Immer noch stecken sich jeden Tag Hunderttausende Menschen in Deutschland mit Omikron an. Immer wieder zeigt sich, dass sich die Symptome von der Delta-Infektion unterscheiden. FOCUS Online gibt den Überblick, welches das häufigste ist und welche Altersgruppe abweicht.
Die Corona-Variante Omikron breitet sich immer noch rasant in Deutschland aus. Seit Wochen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) täglich Infektionszahlen im sechsstelligen Bereich. Inzwischen dominiert die BA.2-Variante.
Dem wöchentlichen Lagebericht des RKI (Stand: 31.3.2022) zufolge war der Anteil des Subtyps BA.2 in Kalenderwoche 11 (14. bis 20. März) auf 80 Prozent gestiegen. Dieser gilt als noch leichter übertragbar als die zunächst kursierende BA.1-Variante.
Beinahe jeder kennt jemanden, den es in der aktuellen, zweiten Omikron-Welle erwischt hat oder ist selbst betroffen. Denn das Niveau des Corona-Infektionsgeschehens ist das höchste seit Pandemiebeginn. Nie war es wahrscheinlicher, sich anzustecken.
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Wer also Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen hat, kann erst einmal davon ausgehen, dass es sich um Corona handelt – bis das Gegenteil erwiesen ist.
Warum sich die Omikron-Symptome von anderen Varianten unterscheiden
Die Symptome nach einer Omikron-Infektion unterscheiden sich teilweise von anderen Corona-Varianten – wenn auch nicht grundlegend. Omikron breitet sich den bisherigen Untersuchungen zufolge weniger in tiefem Lungengewebe, tiefem Nervengewebe oder tiefem Fettgewebe aus. Vielmehr vermehrt sich die Variante in den oberen Atemwegen, also in Nase und Rachen.
Laut RKI berichten Omikron-Infizierte als Symptome vor allem
- Schnupfen,
- Husten und
- Halsschmerzen.
Darüber hinaus klagten Infizierte über
- nächtliche Schweißausbrüche,
- Appetitlosigkeit,
- Fieber,
- extreme Müdigkeit sowie
- Kopf- und Gliederschmerzen.
Seltener als bei vorher dominanten Varianten scheint der Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns.
Das stellten auch die Forscher der „ZOE Covid Study“ in Großbritannien fest. Sie sammeln umfangreiche Daten über eine App, über die Millionen von Teilnehmenden ihre Symptome melden. Eine der Erkenntnisse ist: Während die Störung des Geruchs- und Geschmackssinns 2021 vor der Omikron-Welle noch zu den Top-10-Symptomen gehörte, belegte es im Dezember, als die Variante dominant wurde, nur noch Platz 17.
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Laufende Nase ist häufigstes Omikron-Symptom
Häufig verläuft eine Omikron-Infektion weniger schwerwiegend als eine Delta-Infektion.
„Dadurch, dass es sich fast ausschließlich im Nasen-Rachen-Bereich aufhält, gibt es diese schweren Entzündungsreaktionen im Rest des Körpers nicht“, erläuterte der Virologe Ulf Dittmer im Gespräch mit FOCUS Online.
Dazu passen die Erkenntnisse, die Tim Spector, einer der Leiter der „ZOE Covid Study“, in seinem Youtube-Video teilt: „Eine laufende Nase stellen wir in gut 80 Prozent der Fälle fest.“ Omikron „trifft also wirklich die Nase“, resümiert der Epidemiologie-Professor.
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Omikron-Symptome variieren bei Älteren
Über alle Altersgruppen hinweg seien die Symptome relativ ähnlich, berichtet Spector. Eine Variation jedoch stellten die Forscher für die Ü65-Jährigen fest: Die eher seltenen Krankheitszeichen wie Ohrenschmerzen, Klingeln im Ohr oder geschwollene Lymphknoten traten bei diesen Omikron-Infizierten etwas häufiger auf.
Verursacht Omikron mehr Magen-Darm-Symptome als Delta?
Dieser Frage sind die Forscher der „ZOE Covid Symptom App“ nachgegangen. In ihrer Datenanalyse kamen sie zu dem Schluss, dass zwar in dieser Winterwelle mehr gastroenterologische Symptome gemeldet wurden als in den Monaten zuvor. Dazu gehören beispielsweise Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit. Aber einen ähnlichen Anstieg dieser Symptome zeigten die Analysen für das Jahr zuvor.
Epidemiologe Spector schreibt daher: Omikron könne mit Magen-Darm-Symptomen einhergehen, aber die Raten seien nicht höher als diejenigen, die wir bei Delta gesehen hätten. Üblicherweise zirkulierten um diese Jahreszeit diverse Magen-Darm-Krankheitserreger, wie das Norovirus, die den Anstieg erklären würden.
Infiziert und was nun?
Wer Omikron typische Symptome feststellt, sollte einen Test machen lassen und sich in Selbstisolation begeben.
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