Corona: Mundspülung senkt Ansteckungsgefahr

Das neuartige Coronavirus lässt sich mit bestimmten handelsüblichen Mundspülungen inaktivieren, berichten Virologen der Ruhr-Universität Bochum. Damit könnte sich eventuell das Risiko einer Übertragung senken lassen, zum Beispiel vor zahnärztlichen Behandlungen.

Im Mund-Rachenraum von Covid-19-Patienten werden zum Teil sehr hohe Viruslasten nachgewiesen. Mithilfe einer Mundspülung könnten sich diese senken lassen, wie das Bochumer Forscherteam um Toni Meister, Prof. Dr. Stephanie Pfänder und Prof. Dr. Eike Steinmann herausgefunden hat.

Für die Studie testeten sie acht Mundspülungen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, die in Apotheken oder Drogeriemärkten in Deutschland erhältlich sind. Sie mischten jeweils die Mundspülung mit Viruspartikeln und einer Belastungssubstanz, die den Effekt des Speichels im Mund nachstellen sollte. Das Gemisch wurde dann für 30 Sekunden geschüttelt, um den Effekt des Gurgelns zu simulieren. Dabei stellte sich heraus, dass alle getesteten Präparate die Viruslast senkten. Drei Mundspülungen verringerten sie so weit, dass nach 30 Sekunden Einwirkung kein Virus mehr nachweisbar war. Ob dieser Effekt sich in der klinischen Praxis bestätigt und wie lange er anhält, muss jedoch noch in klinischen Studien untersucht werden.

Mundspülungen sind keine Covid-19-Therapie

Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass Mundspülungen nicht zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen geeignet sind. "Das Gurgeln mit einer Mundspülung kann nicht die Produktion der Viren in den Zellen hemmen", erklärt Meister. Kurzfristig könne jedoch die Viruslast dort, wo das größte Ansteckungspotenzial herkommt, nämlich im Mund-Rachen-Raum, gesenkt werden. In bestimmten Situationen sei das von Nutzen, zum Beispiel beim Zahnarzt oder bei der medizinischen Versorgung von Covid-19-Patienten.

NK

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