Noch ist die Anzahl der Apotheken, die pharmazeutische Dienstleistungen (pDl) anbieten, überschaubar. Apothekerin Dr. Katja Renner gehört allerdings zu denen, die schon einige Erfahrungen in der Umsetzung gesammelt haben. Im DAZ-Interview berichtet sie unter anderem, wie die Ärzte mit ins Boot geholt wurden und worum es in ihrem Vortrag bei der INTERPHARM in Göttingen geht.
DAZ: Seit vergangenem Jahr können die Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen anbieten. Wie wird das bislang angenommen von den Patient:innen?
Renner: Wenn wir Patient*innen das Angebot aktiv machen, wird es sehr gerne angenommen. Wir bieten die drei Dienstleistungen „Standardisierte Risikoerfassung Bluthochdruck“, „Schulung der Inhalationsgeräte“ und die „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ an. Anschließend sind die Patient*innen sehr dankbar.
Wissen die darüber Bescheid und fragen danach oder muss man in der Apotheke selbst aktiv werden?
Die meisten Patient*innen kennen das Angebot noch nicht, wir erklären die Leistung und den Nutzen. Ich freue mich darauf, wenn es im Juni von den Standesorganisationen eine Werbeoffensive bei den Patient*innen geben wird.
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Wie ist die Reaktion der Ärzte? Die Standesorganisationen poltern ja zum Teil, aber ist das in der Versorgungsrealität vor Ort auch so?
Unsere Ärzte vor Ort nehmen die Dienstleistungen gelassen bis gut auf. Durch die Pandemie und Lieferengpässe arbeiten wir enger zusammen als vorher und so funktioniert auch die Zusammenarbeit bei den pDL.
Haben Sie irgendwas getan, um sie mitzunehmen?
Wir haben schon vor den pDL die Medikationsanalyse angeboten und damals unsere Ärzte informiert. Bei uns ist das bereits gelebte Praxis. Außerdem habe ich damals einen Vortrag bei den Hausärzten zum Thema Interaktionsmanagment und Polymedikation gehalten und auf die interprofessionelle Zusammenarbeit hingewiesen.
Was erfahren die Interpharm-Besucher:innen bei Ihrem Vortrag?
Ich werde über meine Erfahrungen und die Erfolgsfaktoren berichten, wie die pDL in den Apothekenalltag integriert werden können. Außerdem möchte ich an Beispielen demonstrieren, wie Patienten angesprochen werden können, um sie vom Nutzen der Dienstleistungen zu überzeugen. Ich freue mich schon auf Göttingen!
pDL – Vorgehen und Ansprache von Patientengruppen
Dr. Katja Renner
am 5. Mai um 9:15 Uhr in der Lokhalle Göttingen
Das vollständige Programm und alle weiteren Infos finden Sie hier.
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