Die Techniker Krankenkasse und der apothekereigene Dienstleistungskonzern Noventi machen Tempo beim E-Rezept. Corona-Patienten und -Verdachtsfälle sowie TK-Mitarbeiter können bundesweit Online-Sprechstunden wahrnehmen und sich E-Rezepte ausstellen lassen. Allerdings: Die Technik dahinter stammt vom DocMorris-Schwesterunternehmen E-Health-Tec. Gegenüber DAZ.online erklärt Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer nun aber, dass schon bald die App der Initiative „Pro AvO“ ins Spiel kommen soll. Und: Für ihre E-Rezept-Bemühungen hat sich die Noventi nun die Zusammenarbeit mit mehreren Apothekenkooperationen gesichert.
Während die Einführung des flächendeckenden E-Rezeptes weiter auf sich warten lässt, schaffen die TK und Noventi Fakten: Schon seit einigen Monaten können TK-Mitarbeiter sich online ärztlich beraten lassen und möglicherweise erhaltene E-Rezepte in Apotheken mit Awinta-Software abrechnen. Neu hinzugekommen ist nun ein bundesweites Angebot für Corona-Patienten und -Verdachtsfälle, die ihre bei Online-Sprechstunden erhaltenen E-Verordnungen ebenfalls in Awinta-Apotheken einlösen können. Die TK und Noventi sind in beiden Versorgungsmodellen aber nicht die einzigen Projektpartner. Vielmehr stammt die technische Infrastruktur vom Unternehmen E-Health-Tec, eine Tochter der Schweizer Zur-Rose-Gruppe. E-Health-Tec bastelt derzeit gleichzeitig an der Infrastruktur der DocMorris-Vorbestellplattform, mit der die Schweizer ihre Anteile am Rx-Markt ausbauen wollen.
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Noventi und Zur-Rose-Tochter – wie passt das zusammen?
Wie passt das also zusammen? Warum tut sich der apothekereigene Noventi-Konzern mit einem Unternehmen zusammen, das Lösungen programmiert, die den Marktanteil der Apotheken verringern sollen? DAZ.online hat dazu bei Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer nachgefragt. Mit Blick auf das neue Online-Versorgungsmodell für Corona-Patienten erklärte Sommer, dass die Noventi zwei Ziele verfolge: „Zunächst ist das Wichtigste, dass wir damit Leben retten wollen. Gleichzeitig wollen wir – als apothekereigene Unternehmensgruppe – die deutschen Apotheken vor Ort zum Vorreiter des E-Rezepts machen. Daher ist ein Vorsprung für die Apotheken vor Ort zentraler Bestandteil unserer Kooperation mit der TK.“
Sobald die Initiative „Pro AvO“ ihre App fertig hat, könne diese auch als Übermittlungsweg genutzt werden, so Sommer weiter. Zur Erklärung: Der Noventi-Konzern gehört unter anderem mit dem Großhändler Gehe und dem Wort & Bild-Verlag zu „Pro AvO“. Teil der Initiative soll eine zentrale Vorbestellplattform sein, die bislang allerdings noch nicht veröffentlicht wurde. Sommer dazu wörtlich:
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