Am Donnerstag meldet das RKI 46.787 Corona-Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 204,2. Am Mittwoch kamen die Gesundheitsminister der einzelnen Bundesländer zusammen, um über die Maskenpflicht zu diskutieren. Alle aktuellen Nachrichten finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 06. Dezember 2022
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RKI-Präsident Wieler spricht sich für Corona-Isolation und Tragen von Masken aus
06.36 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat dafür geworben, Corona-Infizierte weiter zu isolieren und Masken zu tragen. Inwieweit die Maßnahmen umgesetzt werden, sei „letztlich eine politische Entscheidung“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ, Dienstagsausgabe). Sich bei einer Corona-Erkrankung zu isolieren, bleibe wichtig, um andere zu schützen. „Genauso wichtig ist es, dass die Menschen weiterhin Masken tragen, denn auch dadurch bleibt die Zahl der Atemwegserkrankungen im Rahmen.“
Wieler geht davon aus, dass sich im Winter wieder mehr Menschen anstecken werden. „Das Virus hat eine Saisonalität, und wir sind uns einig, dass die Fallzahlen im Winter wieder steigen. Das hängt auch damit zusammen, dass mehr Menschen in Innenräumen zusammenkommen, dass das soziale Leben zum Glück wieder Fahrt aufgenommen hat“, sagte er der FAZ.
Wie hoch die Zahlen sein werden, sei schwer vorherzusagen. Der RKI-Präsident schätzt, dass es im Winter keine reine Corona-Welle geben wird, „sondern dass eine Reihe von Atemwegsinfektionen parallel um sich greifen“.
Zuletzt hatte es eine Diskussion darum gegeben, Corona-Maßnahmen wie die Isolationspflicht und die Pflicht zum Tragen einer Maske in Bussen und Bahnen aufzuheben.
RKI meldet 46.787 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 204,2
Dienstag, 06. Dezember 2022, 06.34 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 204,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 195,1 gelegen (Vorwoche: 190,6; Vormonat: 269,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46 787 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 46552) und 188 Todesfälle (Vorwoche: 162) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 604 648 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Gesundheitsminister ohne neue Beschlüsse zu Masken und Isolation
19.10 Uhr: Die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder haben vorerst keine neue Linie für weitere Änderungen an den Corona-Schutzvorgaben beschlossen. Die Ressortchefs hätten sich ausgetauscht, aber es gebe kein einheitliches Vorgehen etwa zur Maskenpflicht in Bus und Bahn, sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Sozialministeriums am Montagabend nach den Beratungen. Die meisten Länder wollten die Maskenpflicht im ÖPNV bis Jahresende verlängern, einige darüber hinaus. Zum Teil solle aus der Pflicht eine Empfehlung werden.
In der Beratung hätten sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, für die Beibehaltung der Isolationsregeln und der Maskenpflicht ausgesprochen, sagte die Sprecherin weiter. Sie erwarteten eine steigende Zahl von Neuinfektionen und hätten auf die hohe Sterblichkeit vor allem bei älteren Menschen hingewiesen. Das RKI sehe keinen Grund, die bisherigen Empfehlungen zur Isolation zu ändern.
15 Corona-Impfschäden in Niedersachsen anerkannt – Keine in Bremen
07.04 Uhr: Seit Beginn der Schutzimpfungen gegen das Coronavirus vor fast zwei Jahren sind in Niedersachsen bislang 15 Impfschäden anerkannt worden, in Bremen gibt es keinen Fall. Das teilten die zuständigen Behörden auf Anfrage mit. Demnach wurden in Niedersachsen beim zuständigen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie bis November 386 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens im Zusammenhang mit Corona-Impfungen gestellt. In Bremen gingen nach Angaben des Sozial-Ressorts beim Amt für Versorgung bis Ende Oktober 38 Anträge ein. Wer einen dauerhaften gesundheitlichen Schaden durch eine empfohlene Impfung erleidet, hat Anspruch auf Versorgung nach Regeln des Bundesversorgungsgesetzes. Dafür muss die Gesundheitsstörung als Impfschaden anerkannt sein.
Die Anträge machen nur einen Bruchteil der insgesamt verabreichten Impfungen aus. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Niedersachsen bislang rund 19,3 Millionen Impfungen verabreicht worden, in Bremen 1,8 Millionen. Rund 6,4 Millionen Niedersachsen sind mindestens einmal geimpft. In Bremen sind es rund 621 000.
Die geltend gemachten gesundheitlichen Schäden sind nach Angaben der Behörden vielfältig. Demnach reicht die Bandbreite von allgemeiner Schwäche, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Migräne und schmerzhaften Rötungen bis hin zu Schlaganfällen und Lungenembolien. In Bremen wurden drei Anträge von Hinterbliebenen gestellt. Das niedersächsische Landesamt für Soziales kann keine Angaben machen, ob Betroffene oder Hinterbliebene die Anträge stellten.
Für die Anerkennung reicht laut den Behörden, wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Schaden „wahrscheinlich„ sei. Es muss also nicht nachgewiesen werden, dass der Schaden ausschließlich durch die Impfung entstanden sein kann. “Geprüft wird zunächst, ob es einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem erstmaligen Auftreten einer Gesundheitsstörung und der Impfung gibt“, teilte ein Sprecher des Bremer Sozial-Ressorts mit. Außerdem werten Ärztinnen und Ärzten die Gesundheitsdaten und wissenschaftliche Studien aus. Sie prüfen auch, ob eine Gesundheitsstörung bei Menschen nach einer Impfung häufiger auftritt als bei Menschen ohne Impfung.
Als Hauptgrund für die Ablehnung der Anträge führt das niedersächsische Landesamt an, dass Zusammenhänge zwischen Impfungen und den geltend gemachten Gesundheitsstörungen meist fehlten. In einigen Fällen würden Anträge auch abgelehnt, da Unterlagen oder Gutachten fehlten, teilte die Bremer Sozialbehörde mit.
Insgesamt sind anerkannte Impfschäden, etwa auch nach anderen Impfungen wie etwa Masern, gering. In Bremen gibt es zurzeit 15 Fälle, in denen ein Impfschaden anerkannt ist. In neun Fällen davon liegt die Impfung mehr als 40 Jahre zurück. In Niedersachsen wurden vor der Corona-Pandemie 2019 zuletzt 15 Anträge gestellt, keiner wurde bewilligt.
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek will keine Maskenpflicht in Zügen
Montag, 05. Dezember, 00:01 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aufgefordert, bei der Maskenpflicht im Fernverkehr von seiner „Basta-Mentalität“ abzurücken. „Ich sehe in der Eigenverantwortung das Leitmotiv dieser späten Corona-Phase. Deswegen rechne ich damit, dass wir im ÖPNV auf die Maskenpflicht verzichten werden, sobald dies sinnvoll ist“, sagte Holetschek dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor der Gesundheitsministerkonferenz der Länder an diesem Montag. Wenn dem Bundesgesundheitsminister an einer einheitlichen Regelung gelegen sei, „dann sollte er sich zunächst an seine eigene Nase fassen und von seiner Basta-Mentalität in Bezug auf die Maskenpflicht im Fernverkehr abrücken“, erklärte Holetschek. Die Gesundheitsministerkonferenz findet an diesem Montag digital statt.
Holetschek verwies darauf, dass die Corona-Maßnahmen nie auf Dauer angelegt waren: „Die Schutzmaßnahmen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung dienen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Diese Verpflichtungen haben wir in einer Ausnahmesituation geschaffen.“ Man werde diese verpflichtenden Maßnahmen nicht allein deshalb fortführen, weil andere, regelmäßig auftretende Krankheiten das Gesundheitssystem belasten. Dem CSU-Politiker ist es vor allem wichtig, von der Pflicht abzurücken. „Klar ist aber auch: Mit Blick auf andere Infektionskrankheiten der Atemwege halte ich eine klare Maskenempfehlung im ÖPNV auch nach einem Ende der Maskenpflicht weiterhin für sinnvoll.“
WHO-Regionaldirektor sieht Ende der Pandemie noch nicht erreicht
Sonntag, 04. Dezember, 05.12 Uhr: Aus Sicht des Europadirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Ende der Corona-Pandemie noch nicht erreicht. Man befinde sich in einer günstigeren Phase als je zuvor, aber dies sei immer noch eine Pandemie, sagte Hans Kluge der Deutschen Presse-Agentur. Doch auch er sehe Anzeichen, dass man gerade in eine neue Phase der Pandemie eintrete. Als Gründe nannte Kluge die leichtere Übertragbarkeit und geringere Krankheitsschwere der dominierenden Omikron-Variante in Verbindung mit der höheren Immunität der Bevölkerung.
Der Epidemiologe Hajo Zeeb sieht Deutschland am Übergang zur Endemie. Dabei bedeute endemisch, dass das Virus sich bei uns eingenistet habe und nicht mehr weggehe. „Ob wir die endemische Lage erreicht haben, wird sich endgültig erst nach dem Winter beantworten lassen“, sagte Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Zugleich warnte er davor, den endemischen Zustand zu unterschätzen. Endemie bedeute nicht: „Jetzt ist alles vorbei, jetzt können wir uns zurücklehnen.“ Auch im endemischen Zustand könne das Gesundheitssystem durch Corona stark beansprucht werden. „Wir müssen weiterhin aufpassen, Maßnahmen beibehalten, schnell reagieren und es nicht wieder zu einer Pandemie werden lassen.“
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