Großalarm wegen Eichenprozessionsspinner – neun verletzte Kinder

Neun Schulkinder haben bei einem Sportfest in Mülheim (NRW) Gesundheitsprobleme bekommen, die wahrscheinlich durch den Eichenprozessionsspinner ausgelöst wurden. Am Dienstag hatte erst ein Kind Kreislaufbeschwerden, dann klagten mehrere Schüler über Luftnot und Hautreizungen, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften sei zur Sportanlage gefahren.

Die Notärzte schickten drei Kinder ins Krankenhaus, sechs wurden an ihre Eltern übergeben mit der Anweisung, zum Hausarzt zu gehen. Die Sportanlage wurde gesperrt und das Sportfest abgebrochen. In der Nähe des Sportplatzes fanden die Feuerwehrleute eine von Eichenprozessionsspinnern befallene Eiche. Vermutlich hatte der Wind die Brennhaare der Raupen auf den Sportplatz geweht.

Eichenprozessionsspinner breiten sich seit Jahren in ganz Deutschland aus und können für Baum und Mensch gefährlich werden. Die Raupen fressen nicht nur ganze Gehölze kahl, ihre Härchen enthalten auch Thaumetopoein – ein hartnäckiges Nesselgift, das auf Eiweiß basiert. Ähnlich wie bei Brennnesseln reagieren Menschen auf die toxischen Härchen, das Gift der Raupen wirkt jedoch deutlich stärker. Betroffene leiden meist unter einem juckenden, brennenden Hautausschlag oder schmerzhaftem Husten, wenn sie die Brennhaare einatmen.

Im Extremfall kann ein Kontakt einen allergischen Schock auslösen. So eine heftige Reaktion ist jedoch sehr selten. Jede Raupe hat Hunderte Brennhaare, sie brechen leicht ab und können sich bis zu mehrere Hundert Meter durch die Luft verbreiten. Außerdem bleibt das Nesselgift jahrelang erhalten. Die Eichenprozessionsspinner werden deshalb bundesweit bekämpft. In Baden-Württemberg sind Ende Mai Schulen wegen Eichenprozessionsspinner geräumt worden. In Dortmund sind mehrere Parks wegen der Raupen seit dem 7. Juni gesperrt.

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