Warum Apfelkerne giftig sind, man sie aber trotzdem essen kann

Apfelkerne enthalten Amygdalin, ein Stoff, aus dem der Körper Blausäure bilden kann. Die Mengen sind jedoch sehr gering. Gleichzeitig sind Apfelkerne sehr gesund. Ausserdem gibt es Mittel und Wege, wie man die Blausäure wieder ausleiten kann.

  • Autor: Sybille Müller
  • Aktualisiert: 9. März 2020

Apfelkerne sind ein bisschen giftig, aber auch sehr gesund

Oft heisst es, Apfelkerne seien giftig und man solle sie vor dem Verzehr des ganzen Apfels aus dem Apfelgehäuse entfernen. Dann aber gibt es Menschen, die einen Apfel mit Stumpf und Stiel verspeisen und keinerlei Krankheitsanzeichen zeigen.


Apfelkerne enthalten Amygdalin, das im Körper zu Blausäure (Cyanide) umgewandelt werden kann. Blausäure nun gilt als hochgiftiger Stoff. Doch auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift – und diese ist pro Apfel verschwindend gering. (3, 4)

Auch verfügt der menschliche Organismus über angeborene Entgiftungsfähigkeiten für Cyanide, weil man in alten Zeiten Äpfel regelmässig komplett verspeiste und auch weil Amygdalin ein Naturstoff ist, der in vielen Lebensmitteln vorkommt, der menschliche Körper sich also in all den Jahrmillionen an ihn anpassen konnte – zumindest bis zu einem gewissen Mass.

So viele Apfelkerne sind tödlich

Die Menge Apfelkerne, die zu Gesundheitsbeschwerden führen könnte, hängt von vielen Faktoren ab, etwa von der Amygdalinmenge der Kerne (die je nach Apfelsorte stark schwanken kann), von der Amygdalin-Toleranz (persönliche Amygdalinentgiftungsfähigkeit) des jeweiligen Menschen und natürlich vom Gewicht des Menschen.

Aufgrund all dieser Faktoren lassen sich keine genauen Zahlen angeben. So schwankt die gefährliche Apfelkernmenge für einen 70-Kilogramm schweren Menschen zwischen 142 und 3.969 Apfelkernen, WENN die Kerne gemahlen verzehrt werden (oder gründlich zerkaut werden). Bei Kindern ist die problematische Dosis natürlich geringer. Eine entsprechende Tabelle finden Sie in Quelle Nummer (1).

Da ein Apfel zwischen 0 und 20 Kerne aufweist, können Sie Ihren Apfel (oder 2, 3 oder 4 Äpfel) problemlos mit den Kernen essen.

Wenn Sie die Apfelkerne auch noch unzerkaut schlucken, dann werden diese auch nicht verdaut, sondern unverändert wieder ausgeschieden und man kommt natürlich auch nicht in den Kontakt mit Amygdalin oder Cyaniden.

So können Sie Cyanide/Blausäure entgiften

Die körpereigene Cyanid-Entgiftung kann ausserdem gefördert werden. Der Körper entgiftet Cyanide, also Blausäure u. a. mit Hilfe von Vitamin B12 – und zwar einer ganz bestimmten Vitamin-B12-Form: Hydroxocobalamin.


Wenn Sie daher Ihre körpereigene Cyanid- bzw. Blausäure-Entgiftung fördern möchte, sollten Sie auf eine gute Versorgung mit Vitamin B12 achten. Hydroxocobalamin gilt als wirksamer Cyanid-Entgifter. Es bindet Cyanide, so dass diese gefahrlos ausgeleitet werden können. (2)

Da Hydroxocobalamin als sehr instabil gilt, wird es mit Salzen stabilisiert und ist daher in Form von Hydroxocobalaminchlorid oder -acetat erhältlich (kurz Hydroxochlorid und Hydroxoacetat).

*Ein Vitamin-B12-Präparat, das auch Hydroxocobalamin enthält, finden Sie z. B. hier: Vitamin B12 mit Hydroxocobalamin

Herkömmliche Vitamin-B12-Präparate enthalten oft nur Cyanocobalamin oder nur Methylcobalamin und sind für die Cyanidausleitung eher unbrauchbar. 

Darum sind Apfelkerne gesund

Nun könnte man meinen, Apfelkerne bestünden nur aus giftigen Stoffen. Dem ist ganz und gar nicht so. Apfelkerne enthalten auch gesundheitlich sehr wertvolle Stoffe. Neben Vitaminen und Mineralstoffen sind das auch Mikroorganismen, die – besonders wenn es ein Bio-Apfel ist – die Gesundheit des Menschen äusserst positiv beeinflussen können. Lesen Sie hier mehr darüber: Nur dieses Obst und Gemüse fördert Ihre Darmflora

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Quellen

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