Mein liebes Tagebuch

Noch vor Kurzem beschworen uns Juristen, dafür zu kämpfen, dass das Rx-Boni-Verbot im AMG nicht gestrichen wird. Jetzt kommen die Gesundheitspolitiker und meinen: weg damit. Die einzige Chance für die Gleichpreisigkeit sei, das Rx-Boni-Verbot ins Sozialgesetzbuch zu nehmen. Und was tun jetzt unsere Standesvertreter? Ernüchtert brechen sie zusammen: Kein Rx-Versandverbot, ein unsicheres Rx-Boni-Verbot im SGB V und freie Preise für PKV-Versicherte. Aber sie jubeln für Dienstleistungen, die wir noch nicht kennen. Dem Kammerpräsidenten von Nordrhein ist das zu viel: Rücktritt der ABDA-Spitze, fordert er. Und während der Apothekerverband seine „Volks-App“ fürs E-Rezept ankündigt, erklärt Spahn auf Facebook die Gleichpreisigkeit. Das ist die schöne neue Apowelt. 

6. Mai 2019

Wie zu erwarten, wenn Apotheken ein paar Cent mehr bekommen sollen: Es gibt Gegenwind – nicht nur vom Koalitionspartner SPD, sondern aus Spahns eigenen Ministerreihen. Wirtschaftsminister Altmeier scheint was gegen das Apotheken-Stärkungsgesetz zu haben, Bayerns Gesundheitsministerin Huml hatte dies durchblicken lassen. Was genau dem Wirtschaftsminister missfällt, sickerte noch nicht durch. Mein liebes Tagebuch, vielleicht stört sich Altmeier an der  geplanten Verankerung des Rx-Boni-Verbots im SBG V? Vielleicht sind es auch die paar Cents für den Nachtdienstfonds und die BtM-Doku? Oder erinnert sich das Wirtschaftsministerium gar an das vermaledeite Wirtschaftsgutachten, das eine Absenkung des Fixhonorars auf 5,84 Euro fordert? Das kann noch heiter werden. 

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