WHO: Weltweite Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen auf Rekordwert gestiegen
Das Coronavirus breitet sich derzeit weltweit immer schneller aus, betroffen ist von dieser Entwicklung vor allem Europa. In der vergangenen Woche seien weltweit fast zwei Millionen Neuinfektionen registriert worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf in der Nacht mit. Damit steckten sich innerhalb von sieben Tagen so viele Menschen mit Corona an wie nie zuvor seit Auftreten des Virus' Ende vergangenen Jahres in China. Im Gegenzug sei die Zahl der Todesfälle rückläufig.
Der WHO-Statistik zufolge wurden in der vergangenen Woche weltweit 1.998.897 neue Corona-Fälle registriert. Dies sei ein Anstieg um sechs Prozent gegenüber der Vorwoche und "die höchst Zahl an registrierten Fällen innerhalb einer Woche seit Beginn der Epidemie". In Europa nahmen die Neuinfektionen exponentiell um elf Prozent zu, in Afrika dagegen gingen sie laut den gemeldeten Zahlen um zwölf Prozent zurück.
Die Zahl der zusätzlichen Corona-Todesfälle weltweit lag laut WHO bei 37.700 in der vergangenen Woche – die Zahl ging demnach um rund zehn Prozent gegenüber der Vorwoche zurück. Allerdings galt dieser Trend nicht für Europa, wo die Zahl der Toten binnen einer Woche rapide auf über 4000 stieg. Dies sei ein Anstieg um 27 Prozent gegenüber der Vorwoche, erklärte die WHO.
Einwohner Madrids sollen Kontakte und Bewegungsradius aufs Nötigste reduzieren
Angesichts der explodierenden Corona-Neuinfektionen in Madrid hat Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa alle Hauptstadtbewohner zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Jeder müsse seine Kontakte und seinen Bewegungsradius auf ein Minimum beschränken, forderte Illa im Radiosender Cadena Ser. Die Lage sei im ganzen Land besorgniserregend, "in Madrid aber am meisten."
Illas Aufruf richtete sich ausdrücklich an alle Bewohner der spanischen Hauptstadt. Zuvor hatte die konservative Regionalregierung eine Reihe von Stadtteilen für zwei Wochen weitgehend abgeriegelt. Rund 850.000 Menschen in überwiegend ärmeren Stadtteilen im Süden von Madrid sowie in südlichen Vororten dürfen seit Montag ihr Viertel nicht mehr verlassen. Ausnahmen gelten nur für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder um Kinder zur Schule zu bringen.
Karliczek: Flächendeckende Schulschließung „kommt nicht infrage“
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat sich nach dem Kanzleramtstreffen zur Lage der Schulen in der Corona-Pandemie deutlich gegen erneute flächendeckende Schulschließungen ausgesprochen. Wichtig sei, dass regional das Infektionsgeschehen im Griff behalten werde, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Das sei das Ziel. "Eine weitere flächendeckende Schulschließung kommt nicht infrage. Ist aber auch, glaube ich, überhaupt nicht nötig."
In mehreren Bundesländern waren seit Beginn des neuen Schuljahres wegen Corona-Fällen Schulen wieder vorübergehend geschlossen oder Klassen in Quarantäne geschickt worden. Das bayerische Kultusministerium etwa hatte am Montag mitgeteilt, dass sich im Freistaat derzeit mehr als 8800 Schüler und 771 Lehrer in Quarantäne befänden.
Karliczek bezeichnete den Schulgipfel am Montag im Kanzleramt als "wegweisend". Der Bund engagiere sich so stark wie noch nie, sagte sie mit Verweis auf Mittel, die Berlin den Ländern für die Anschaffung von Lehrerlaptops, Leihgeräten für bedürftige Schüler und für die Ausbildung und Einstellung von IT-Administratoren bereitstellt oder noch bereitstellen will. "Ein Programm in dieser Art, von dieser Art der Zusammenarbeit, hat es in der Geschichte der Bildungsrepublik in Deutschland noch nicht gegeben." Die Digitalisierung der Schulen werde nicht über Nacht wirklich werden, aber man wolle Tempo machen. "Mittelmaß kann nicht unser Anspruch sein. Wir müssen besser werden und wir werden besser werden."
Wien lässt Schüler und Lehrer bei Corona-Verdacht gurgeln
Die Stadt Wien will Kinder und Lehrer bei Verdacht auf eine Corona-Infektion künftig direkt an den Schulen testen lassen. Kommende Woche sollen 600.000 Testkits mit einer Gurgellösung ausgeliefert werden, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ankündigte. Zusätzlich sollen probeweise mobile Teams bereit stehen. Bei Verdacht auf eine Infektion sollen Kinder oder Lehrer noch in der Schule gurgeln. Die Proben sollen anschließend sofort ins Labor.
"Eine Vielzahl der Verdachtsfälle an den Schulen stellt sich als falscher Alarm heraus", sagte Österreichs Bildungsminister Heinz Faßmann. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit des Bildungsministeriums mit der Stadt. Ob es auf andere Regionen ausgeweitet wird, liegt in der Zuständigkeit die jeweiligen Bundesländer.
Zur schnellen Auswertung der Tests sollen die Kapazitäten der Wiener Forschungslabore genutzt werden, die das Gurgelverfahren mitentwickelt haben. Dabei muss eine Minute lang mit einer speziellen Salzlösung gegurgelt werden, damit wie bei einem Abstrich Partikel aus dem Rachen hängen bleiben. Die Probe wird anschließend auf Virenerbgut analysiert.
Ökumenischer Kirchentag soll kleiner und kompakter stattfinden
Der für Mai kommenden Jahres geplante Ökumenische Kirchentag (ÖKT) in Frankfurt am Main soll wegen der Coronakrise kleiner und vom Programm her kompakter stattfinden als ursprünglich geplant. Trotz der Pandemie halten die Veranstalter von evangelischer und katholischer Kirche an dem Treffen aber fest, wie sie mitteilten. Gerade in Krisenzeiten seien Begegnung, Dialog und Gemeinschaft wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Nach dem derzeitigen Stand des Hygienekonzepts soll ein Programm für etwa 30.000 Menschen während des vom 12. bis 16. Mai geplanten ÖKT angeboten werden. Ergänzt werden soll dieses Vorortprogramm um digitale Angebote für Gläubige, die nicht nach Frankfurt am Main kommen können.
Der Ticketverkauf beginnt am 1. Dezember. Die Organisatoren wollen die Teilnehmer von außerhalb anders als sonst bei Kirchentagen nicht in Privatquartieren unterbringen. An der Unterbringung in Schulen werde aber festgehalten, die Konzepte dafür würden gerade mit den Behörden abgestimmt.
Vorerst doch keine Zuschauer bei Sportveranstaltungen in England
Bei Sportereignissen in England sollen vorerst doch keine Zuschauer zugelassen werden. Das kündigte der britische Staatsminister Michael Gove beim Sender BBC an. Pläne, ab Oktober unter anderem bei Fußballspielen wieder Publikum zu erlauben, wurden laut Gove gestoppt. Die Regierung reagiere damit auf den Anstieg der Corona-Infektionen in Großbritannien, sagte der Minister. Die Übertragungsgefahr im Land wird von den Behörden derzeit als "hoch oder exponentiell steigend" eingestuft.
In den vergangenen Wochen waren testweise mehrere große Sportevents vor Live-Publikum ausgetragen worden, darunter das Finale der Snooker-WM in Sheffield, das rund 300 Zuschauer im Crucible-Theater miterleben durften. Auch bei einigen unterklassigen Fußballspielen wurden probeweise bis zu 1000 Menschen ins Stadion gelassen. Bei einem Testspiel zwischen den Premier-League-Clubs Brighton & Hove Albion und Chelsea waren Ende August sogar 2500 Zuschauer dabei.
Spahn lobt Zusammenarbeit der EU-Länder in der Corona-Krise
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht die internationale Zusammenarbeit in der Corona-Pandemie nach anfänglichen Schwierigkeiten jetzt auf einem guten Wege. "Am Anfang hat es eine Zeit gedauert, bis wir uns sortiert haben, weil für viele der Fokus war, wie ist eigentlich die Situation im eigenen Land", sagte Spahn bei einer Anhörung der deutsch-französischen Parlamentarierversammlung.
"Aber wir haben sehr schnell gemerkt, wie wichtig die Zusammenarbeit in der Pandemie über die Grenzen ist", fügte Spahn hinzu. Er betonte, die Corona-Krise sei auch für die deutsch-französische Zusammenarbeit eine große Chance. Insbesondere in den Grenzregionen gebe es ein "außergewöhnliches solidarisches Miteinander".
Als Aufgaben für die internationale Zusammenarbeit nannte er auch die gemeinsame Suche nach einem Impfstoff. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass dieser nicht nur Ländern wie Deutschland oder Frankreich zugänglich ist, sondern allen 27 Mitgliedsstaaten der EU.
Spahn sprach sich zudem für eine Stärkung der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC aus. Sie solle auch außerhalb der EU tätig sein können. Die Behörde könne aber "nur so gut sein, wie wir sie sein lasen", fügte der Bundesgesundheitsminister hinzu. Er bekräftigte zudem seine Forderung nach mehr Unabhängigkeit Europas bei der Arzneimittelproduktion, etwa von China. Und der Austausch über freie Intensivbetten sei auch auf europäischer Ebene möglich.
Warn-App
Die Corona-App sollte helfen, die Pandemie zu stoppen. Tatsächlich bringt sie: nichts
Corona drückt auf Löhne in den unteren Einkommensgruppen
Die Corona-Krise hat vor allem in den unteren Einkommensgruppen auf die Brutto-Entgelte gedrückt. Die Nominallöhne lagen im zweiten Quartal des Jahres 4,0 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent gestiegen sind, betrug der reale Lohnrückgang sogar 4,7 Prozent. Stärkere Rückgänge hat es seit Beginn der Statistik im Jahr 2007 noch nie gegeben.
In den Berechnungen ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht erfasst, das für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Einkommensverluste mindestens teilweise ausgeglichen hat.
Ethikrat lehnt Corona-Immunitätsnachweis derzeit klar ab
Der Deutsche Ethikrat lehnt eine Einführung von Immunitätsnachweisen für das Coronavirus derzeit klar ab. Grund seien "erhebliche Unsicherheiten" über die Immunität und die Aussagekraft von Antikörpertests, erklärte das unabhängige Beratergremium in einer in Berlin vorgelegten Stellungnahme. Zugleich sollten frei verkäufliche Tests zum Nachweis einer Unempfindlichkeit gegen das Coronavirus wegen "zweifelhafter Verlässlichkeit" und eines daraus folgenden Gefährdungspotenzials strenger reguliert werden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte den Ethikrat im Frühjahr um eine Stellungnahme gebeten. Hintergrund war breite Kritik an ursprünglichen Plänen, dass Immunitätsausweise auch Ausnahmen von Alltagsbeschränkungen ermöglichen könnten. Spahn zog die Pläne auch nach scharfem Protest des Koalitionspartners SPD zurück.
Großbritannien empfiehlt wieder Arbeit von zu Hause
Angesichts stark steigender Infektionszahlen empfiehlt die britische Regierung ihren Bürgern im Kampf gegen das Coronavirus wieder die Arbeit im Homeoffice. "Leuten, denen es möglich ist, von zu Hause zu arbeiten, würden wir empfehlen, das zu tun", sagte Staatsminister Michael Gove dem Sender Sky News. "Die Infektionsrate geht nach oben, die Zahl der Menschen, die ins Krankenhaus müssen, geht nach oben, und deswegen müssen wir handeln."
Der konservative Premierminister Boris Johnson wollte sich am Dienstag mit einer Rede an seine Landsleute wenden, um ihnen den Ernst der Lage bewusst zu machen und sie an geltende Abstands- und Hygieneregeln zu erinnern. In Schottland wird eine Ankündigung von Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon erwartet.
In ganz Großbritannien steigen die Infektionszahlen rapide an: In den vergangenen Tagen kamen fast täglich 3500 bis 4000 neue Fälle hinzu. Die Zahl der Infektionen verdoppelte sich ungefähr innerhalb von sieben Tagen. Verbreite sich das Virus im gleichen Tempo weiter, könnte Großbritannien Mitte Oktober fast 50.000 Fälle pro Tag zählen, warnen Experten.
1821 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1821 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen mindestens 274.158 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 22.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9396. Das sind zehn mehr als am Vortag. Rund 243.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht von Montag bei 1,06 (Vortag: 1,22). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
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Corona-Auflage: Frühe Sperrstunde für britische Pubs und Restaurants
Aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Krise in Großbritannien hat Premierminister Boris Johnson verschärfte Schutzvorkehrungen angekündigt. Pubs und Restaurants sollen ab Donnerstag um spätestens 22 Uhr schließen, wie die Regierung am Montagabend mitteilte. Außerdem wird nur noch Service am Tisch erlaubt sein. Johnson wollte sich am Dienstag mit einer Rede an die Briten wenden, um ihnen den Ernst der Lage bewusst zu machen und an geltende Abstands- und Hygieneregeln zu erinnern.
In ganz Großbritannien steigen die Infektionszahlen rapide an: In den vergangenen Tagen kamen fast täglich 3500 bis 4000 neue Fälle hinzu, die Zahl der Infektionen verdoppelte sich ungefähr innerhalb von sieben Tagen. Verbreite sich das Virus ungehindert im gleichen Tempo weiter, könnte Großbritannien Mitte Oktober fast 50.000 Fälle pro Tag zählen, warnen führende Gesundheitsexperten.
Corona-News von Montag, 21. September
13 Fälle nach Corona-Ausbruch in Hamburger Bar
Nach dem Corona-Ausbruch in einer Bar im Hamburger Schanzenviertel ist die Anzahl der hinzugekommenen Erkrankungen nach Angaben der Gesundheitsbehörde überschaubar. Insgesamt gehen nun 13 bestätigte Covid-19-Fälle auf den Ausbruch in der Bar "Katze" zurück, darunter auch die bereits vermeldeten vier Servicekräfte, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Etwa 600 Menschen werden von den Gesundheitsämtern zum Kreis der potenziell betroffenen Kontaktpersonen gezählt, rund 400 von ihnen stammen aus Hamburg. Die meisten Besucher konnten die Gesundheitsämter mittlerweile erreichen, rund hundert hatten falsche Kontaktdaten angegeben.
Viele gaben falsche Daten an
Hunderte Kontaktpersonen – Corona-Ausbruch in Hamburger Szenebar "Katze"
Corona-Kennzahl steigt in Hamm deutlich über kritischen Wert
In Hamm ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen deutlich über eine kritische Marke gestiegen. Nach Angaben der Stadt sind 70,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage registriert worden. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU)in einer Video-Pressekonferenz mit. Zuletzt hatten sich demnach bei einer Hochzeitsfeier 86 Menschen infiziert. Bei der Feier waren 236 Gäste aus Hamm.
Regierungsstudie zeigt vor Corona Zweifel am Zusammenhalt
Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland den Zusammenhalt in der Gesellschaft als schwach eingeschätzt. Das teilte das Bundesforschungsministerium unter Berufung auf eine von ihm in Auftrag gegebene Studie in Berlin mit. Mögliche Veränderungen bei den Einstellungen unter anderem durch die Pandemie soll laut Ministerium eine Aktualisierung der Studie im Frühjahr 2021 zeigen. 23 Prozent sahen den Zusammenhalt im vergangenen Jahr als stark und nur 4 Prozent als stärker als zuvor an.
47 Prozent der Menschen waren laut der Studie 2019 der Meinung, dass die meisten gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre negativ waren. Gleichzeitig sagten aber 52 Prozent, im eigenen Umfeld hätten die positiven Entwicklungen überwogen. 69 Prozent wünschten sich weniger Egoismus in der Gesellschaft in Zukunft, 68 Prozent eine Verringerung des Unterschieds zwischen arm und reich und 67 Prozent mehr Solidarität und Zusammenhalt.
Nationalspieler Ilkay Gündogan positiv auf Corona getestet
Der deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan von Manchester City ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der englische Vizemeister mit. Der 29-Jährige befolgt nach Angaben des Vereins nun die Corona-Richtlinien der Premier League und der britischen Regierung und befindet sich in einer zehntägigen Selbstisolation. "Jeder im Club wünscht Ilkay eine schnelle Genesung", hieß es in der Mitteilung. Weitere Angaben machte der Verein von Trainer Pep Guardiola nicht. Gündogan fehlte City damit auch am Montagabend im Gastspiel bei den Wolverhampton Wanderers.
Strengere Corona-Regeln in München: Private Kontakte werden eingeschränkt
Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, hat drei weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt, die ab kommenden Donnerstag gelten sollen, wie er bei einer Pressekonferenz in München sagte.
Am Mittwoch werde eine entsprechende Allgemeinverfügung verabschiedet, die ab Donnerstag in Kraft treten solle. Demnach müssten die persönlichen Kontakte "drastisch" eingeschränkt werden, erklärte Reiter mit Blick auf das Infektionsgeschehen in der bayerischen Landeshauptstadt. Ab Donnerstag sollen demnach nur noch fünf Personen – etwa Bekannte oder Freunde – im privaten Bereich, der Gastronomie und im öffentlichen Raum – zusammenkommen dürfen. Erlaubt seien auch Treffen zweier Haushalte oder von Verwandten "in direkter Linie", so Reiter.
Bei anlassbezogenen Feiern – etwa Hochzeiten, Geburtstagen und Beerdigungen – sollen nur noch 25 (Indoor) oder 50 (Outdoor) Personen zusammenkommen können. Diese Regelung gelte noch nicht für Veranstaltungen, dort sollen die aktuell geltenden Regeln unverändert bleiben.
Darüber hinaus werde eine Maskenpflicht auf bestimmten öffentlichen Plätzen und Straßen der Innenstadt beschlossen, darunter die Innenstadt und der Marienplatz. Das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen soll verlängert werden. Die Geltungsdauer der Regeln gelte sieben Tage.
Am Sonntag hatten die Corona-Zahlen in München den Wert von 55,6 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreicht. Damit ist ein wichtiger Grenzwert für nachgewiesene Corona-Neuinfektionen überschritten worden.
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Neuer zweiwöchiger Lockdown in Teilen Madrids in Kraft getreten
In Teilen der spanischen Hauptstadt Madrid sind neue strenge Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Die Maßnahmen gelten für zwei Wochen und betreffen rund 850.000 Menschen in überwiegend ärmeren Stadtteilen im Süden der Stadt sowie in südlichen Vororten. Die Einwohner dürfen die Bezirke nicht mehr verlassen. Ausnahmen gelten nur für den Weg zur Arbeit, zum Arzt und um Kinder zur Schule zu bringen.
Die Behörden haben die Menschen in den betroffenen Stadtteilen darum gebeten, die meiste Zeit zu Hause zu bleiben. Parks wurden geschlossen. Geschäfte, Bars und Restaurants dürfen zwar geöffnet bleiben, müssen die Zahl der Kunden und Gäste aber halbieren. Die Obergrenze für Treffen wurde in der gesamten Region von zehn auf sechs Menschen gesenkt.
Da die Maßnahmen vor allem dicht besiedelte und einkommensschwache Viertel betreffen, war es am Sonntag in einigen der betroffenen Bezirke zu heftigen Protesten gekommen. Die Menschen hielten Plakate hoch, auf denen zu lesen war: "Nein zu einer Ausgangssperre nach sozialen Klassen" und "Sie zerstören unsere Viertel und jetzt sperren sie uns ein". Einige der nun abgeriegelten Bezirke im Süden der Metropole hatten zuletzt mehr als 1000 Corona-Fälle je 100.000 Einwohner gemeldet – das ist etwa das Fünffache des landesweiten Durchschnitts.
Drosten: Eher gezielte Einschränkungen als Lockdown-Neuauflage
Im Fall einer Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland ist aus Sicht des Virologen Christian Drosten künftig nicht zwangsläufig mit einer Neuauflage des Lockdowns vom Frühjahr zu rechnen. "Es ist natürlich so, dass man nicht immer gleich einen deutschlandweiten oder regionalen Lockdown braucht, weil man jetzt schon ein paar Sachen besser weiß", sagte der Charité-Professor der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er glaube, dass in Zukunft eher bestimmte Sparten des Alltags- und Berufslebens von Einschränkungen betroffen sein könnten. Damit verbunden sei aber auch die Frage nach Kompensation, wenn es wirtschaftliche Auswirkungen gebe.
Zum verbesserten Wissensstand im Vergleich zu Februar und März erklärte Drosten, es gebe bestimmte Situationen, bei denen inzwischen klar sei, dass dabei nur einzelne Fälle entstünden, aber "eigentlich wenig neu hochkocht". Drosten nannte etwa "Eins-zu-eins-Situationen" im Berufsleben, in denen sich zum Beispiel nur zwei Menschen gegenübersitzen. Das könne man weiterdenken für kleine Gruppen. "Und insofern werden wir, glaube ich, nicht wieder so schnell so einen Lockdown haben", bilanzierte der Virologe. Einen solchen Schritt gehe man nur, "weil man nicht die Orientierung hat in den Maßnahmen". Das sei nun anders.
Söder schlägt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in München vor
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in Bayern plädiert Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in München. "Ich bin sehr dafür, dass wir auch auf öffentlichen Plätzen, wo kein Abstand halten möglich oder gewollt ist, eine Maskenpflicht einführen", sagte Söder im Bayerischen Rundfunk. Dann könnten auch die Ordnungskräfte entsprechend eingreifen. Söders Forderungen bezog sich zunächst auf die bayerische Landeshauptstadt. Vor dem Hintergrund der Wiesnpartys am Wochenende in München werde die Staatsregierung mit der Stadt über entsprechende Maßnahmen beraten, kündigte er an.
Seine Sorge angesichts der hohen Infektionszahlen in Städten wie München oder Würzburg gelte nicht in erster Linie den professionell organisierten Veranstaltungen, sondern den privaten Zusammenkünften, sagte der CSU-Chef weiter. "Wenn die Vernunft nichts hilft, dann muss gesteuert werden", sagte er. "Freude und Vernunft sollten besser zusammenkommen." Ein zweiter Lockdown müsse verhindert werden, mahnte Söder.
Hohe Corona-Zahlen in NRW-Städten – Hamm kurz vor kritischer Marke
In mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen wollen die Behörden beraten, ob wegen gestiegener Infektionszahlen wieder striktere Corona-Maßnahmen eingeführt werden. Hamm steht mit 46,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen kurz vor der wichtigen Marke von 50. Die Stadt in Westfalen stand NRW-weit an der Spitze der Liste der sogenannten 7-Tage-Inzidenz und überholte mit einem Anstieg von fast vier Punkten zum Vortag Gelsenkirchen.
Auch in anderen Städten liegt der entsprechende Wert weiter über der Zahl 35, ab der bereits erste Maßnahmen ziehen: Gelsenkirchen lag – zum Vortag unverändert – bei 44,1. Remscheid bei 37,8, wobei der Wert laut Robert Koch-Institut (RKI) am Vortag noch bei 36,9 lag. Für Köln betrug der Wert am Montag 33,2 (Vortag: 34,2). Der Oberbergische Kreis stagnierte bei 33,0. Heute wollen die Behörden entscheiden, ob in Hamm, Gelsenkirchen und Remscheid wieder striktere Beschränkungen eingeführt werden. In Köln solle am Dienstag der Krisenstab zusammentreten, teilte ein Sprecher mit.
Spahn: Bei regional steigenden Infektionszahlen keine Fans im Stadion
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Entscheidung, die Bundesliga-Auftaktpartie in München ohne Zuschauer auszutragen, gelobt und ähnliche kurzfristige Schritte auch künftig nicht ausgeschlossen. "So bitter das für den einzelnen und die Stimmung beim Fußball sein mag: Wenn regional die Infektionszahlen steigen, sollten keine Fans ins Stadion. Die Stadt München hat das genau richtig gemacht", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post".
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in München waren zu der Begegnung gegen den FC Schalke 04 (8:0) am Freitagabend entgegen der ursprünglichen Planung doch keine Fans zugelassen. Zunächst sollten 7500 Fans im Stadion erlaubt sein. Die Entscheidung, dass das Risiko zu groß ist, fiel erst am Donnerstag. "Entscheidend sind gute Konzepte, die dann auch konsequent angewandt werden", sagte Spahn.
RKI: 922 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 272.337 angegeben – ein Plus von 922 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 273.965 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte weiterhin 9386 Todesfälle. Die JHU zählte unverändert 9390 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 242.200.
Spahn strebt flächendeckende Einrichtung von „Fieberambulanzen“ an
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) strebt zur Vorbereitung auf einen möglichen weiteren deutlichen Anstieg der Coronavirus-Infektionsraten im Herbst die Einrichtung von zahlreichen sogenannten Fieberambulanzen an. Er setze darauf, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen solche zentralen Anlaufstellen für Patienten mit Atemwegssymptomen anbieten, sagte Spahn der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Diese Ambulanzen sollten im Herbst "idealerweise flächendeckend zugänglich sein".
Warn-App
Die Corona-App sollte helfen, die Pandemie zu stoppen. Tatsächlich bringt sie: nichts
Der Gesundheitsminister kündigte ferner an, dass er bis Mitte Oktober in Abstimmung mit den Bundesländern die Strategie für die Corona-Tests fortentwickelt haben will. Die Neuaufstellung der Teststrategie sei bereits im Gange, auch seien die Testkapazitäten enorm hochgefahren worden. Allein in den vergangenen vier Wochen sei etwa ein Drittel aller Tests in Deutschland seit Beginn der Pandemie gemacht worden.
Argentinien verlängert Corona-Maßnahmen bis Mitte Oktober
Die vor sechs Monaten wegen der Corona-Pandemie in Argentinien verhängten Ausgangsbeschränkungen sind verlängert worden. Sie gelten nun bis zum 11. Oktober, wie aus einem Dekret der Regierung des südamerikanischen Landes vom Sonntag hervorgeht. Im Großraum der Hauptstadt Buenos Aires sowie in anderen besonders betroffenen Gegenden dürfen die Menschen nur für bestimmte Zwecke ihr Zuhause verlassen.
Argentinien hatte am 20. März strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, den Wirtschaftsbetrieb weitgehend heruntergefahren und die Grenzen geschlossen. Dadurch gelang es zunächst, die Verbreitung des Virus zu bremsen – deutlich besser als etwa im Nachbarland Brasilien. Zuletzt ließ die Disziplin der Bevölkerung allerdings nach. Es gab auch Demonstrationen gegen die Anti-Corona-Maßnahmen. Inzwischen ist Argentinien mit mehr als 630.000 bestätigten Infektionen nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität das Land mit den zehntmeisten Coronavirus-Fällen weltweit.
Stimmen für Öffnung von Weihnachtsmärkten mehren sich
Nach dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) haben auch andere Länderchefs trotz der derzeit steigenden Coronavirus-Infektionsraten die Öffnung von Weihnachtsmärkten in Aussicht gestellt. Es werde eine "abgespeckte Version" geben, die wie eine Aneinanderreihung von Wochenmärkten gestaltet sei, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) der Zeitung "Die Welt". Bei den Menschen gebe es ein "seelisches Bedürfnis nach dieser Normalität".
Allerdings sei nicht vorstellbar, dass es in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt wie bisher in Erfurt mit zwei Millionen Gästen gebe, betonte Ramelow. Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hält ein Abhalten der Weihnachtsmärkte für möglich, doch denkt er wie Söder über Einschränkungen beim Alkoholkonsum nach.
Weihnachtsmärkte in althergebrachter Tradition "mit dichtem Gedränge, engen Hütten und viel Alkohol" könne er sich derzeit nicht vorstellen, sagte Hans der "Welt". Doch mit "sorgfältig ausgearbeiteten, gründlich durchdachten Hygieneplänen und Abstandskonzepten" könnten die Märkte durchaus zugelassen werden. Da sie im Freien stattfinden, sei das Infektionsrisiko gering.
Prinz Charles: Klima-Krise wird Corona-Pandemie in den Schatten stellen
Prinz Charles sieht in der Erderwärmung eine weitaus größere Gefahr als in der gegenwärtigen Corona-Pandemie. Obwohl dies vielfach geleugnet werde, verschlimmere sich die Klima-Krise bereits "seit zu vielen Jahren", sagte der britische Thronfolger am Sonntag in einer Botschaft, die bei der Eröffnung der Klimawoche am Montag in New York vorgespielt werden soll.
Der Klimawandel entwickele sich derzeit "schnell zu einer umfassenden Katastrophe, welche die Folgen der Coronavirus-Pandemie in den Schatten stellen wird", fügte der 71-Jährige hinzu. "Ohne schnelles und sofortiges Handel in beispiellosem Tempo und Ausmaß werden wir den Zeitraum der Gelegenheit verpassen," eine bessere Zukunft zu gestalten. Prinz Charles setzt sich schon seit vielen Jahren für Umweltbelange ein. Allerdings ernteten andere Mitglieder der britischen Königsfamilie Kritik wegen klimaschädlichen Verhaltens wie etwa Flügen in Privatjets.
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