Geschlossene Spielplätze, kein Herumtollen mit Freunden, kein Fußballtraining – in der Corona-Pandemie haben viele Kinder ihre Freizeit mit dem Smartphone oder auf der Couch verbracht. Weniger Bewegung und mehr Süßigkeiten haben dazu geführt, dass viele Kinder zugenommen haben. Und: Das Übergewicht ist in vielen Fällen nicht wieder verschwunden.
Die Zahl der übergewichtigen Kinder ist stark angestiegen, wie der stern bereits berichtete. Nach Angaben der Deutschen Adipositas-Gesellschaft sind zwei Millionen Kinder in Deutschland übergewichtig, davon 800.000 adipös – also krankhaft fettleibig. Doch Eltern sollten ihre Kinder nicht unter Druck setzen, wenn sie in der Pandemie an Gewicht zugelegt haben. Stiftung Warentest gibt Tipps, wie Mamas und Papas ihre Kinder stattdessen dabei unterstützen können, überzählige Pfunde loszuwerden.
Ernährung
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Übergewicht bei Kindern: Zu wenig Bewegung, hoher Medienkonsum und mehr Snacks
Viele Kinder bewegen sich nachhaltig weniger und behalten ungesunde Gewohnheiten aus der Zeit der Auflagen in der Pandemie bei. Drei wesentliche Punkte haben dabei zu einer Gewichtszunahme bei Kindern geführt: Mehr Snacks, ein hoher Medienkonsum und weniger Bewegung. Für die Entwicklung ist es aber sehr wichtig, dass sich Kinder genügend bewegen. Nur so können sie ihre motorischen Fähigkeiten ausbauen, eine stärkere Abwehr, Muskulatur und ein gestärktes Herz-Kreislauf-System bekommen.
Wie bei Erwachsenen auch, kann Übergewicht gesundheitliche Folgen haben: "Übergewicht kann schon bei Jüngeren zu klassischen Alterserkrankungen wie Bluthochdruck oder Stoffwechselstörungen führen", sagte Susann Weihrauch-Blüher, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindesalter der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, gegenüber Stiftung Warentest.
Eltern sollten in punkto Bewegung zum Vorbild werden
Eltern sollten nicht versuchen mit Zwang oder Verboten an ihr Ziel zu kommen, sondern die Kinder motivieren. Wie kann das aussehen? In punkto Bewegung sollten Mamas und Papas als Vorbild dienen. Heißt: Häufiger einmal einen Sonntagsausflug mit dem Rad machen, statt auf der Couch zu liegen. Für Schulkinder empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 90 Minuten körperliche Aktivität am Tag. Dabei zähle jeder Schritt – kurze Wege zu Freunden oder die Rolltreppe also besser zu Fuß gehen.
Sportwissenschaftler und Uniprofessor
Herr Froböse, wie können wir uns endlich mehr bewegen?
Damit sich Kinder genügend bewegen, sollten Eltern auch dafür sorgen, dass ihre Söhne und Töchter nicht zu lange mir ihren Augen an Bildschirmen kleben. Stiftung Warentest rät zu einer Bildschirmzeit von maximal 60 Minuten bei Sechs- bis Neunjährigen und maximal 90 Minuten am Tag bei älteren Kindern.
Keine Diäten für Kinder
Eine Gewichtsreduktion kann nur mit einer Ernährungsumstellung gelingen. Aber: Kinder sollten keinesfalls eine Diät machen, weil sie noch im Wachstum sind. Für Kinder sollte es täglich drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks geben. Die Hauptmahlzeiten sollten zu großen Teilen aus Gemüse bestehen. Statt Keksen oder Weingummi sollten Eltern Obst, Gemüse oder ungesüßte Milchprodukte für Zwischendurch anbieten.
Ein wichtiger Punkt: Oft nehmen Kinder über gesüßte Getränkte wie Fruchtsäfte oder Limo zahlreiche Kalorien auf. Besser: Auf Wasser und ungesüßte Tees umsteigen. Christine Joisten, Professorin für Sport- und Ernährungsmedizin an der Sporthochschule Köln, rät dazu, dass Eltern auch mal in die Trickkiste greifen: "Strecken Sie das geliebte Schokomüsli nach und nach mit Vollkornhaferflocken, und fahren Sie so den gezuckerten Schokoanteil runter." Und wenn es doch einmal Süßigkeiten sein müssen, sollten Eltern ihren Kindern die kalorienärmeren Snacks anbieten. Statt Chips sind Salzstangen besser und Popcorn ist kalorienärmer als ein Schokoriegel, sagte die Expertin gegenüber der Stiftung Warentest.
Wenn Eltern sich keinen Rat mehr wissen und sich Sorgen um ihr übergewichtiges Kind machen, sollten sie zuerst in der Kinderarztpraxis mögliche Ursachen abklären lassen.
Mehr Tipps und Informationen, finden Sie im (kostenpflichtigen) Bericht der Stiftung Warentest!
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