Quark soll gegen Sonnenbrand helfen – stimmt das?

Ein gängiger Tipp bei geröteter Haut nach dem Sonnenbad ist Quark. Doch kann das Milchprodukt wirklich die Beschwerden lindern? Die Hauptbeschwerde des Sonnenbrands ist eine Entzündung, die sich durch die Hautrötung zeigt, sagt Professor Peter Elsner. Er ist Hautarzt und Sprecher der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.

Gegen Schmerzen oder ein Brennen helfe es, die Haut zu kühlen. Dabei kann auch Quark oder Quarkwickel eine sinnvolle Methode sein. "Allerdings können keine Stoffe des Quarks in die Haut eindringen und die Entzündung bekämpfen. Es hat eine rein kühlende Wirkung."

Die enthaltenen Milchsäurebakterien sorgen zwar dafür, dass der pH-Wert sauer wird und der Säureschutzmantel der Haut gestärkt wird, doch auf die Entzündung durch den Sonnenbrand hab dies keinen Effekt, erklärt Elsner. Alternativ können neben Quark zur Kühlung auch Gels, kühlende Wickel oder Kühlpads genutzt werden. Kühlpads sollten nicht direkt auf die Haut gelegt werden, sondern ein Tuch dazwischen genutzt werden. Bei leichten Sonnenbränden spreche nichts gegen die Anwendung von Quark.

Sonnenschutz


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Bei einem starken Sonnenbrand hilft kein Hausmittel mehr

Doch wer es viel zu gut mit der Sonne gemeint hat, sollte nicht mehr nur auf Hausmittel zurückgreifen. "Verursacht der Sonnenbrand starke Schmerzen oder wirft Blasen, muss eine Arztpraxis aufgesucht werden. Bei schweren Sonnenbränden kann es auch zu großflächigen Hautablösungen kommen, dies kann gefährlich werden. Es besteht eine Infektionsgefahr." Auch wenn Fieber oder Schüttelfrost bei Sonnenbrand auftreten, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Ein Sonnenbrand kann vom Arzt oder der Ärztin mit einer Kortison-Therapie behandelt werden, so werde die verursachte Entzündung eingedämmt.

Peter Elsner rät: "Ein Sonnenbrand muss vor der Sonne geschützt werden, bis er wirklich abgeheilt ist." Am besten sollte der Sonnenbrand mit Textilien vor der UV-Strahlung geschützt werden. "Bei einem leichten Sonnenbrand kann auch eine Sonnencreme aufgetragen werden. Ist die Haut offen oder hat Blasen geworfen, sollte keine Sonnenmilch aufgetragen werden."

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Risiko für schwarzen Hautkrebs steigt

Für das nächste Sonnenbad gilt: Die Haut mit Kleidung und ausreichend hohem Lichtschutzfaktor vor einem Sonnenbrand schützen. Aus dermatologischer Sicht ist es immer das Allerwichtigste, dass jeder Sonnenbrand vermieden werde, sagt Peter Elsner. "Wir wissen, dass die Zahl der Sonnenbrände – gerade im Kindesalter – wesentlich das Risiko für den schwarzen Hautkrebs beeinflusst. Das ist der gefährlichste Hautkrebs, der auch schon bei jungen Menschen auftreten kann."

Bei einem Sonnenbrand schädigt die aggressive UVB-Strahlung die Oberhaut. An der betroffenen Stelle kommt es zu Hautrötungen, Spannungen und Schmerzen oder bei einem starken Sonnenbrand auch zu einer Blasenbildung. "Die meisten der geschädigten Hautzellen sterben ab, doch manche Zellen behalten auch Schäden in ihrem Genom und diese Veränderung kann dazu führen, dass Jahre oder Jahrzehnte später Hautkrebs entsteht. Die Haut vergisst nicht, jeder Sonnenbrand, den wir einmal hatten, holt uns später noch mal ein."

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