Die selbstständige Blutdruckkontrolle geht regelmäßig schief, so die Kernaussage einer kürzlich veröffentlichten Studie. Die pharmazeutische Dienstleistung „standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck“ in der Apotheke könnte diesen Patienten und Patientinnen helfen, ihren Blutdruck bzw. ihre Medikation zu überprüfen. Aber welche Patientengruppen taten sich bei der Messung besonders schwer?
Eine polnische Studie mit 100 Hypertonikern zeigte: Bei älteren Patienten und Patientinnen und solchen mit niedrigem Bildungsgrad wichen die selbst gemessenen Blutdruckwerte besonders stark von den ärztlich erfassten Werten ab. Auf die ganze Studienpopulation bezogen ergab die Selbstmessung des Blutdrucks deutlich höhere Werte als die ärztliche Messung.
Selbstmessung und ärztliche Messung unter gleichen Bedingungen
In der Selbstmessung kamen die Patienten und Patientinnen auf einen systolischen Medianblutdruck von 140,8 mmHg (gegenüber 132,3 mmHg in der ärztlichen Messung). Der diastolische Medianwert lag bei 80,9 mmHg in der Selbstmessung und 78,8 mmHg in der ärztlichen Kontrollmessung. Der Unterschied war in beiden Fällen signifikant.
Aus früheren Studien ist eine mögliche Verfälschung des Messergebnisses durch die sogenannte „Weißkittelhypertonie“ bekannt. Darunter wird ein Anstieg des Blutdrucks im Praxissetting verstanden, ausgelöst durch Angst oder Anspannung.
Um diese Art der Verfälschung hier auszuschließen, wurde sowohl die Selbstmessung des Blutdrucks als auch die professionelle Messung in einer Arztpraxis hintereinander durchgeführt. Die Patienten und Patientinnen haben zunächst mit ihrem eigenen Gerät nach fünf-minütiger Ruhezeit zweimal im Abstand von ein bis zwei Minuten ihren Blutdruck gemessen. Nach nochmaliger fünf-minütiger Wartezeit wurde der Blutdruck von einem Arzt oder einer Ärztin ebenfalls zweimal hintereinander mit einem Gerät aus der Arztpraxis erfasst.
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Stolperstein Sitz der Oberarmmanschette
Die signifikant höheren Werte der Selbstmessung der Patienten ließen sich häufig auf eine falsch angelegte Oberarmmanschette zurückführen, so die Autoren der Studie. Ein höherer Bildungsabschluss war mit geringeren Unterschieden zwischen der ärztlichen und der Eigenmessung der Patienten und Patientinnen assoziiert. Studienteilnehmende, die nicht nur aufgrund einer Hypertonie, sondern wegen weiteren Erkrankungen in Behandlung waren, zeigten weniger Abweichungen zu den Blutdruckmessungen der Ärztinnen und Ärzte. Bei älteren Patienten und Patientinnen zeigten sich signifikante Unterschiede beim diastolischen, nicht jedoch beim systolischen Blutdruck.
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pDL Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck
Das abrechnungsfähige Blutdruckmessen kann in der Apotheke bei Patienten und Patientinnen mit Bluthochdruck durchgeführt werden, die mindestens ein blutdrucksenkendes Mittel einnehmen. Die pharmazeutische Dienstleistung „standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck“ ist besonders nach einer Neuverordnung oder Änderung der antihypertensiven Arzneimitteltherapie empfehlenswert, die der Patient oder die Patientin seit mindestens zwei Wochen befolgt. Die Studie zeigt, dass Hypertoniker, gerade ältere oder solche mit niedrigem Bildungsabschluss, von dem Service in der Apotheke profitieren könnten.
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