab 9169 Todesfälle.


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