August beschert Apotheken wieder weniger Rezepte

Im vergangenen August haben die Krankenkassen in diesem wechselvollen Jahr 2020 etwas weniger für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) ausgegeben als im August des Vorjahres. Deutlicher zurückgegangen ist die Zahl der eingelösten Rezepte.

Das Corona-Jahr zeichnet sich bei den Arzneimittelausgaben durch starke Ausschläge nach oben und unten aus: Während GKV-Ausgaben und Rezeptzahl im März und Juni ihre Spitzen erreichten, war im April und Mai eine deutliche Talsohle zu verzeichnen. Im Juli und August sind die Unterschiede zum Vorjahr nicht ganz so auffällig.

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So sind nach den aktuellen Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) im August 2020 um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Sie lagen bei rund 3 Milliarden Euro – bislang der niedrigste absolute Monatswert in diesem Jahr. Die Anzahl der eingelösten Rezepte verringerte sich allerdings um 6,7 Prozent.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass der August 2020 einen Arbeitstag weniger hatte als der August 2019. Zudem wirkte sich, wie schon im Juli, die temporär abgesenkte der Mehrwertsteuer ausgabendämpfend aus. Ohne diese Maßnahme hätten sich die Arzneimittelausgaben im August laut DAV um 1,9 Prozent erhöht.

Nachholeffekte zum Jahresende erwartet

Für die ersten acht Monate des laufenden Jahres ist nun ein Wachstum der GKV-Arzneimittelausgaben um 5,2 Prozent zu verzeichnen – bei gleichzeitigem Rückgang der Rezeptzahl um 3,6 Prozent. Der DAV geht davon aus, dass in den letzten vier Monaten des Jahres wieder mit einer leichten Zunahme der Rezepteinlösungen zu rechnen ist. Es wird Nachholeffekte geben, und es gibt mehr Arbeitstage als in den Vorjahresmonaten.

Um 9,7 Prozent erhöht haben sich im August 2020 die Impfstoffausgaben der GKV. Von Januar bis August 2020 resultiert daraus insgesamt ein Zuwachs von durchschnittlich 15,4 Prozent.

In den DAV-Frühinformationen sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge nicht enthalten. Die hierdurch erreichten Einsparvolumina werden quartalsweise von den Kassen gemeldet und vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht. Für das erste Halbjahr 2020 belaufen sich die Einsparungen aus Rabattverträgen gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen auf 2,3 Milliarden Euro – rund 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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