Niedergeschlagene Stimmung, Interessenverlust und Isolation: Rund 15 Prozent der Menschen in Deutschland erhalten einmal im Laufe ihres Lebens die Diagnose “Depression“. Viele von ihnen bekommen von ihrem Arzt ein Antidepressivum verschrieben. Die Meinungen über die Präparate gehen allerdings stark auseinander. Während einige Betroffene darauf schwören, dass die Medikamente ihr Leben enorm verbessern, berichten andere Patienten von einer ausbleibenden Wirkung oder gar Nebenwirkungen, die die Lebensqualität mindern.
Hirnforscher Stefan Kölsch
Das Unterbewusste sieht alles immer dramatisch. So können wir es überlisten
Aber wie gut wirken die gängigen Präparate wirklich gegen Depressionen? Und mit welchen Nebenwirkungen müssen Betroffene während der Einnahme rechnen? Das wollte die Stiftung Warentest genauer wissen und hat ein Expertenteam beauftragt, hunderte Antidepressiva-Medikamente mit insgesamt 25 unterschiedlichen Wirkstoffen zu untersuchen. Grundlage für die Analyse war zum einen die belegte Wirksamkeit der Präparate und zum anderen das Risiko-Nutzen-Verhältnis.
Antidepressiva zu Risiken und Nebenwirkungen
Es wird im Wesentlichen zwischen drei Gruppen unterschieden: Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und trizyklische Antidepressiva. Daneben gibt es noch weitere Medikamente mit anderen Wirkstoffzusammensetzungen. Und die Liste der möglichen Nebenwirkungen von Antidepressiva ist oft lang. Während die trizyklischen Medikamente manchmal zu Gewichtszunahme, Schwindel und Benommenheit führen, wird bei den Serotonin-Hemmern eher Unruhe, Übelkeit und Libidoverlust beobachtet.
Aus diesem Grund sind Antidepressiva nicht immer das erste Mittel der Wahl gegen eine depressive Episode. Handelt es sich um eine leichte Depression, empfiehlt die Nationale Versorgungsrichtlinie aus dem Jahr 2022 eher Online-Programme oder das regelmäßige Gespräch mit dem Hausarzt sowie eine gesunde Selbstfürsorge. Bei einer mittelschweren Depression können Antidepressiva oder Psychotherapie helfen. Bei einer schweren Depression sollte demnach beides miteinander verknüpft werden, um dem Patienten bestmöglich zu helfen.
Psychologie
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Stiftung Warentest: Vor allem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer geeignet
Die Stiftung Warentest sieht vor allem Medikamente aus der Gruppe der Serotonin- und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer als geeignet für die Behandlung von mittelschweren bis schweren Depressionen an. Zu den Mitteln entsprechenden Mitteln gehören etwa die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer "Citalopram" und "Paroxetin" sowie die Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer "Duloxetin" und "Venlafaxin". Sie machten im Gegensatz zu anderen Medikamenten kaum müde, sondern hätten eher eine aktivierende Wirkung auf die Patienten.
Übrigens: Auch das natürliche Antidepressivum Johanniskraut haben die Experten unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Für die kurzzeitige Behandlung einer leichten Depression geeignet.
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