Sie wollen abnehmen? Dann wechseln Sie die Brotsorte

Brot ist Hauptbestandteil unserer Ernährung. Ob zum Frühstück, Abend oder einfach zwischendurch – die gute alte Stulle ist vielseitig und vor allem lecker. Doch nicht jede Sorte ist gleich – das spielt vor allem beim Abnehmen eine Rolle.

Wir Deutschen lieben unser Brot. Allein 300 verschiedene Sorten gibt es hierzulande. Unterschiede gibt es dabei nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Qualität. Auch bezüglich der Nährstoffe trennt sich die Spreu vom Weizen. Dass wir zukünftig häufiger einen Blick auf gerade diese werfen sollten, zeigt eine neue Studie. So soll gerade der Kohlenhydratanteil entscheidend dafür sein, ob wir nach Verzehr unter Blutzuckerschwankungen und Heißhunger leiden – und ob das Brot direkt auf den Hüften landet.

58 kg Brot konsumiert jeder Deutsche im Jahr, das sind knapp fünf Tonnen im ganzen Leben – vorausgesetzt, wir bleiben lange fit und erreichen ein hohes Alter. Die Kohlenhydratquelle zählt somit zu den Hauptbestandteilen unserer Ernährung. Die Wahl der Brotsorte ist dabei von besonderer Bedeutung – nicht nur für den Geschmack, sondern auch für unsere Gesundheit.

Großer Kohlenhydratanteil führt zu Blutzuckerschwankungen und Heißhunger

Wie die neue Studie des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum in Düsseldorf zeigt, ist der enthaltene Kohlenhydratanteil im Brot mit Hinblick auf den Blutzuckerspiegel besonders kritisch zu betrachten. Diese setzen große Mengen an Insulin frei. Das lebenswichtige Hormon dient vor allem dazu, Zucker aus Kohlenhydraten (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, um diese dort zur Energiegewinnung zu nutzen. Nicht jedes Lebensmittel beeinflusst den Blutzuckerspiegel aber gleich stark.

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Einen Hinweis darauf, wie sehr ein Lebensmittel den Blutzucker beeinflusst, gibt der sogenannte glykämische Index. Als Referenzwert mit 100 gilt dabei der Traubenzucker, weil er den Blutzucker am schnellsten und stärksten in die Höhe treibt. Alle anderen Kohlenhydrate werden in Relation dazu bewertet. Ernährungexperten nennen beim „NDR“ folgende Werte:

  • Brot liegt mit einem Wert von 95 nur knapp unter Traubenzucker
  • Cornflakes haben einen Wert von 86 und
  • Äpfel haben einen Wert von 36.

Besonders niedrig ist der Wert bei Linsen und anderen Hülsenfrüchten.

Große Mengen an Kohlenhydraten resultieren entsprechend in einer erhöhten Insulin-Ausschüttung im Körper, die Blutzuckerschwankungen und Hungergefühle nach sich ziehen kann. Die Folge: Der Appetit lässt nicht lange auf sich warten und wir führen mehr Kalorien zu uns, als wir eigentlich benötigen. Ein Problem, wenn Abnehmen das Ziel ist. Ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel kann zudem eine Insulinresistenz und damit die Entstehung verschiedener Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes-Typ-2 begünstigen.

Studie untersucht Auswirkung der Kohlenhydrate im Brot

Verzichten müssen Sie auf Ihr geliebtes Brot dennoch nicht. Wie die Wissenschaftler in ihrem Forschungsbericht schreiben, lässt sich der beschriebene Effekt bei bestimmten Brotsorten vermeiden. Im Rahmen ihrer Untersuchungen analysierten sie das Ernährungsverhalten von insgesamt 80 übergewichtigen Probanden.

Während die Hälfte der Probanden über drei Monate ein kohlenhydratreduziertes Brot konsumierte, griffen die Teilnehmer der Kontrollgruppe auf ein Roggen-Vollkornbrot zurück. Beide Brotsorten wiesen einen ähnlichen Kaloriengehalt auf. Die Teilnehmer wurden dazu aufgefordert, keine anderen Brotsorten zu sich zu führen und nichts an ihrem Lebensstil zu ändern. Die restliche Ernährung und das Bewegungsverhalten der Probanden blieben entsprechend gleich.

Die Ergebnisse der Studie sind erstaunlich:

  • Die Teilnehmer, die das kohlenhydratreduzierte Brot konsumierten, zeigten im Untersuchungszeittraum eine Abnahme zwischen -1,8 und -2,9 Kilogramm.
  • Die Teilnehmer der Kontrollgruppe nahmen durchschnittlich nur zwischen -0,1 und -1,2 Kilogramm ab.
  • Daneben war der Anteil der Teilnehmenden mit starkem Gewichtsverlust (≥ 1 Kilogramm) bei der kohlenhydratreduzierten Gruppe doppelt so groß wie in der Kontrollgruppe.
  • Auch der Body-Mass-Index (BMI) und Hüftumfang der ersten Gruppe hatte sich signifikant verringert.

Das Fazit der Wissenschaftler: Allein der Austausch von sogenanntem insulinogenem herkömmlichen Brot durch ein Brot mit reduziertem Kohlenhydrat-Gehalt reicht, um Gewicht nachhaltig zu reduzieren und das Risiko für Übergewicht, Insulinresistenz sowie Diabetes Typ-2 zu reduzieren. Die Forschenden führen das Ergebnis auf die Glukose- und Insulinreaktion durch das kohlenhydratreiche Brot zurück, die wiederum dazu führt, dass die Teilnehmer insgesamt mehr Heißhunger verspürten und so mehr Kalorien zu sich nahmen, als sie eigentlich benötigten.

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Brot mit reduziertem Kohlenhydratanteil greift meist auf Mehlalternativen wie Buchweizen oder Mandelmehl zurück, deren Kohlenhydratanteil von Natur aus geringer ist. Eiweiß- und Ballaststoffgehalt der Alternativen sind zudem erhöht, wodurch es länger satt hält und Heißhungerattacken vorbeugt.

8,7 Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes

Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) leiden derzeit 8,7 Millionen Menschen in Deutschland unter Diabetes, 95 Prozent davon unter Typ-2-Diabetes. Übergewicht zählt zu den größten Risikofaktoren. Die Erkrankung entsteht aufgrund eines immer wieder zu hohen Blutzuckerspiegels, wodurch es zu verschiedenen körperlichen Reaktionen kommt:

  • Der Körper versucht, den Zucker durch möglichst viel Wasserlassen wieder loszuwerden.
  • Das führt zu Flüssigkeitsmangel, die Folgen sind ständiger Durst und trockene Haut.
  • Eiweiß wird schneller abgebaut. Das schwächt den Körper und führt zu Gewichtsverlust.
  • Der hohe Blutzucker stört die Funktion des Immunsystems.

Symptome von Diabetes-Typ-2

Diabetes-Typ-2 beginnt meist schleichend, die Symptome sind anfangs wenig ausgeprägt und steigern sich erst mit der Zeit. Die wichtigsten Anzeichen sind dabei:

  • Ständiger Durst
  • häufiges Wasserlassen, vor allem nachts
  • Juckreiz, weil die Haut trockener wird
  • Wunden heilen langsamer als früher
  • Leistungsschwäche ohne äußeren Anlass wie etwa Schlafmangel
  • Infektanfälligkeit
  • Gewichtsabnahme, trotz gewohnter Ernährung

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