Ex-Dschungelcamperin Tessa ist bipolar – was hinter der Erkrankung steckt

Gestern Abend schied Tessa Bergmeier aus dem Dschungelcamp aus. Die 33-jährige thematisierte in der Sendung unter anderem ihre psychische Erkrankung: Das Model ist bipolar. Was Sie über die Krankheit wissen müssen.

Sie sei „zu 60 Prozent behindert“, sagte Tessa Bergmeier in einer der ersten Dschungelcamp-Sendungen der diesjährigen Staffel. Die 33-Jährige wies damit auf ihre psychische Erkrankung hin: Sie leidet unter einer bipolaren Störung.

Tessa Bergmeier spricht im Dschungel über bipolare Störung

Konkret bedeutet das: Der ständige, teils unberechenbare Wechsel zwischen Manie und Depression. Mal fühlte sie sich „wie eine Fee“, beschreibt sie die Phasen der Manie. Als könne sie „alles verzaubern“. In anderen Phasen ging es ihr hingegen sehr schlecht, sie spricht von gestörtem Schlaf, gestörtem Essverhalten. Als könne sie nichts, als sei sie nichts. Mittlerweile habe sie die Krankheit allerdings recht gut im Griff, betont das Ex-GNTM-Model auch.  Wir erklären die Symptome der Krankheit – und wo Betroffene Hilfe finden.

Menschen mit bipolarer Störung, auch als manisch-depressiv bezeichnet, leiden an extremen, in Episoden verlaufenden Schwankungen der Stimmung und des Antriebs, die nicht steuerbar sind.

In Deutschland ist mehr als einer von 100 Menschen von einer bipolaren Störung betroffen, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) auf ihrer Webseite. Allerdings: „Nur wenige Betroffene wissen um ihre Krankheit und finden den Weg zu einem geschulten Arzt oder Psychologen. Dabei könnten eine rechtzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung den Krankheitsverlauf wesentlich verbessern.“ Auf folgende Symptome sollten Betroffene achten:

Typische Symptome in der Manie:

  • unbegründet gehobene Stimmung, „Ideensturm“, teilweise auch Gereiztheit
  • rastlose Aktivität und Unruhe
  • vermindertes Schlafbedürfnis
  • Rededrang
  • Verlust sozialer Hemmungen
  • unkontrollierter Umgang mit Geld und Suchtmitteln

Typische Symptome in der Depression:

  • Schwermut, Freud- und Mutlosigkeit, Interessenverlust, rasche Ermüdbarkeit
  • Grübeln, Verlust des Selbstvertrauens
  • Ängste, Pessimismus
  • Schuldgefühle
  • vermindertes Konzentrationsvermögen

Tessa Bergmeier macht Betroffenen Mut

Die gute Nachricht: Eine bipolare Störung ist behandelbar. Die DGBS erläutert, dass unter frühzeitig eingeleiteter psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung heutzutage ein weitgehend normales Leben möglich sei. „Es ist wichtig, dass man bei sich bleibt und Hilfe annimmt“, betont auch Bergmeier. „An alle Menschen, die mit psychischen Problemen strugglen: Ihr schafft das!“

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Bemerken Sie bei sich selbst oder in Ihrem Umfeld, dass jemand unter Depressionen oder einer anderen psychischen Notlage leiden könnte, können Sie sich an verschiedene Beratungsstellen wenden:

  • Eine Rund-um-die-Uhr-Anlaufstelle für alle Menschen in psychischer Not ist die Telefonseelsorge mit den deutschlandweiten Telefonnummern 08001110-111 oder -222.
  • Die Internetplattform „Freunde fürs Leben“ gibt Hilfestellung bei drohendem Suizid. Weitere Informationen finden Sie auch bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Ein Verzeichnis von Beratungsstellen finden Sie hier: Suizidprophylaxe.de.
  • Auch das deutschlandweite Info-Telefon für Depressionen ist kostenlos unter 0800 33 44 5 33 erreichbar.
  • Wissen, Selbsttest und Adressen rund um das Thema Depression finden Sie bei der Deutschen Depressionshilfe.
  • Fachlich moderierte Online-Foren zum Erfahrungsaustausch für Erwachsene gibt es im Diskussionsforum Depression. Junge Menschen ab 14 Jahren können sich bei Fideo austauschen.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen