417 Corona-Neuinfektionen in Deutschland, R-Wert sinkt weiter – zwei Bundesländer ohne neue Fälle

Die Corona-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem: Mehr als 14 Millionen Menschen haben sich bisher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 201.373 davon in Deutschland. Die USA melden beinahe täglich neue Rekordzahlen. Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Corona-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: Neue Wuhan-Studie macht Corona-Hoffnung (07.12 Uhr) +++ Plötzlicher Masken-Sinneswandel bei Trump (06.22 Uhr) +++ Steuereinnahmen im vergangenen Juni um 19 Prozent gegenüber 2019 gesunken (02.16 Uhr) +++

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Lehrer in Florida klagen gegen Wiedereröffnung von Schulen

07.47 Uhr: Lehrer in Florida wollen mit einer Klage die Wiederaufnahme des normalen Schulunterrichts nach den Sommerferien verhindern. Die Klage gegen Gouverneur Ron DeSantis und mehrere Behörden wurde am Montag von der Gewerkschaft Florida Education Association eingereicht, die rund 140.000 Lehrer vertritt. Darin heißt es, Schulen müssten eine "sichere" Umgebung sein, doch sei das Coronavirus in Florida "außer Kontrolle".

Der Bundesstaat im Südosten hatte sich in den vergangenen Monaten zu einer der am schwersten von der Pandemie betroffenen Regionen der USA entwickelt. Allein am Montag wurden dort mehr als 10.000 weitere Infektions- und 90 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der registrierten Corona-Toten in Florida liegt inzwischen bei mehr als 5000. Dennoch will der Gouverneur nach den Ferien den regulären Schulbetrieb wiederaufnehmen lassen.

Der Republikaner DeSantis argumentiert, Kinder und Jugendliche seien weniger anfällig für die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19. Dabei ließ der Parteikollege von Präsident Donald Trump unerwähnt, dass mit dem Coronavirus infizierte Menschen auch ohne Symptome den Erreger übertragen können. Auch Trump dringt auf die Wiedereröffnung der Schulen nach den Ferien. Der Präsident drohte sogar mit einer Kürzung der Bundesmittel für Schulen, welche ihre Öffnung verweigerten.

TOP-NEWS: Neue Wuhan-Studie macht Corona-Hoffnung

07.12 Uhr: Corona-Patienten haben einer Studie zufolge in vielen Fällen dauerhaft so viele Antikörper, dass eine erneute Infektion mit dem Virus vermutlich abgewehrt werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie an 327 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan, die zu den weltweit ersten infizierten Menschen gehören. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten seien sechs Monate nach ihrer Erkrankung noch biologisch aktive Antikörper nachgewiesen worden, die fähig seien, das Virus unschädlich zu machen, sagte der Virologe Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen.

An der Studie des deutsch-chinesischen Gemeinschaftslabors in Wuhan waren neben chinesischen Experten auch drei Virologen aus Essen beteiligt, darunter Mirko Trilling. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen in den nächsten Tagen einem Fachmagazin zur Begutachtung vorgelegt werden.

Die untersuchten Patienten seien alle im Krankenhaus behandelt worden und hätten leichte oder schwere Symptome gezeigt, so Dittmer. Die Bildung der Antikörper habe dem entsprochen, was man auch von anderen Viruserkrankungen kenne, sagte der Virologe der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Eine Antikörper-Antwort gegen Viren wird in der Regel schnell hervorgerufen. Die Menge an Antikörpern steigt erst sehr stark an, erreicht einen Höhepunkt, fällt danach wieder ab und stabilisiert sich dann auf einem Niveau, das meistens noch Schutz gegen eine neue Infektion vermitteln kann.» In den letzten zwei bis drei Monaten des jeweils sechsmonatigen Untersuchungszeitraums bei den chinesischen Covid-19-Patienten sei die Antikörper-Menge relativ stabil geblieben. Shen Bohan/Xinhua/dpa

TOP-NEWS: Plötzlicher Masken-Sinneswandel bei Trump

06.22 Uhr: Sinneswandel bei Donald Trump: Der US-Präsident hat am Montag das Tragen von Masken als "patriotisch" bezeichnet, nachdem er sich monatelang vom Mund- und Nasenschutz als Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie distanziert hatte. "Wir sind vereint in unserem Bemühen, das unsichtbare China-Virus zu besiegen, und viele Menschen sagen, es sei patriotisch, eine Maske zu tragen, wenn man sich sozial nicht distanzieren kann", schrieb Trump auf Twitter und fügte hinzu: "Es gibt niemanden, der patriotischer ist als ich, Ihr Lieblingspräsident!"

Dazu veröffentlichte Trump ein Bild, dass ihn mit einer dunklen Maske mit dem Präsidenten-Siegel zeigt. Mit dem Tweet und dem Bild distanzierte sich Trump von seinen früheren Aussagen, in denen er unter anderem Masken als Symbole der Schwäche abtat. Sein Tweet blieb jedoch weit davon entfernt, die zunehmenden Forderungen nach einer landesweiten Pflicht zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit zu unterstützen. 

Inmitten eines starken Wiederanstiegs von Corona-Infektionszahlen in vielen Staaten im Süden und Westen der USA ist Trump stark unter Druck geraten. Der US-Präsident kämpft um seine Wiederwahl am 3. November.

Am 11. Juli zeigte er sich erstmals öffentlich mit einer Maske. Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden hingegen trägt seit Monaten in der Öffentlichkeit einen Mund- und Nasenschutz. Evan Vucci/AP/dpa

WHO zufrieden mit Fortschritt beim britischen Corona-Impfstoff

04.10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation hat die Studienergebnisse zu einem britischen Impfstoff gegen das Coronavirus als "gute Nachricht" begrüßt. Bei einem Medienbriefing in Genf am Montag gratulierte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan den Forschern in Oxford und den Kollegen des Pharmaunternehmens AstraZeneca, die die Ergebnisse geliefert hatten. Die Tatsache, dass das Vakzin erfolgreich getestet worden sei und keine ernsthaften Nebenwirkungen in den Probanden hervorgerufen habe, sei "ein positives Ergebnis". "Dennoch ist es noch ein langer Weg", sagte Ryan weiter. Nun müssten weitere Studien in größerem Umfang folgen.

Experten hatten zuvor in der britischen Medizin-Zeitschrift "The Lancet" berichtet, dass der britische Impfstoff einer Studie zufolge sicher zu sein scheint und das Immunsystem ankurbelt. Das Mittel wirkt gleich zweifach: Es fördert sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen – beide sind für die Immunabwehr wichtig. Erste Ergebnisse der Phase-1/2-Studie waren schon in der vergangenen Woche bekannt geworden. Die Versuche mit 1077 gesunden Personen wurden als vielversprechend eingestuft.

Ebenfalls am Montag präsentierten chinesische Forscher in "The Lancet" Erfolge eines Impfstoffs in einem Phase-2-Versuch mit über 500 Menschen. Auch dieser sei sicher und habe eine Reaktion des Immunsystem hervorgerufen wie Antikörper oder entsprechende Abwehrzellen (T-Zellen) im Blut, schreibt das Team um Feng-Cai Zhu vom Jiangsu Provincial Center for Disease Control and Prevention in Wuhan.

Washington Nationals ehren US-Corona-Experten: Fauci darf ersten Wurf der neuen Baseball-Saison machen

03.57 Uhr: MLB-Titelverteidiger Washington Nationals überlasst den symbolischen ersten Wurf der neuen Saison dem führenden Corona-Experten der USA, Anthony Fauci. "Dr. Fauci war ein echter Champion für unser Land während der Covid-19-Pandemie und seiner ganzen ausgezeichneten Karriere, also passt es gut, wenn wir ihn ehren, während wir in die Saison 2020 starten, um unseren Titel in der World Series zu verteidigen", teilte das Baseball-Team aus der US-Hauptstadt am Montag (Ortszeit) auf Twitter mit. dpa/Kevin Dietsch/Pool UPI/AP/dpa Gesundheitsexperte Anthony Fauci äußert sich weiterhin kritisch über die Entwicklung der Pandemie in den USA – und zieht damit seinerseits heftige Kritik auf sich.

Die Nationals posteten zudem Fotos von Spielern, die auf dem Platz einen Mundschutz trugen und schrieben dazu: "Champions gehen mit gutem Beispiel voran."

Der Imunuloge Fauci ist Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten und Fan der Nationals. Angesichts der immer dramatischeren Tageszahlen an Corona-Infizierten in den USA hatte Fauci zuletzt dringend zum Tragen einer Maske aufgerufen. Die Lage sei mit Zuwächsen von täglich mehr als 60.000 Infizierten ernst und müsse sehr überzeugend angegangen werden. In keinem Land der Welt gibt es mehr Corona-Fälle. Eine landesweite Pflicht, eine Maske zu tragen, gibt es nach wie vor nicht.

Brasilien zählt 80.000 Corona-Tote

02.54 Uhr: In Brasilien sind bereits mehr als 80.000 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Dies ging aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília am Montagabend (Ortszeit) hervor. Demnach stieg die Zahl der Corona-Toten auf 
80.120. Zuletzt waren täglich rund 1000 Todesfälle gemeldet worden, vergangene Woche durchbrach Brasilien die Marke von zwei Millionen bestätigten Infizierten. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Todesfälle in der Corona-Pandemie verzeichnet.

Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften aber noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bisher bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind.

Steuereinnahmen im vergangenen Juni um 19 Prozent gegenüber 2019 gesunken

Dienstag, 21. Juni, 02.16 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie sind die Steuereinnahmen des Staates (ohne Gemeindesteuern) im Juni um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor. "Die konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Krise sowie die aufgrund dieser Krise umgesetzten steuerlichen Maßnahmen belasteten weiterhin das Steueraufkommen signifikant", heißt es darin.

Im gesamten ersten Halbjahr sank das Steueraufkommen um 9,1 Prozent. Die Einnahmen aus den Gemeinschaftsteuern, die Bund, Länder und Kommunen gemeinschaftlich zustehen, wie zum Beispiel die Lohnsteuer, verringerten sich um 10,6 Prozent. Das Aufkommen der Bundessteuern sank um 5,0 Prozent. Die reinen Ländersteuern, zu denen zum Beispiel die Erbschaftsteuer gehört, verzeichneten dagegen einen Einnahmezuwachs um 8,8 Prozent.

Rekord: Indien meldet 40.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

22.38 Uhr:  Die Corona-Krise nimmt auch im mit 1,38 Milliarden Einwohnern starken Indien besorgniserregende Ausmaße an. Allein 40.425 Neuinfektionen mit dem Coronavirus zählt der asiatische Mega-Staat am Montag. Das geht aus Zahlen von „Our World in Data“ hervor. Damit vervierfachte sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen gut vier Wochen. Our World In Data/Screenshot

Insgesamt sind in Indien nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bereits 1,18 Millionen Menschen bestätigt mit Covid-19 infiziert, 27.497 Menschen starben nachweislich an den Folgen der Lungenerkrankung.

417 Corona-Neuinfektionen in Deutschland, R-Wert sinkt weiter – zwei Bundesländer ohne neue Fälle

19.44 Uhr: Die Zahl der registrierten Infektionen in Deutschland liegt Stand Montagabend bei 202.017. Im Vergleich zum Vortag gibt es 417 neue Fälle. Drei Todesfälle kamen in den vergangenen 24 Stunden dazu.  Die Zahl der aktiven Fälle liegt derzeit bei 5156 – das sind 14 mehr als am Vortag. Mit Brandenburg und dem Saarland blieben zwei Bundesländer ohne neue Covid-19-Fälle.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,15 (Vortag: 1,25). Das bedeutet, dass 100 Infizierte im Mittel 115 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 36.502 (1838 Todesfälle)
  • Bayern: 49.785 (2614 Todesfälle)
  • Berlin: 8801 (221 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3510 (173 Todesfälle)
  • Bremen: 1720 (55 Todesfälle)
  • Hamburg: 5240 (231 Todesfälle)
  • Hessen: 11.409 (514 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 809 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 14.001 (647 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 46.075 (1713 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 7318 (238 Todesfälle)
  • Saarland: 2800 (174 Todesfälle)
  • Sachsen: 5496 (224 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1958 (62 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 3271 (155 Todesfälle)
  • Thüringen: 3322 (182 Todesfälle)

Gesamt (Stand 20.07.2020, 19.39 Uhr): 202.017 (9061 Todesfälle)

Vortag (Stand 19.07.2020, 21.38 Uhr): 201.600 (9058 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 187.800.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,15 (Stand 20.07.20)


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