Nach Ansicht von Landesimpfkoordinator Daniel Stich wird die derzeit eher schleppende Impfkampagne mit dem Start des an die neuesten Virusvarianten angepassten Impfstoffs wieder in Fahrt kommen. Alle News finden Sie hier im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 17. September 2022
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Impfkoordinator Stich erwartet neuen Schub für Booster
Die derzeit schleppende Impfkampagne wird nach Ansicht von Landesimpfkoordinator Daniel Stich (SPD) mit dem Start des an die neuesten Virusvarianten angepassten Impfstoffs wieder an Fahrt gewinnen. „Das erwarte ich und hoffe ich auch, weil es zwingend geboten ist“, sagte Stich der Deutschen Presse-Agentur. Bisher hätten sich erst 27 Prozent der Über-60-Jährigen in Rheinland-Pfalz für eine zweite Auffrischungsimpfung (Booster) entschieden. Das sei zu wenig. „Corona ist nach wie vor für ältere Menschen und chronisch Kranke ein Risiko und eine Bedrohung.“
Der an die Virusvarianten BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoff von Biontech/Pfizer werde nach Informationen des Bundes ab dem 5. Oktober ausgeliefert, sagte Stich. Er ging davon aus, dass wenige Tage später das Vakzin auch im Land verabreicht werden könne. Das neue Präparat war vor knapp einer Woche von der Europäischen Kommission zugelassen worden.
Stich empfahl aber allen, die den zweiten Booster bekommen sollen, nicht zu warten. Ein an die Variante BA.1 angepasster Impfstoff ist seit mehr als einer Woche in Rheinland-Pfalz verfügbar. Aber: „Die Nachfrage ist da sehr, sehr gering und wir haben noch Luft nach oben“, sagte der Koordinator. In den gut 20 Impfzentren habe es bisher „noch nicht einmal 2000 Impfungen oder Anmeldungen für den neuen angepassten BA.1-Impfstoff“ gegeben.
Es könnte sein, dass Menschen auf den in Aussicht stehenden Impfstoff warteten, weil BA.5 derzeit die vorherrschende Variante von Omikron sei. Stich sagte, er wünsche sich, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) für die angepassten Impfstoffe Empfehlungen ausgebe, „am besten passgenau zum Start des BA.5-Impfstoffes“.
Laut Impfdashboard des Robert Koch-Instituts haben in Rheinland-Pfalz bislang rund 390 000 Personen eine vierte Impfung erhalten. Bei der ersten Booster-Impfung, die für alle ab 16 Jahren empfohlen wird, sind es 2,6 Millionen.
Das Oktoberfest als Corona-Experiment
14.51 Uhr: Menschen, Biere, Sensationen. Dieses Wochenende beginnt nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder das Oktoberfest. Wie kann das größte Volksfest der Welt unter Corona-Bedingungen funktionieren? Auf jeden Fall wird es ein Symbol – für die Rückkehr zur Normalität oder als Superspreader-Event mit Ansage. Den vollständigen Text lesen Sie hier.
Zahl erfasster Corona-infizierter Kinder im Kita-Alter weiter gering
Samstag, 17. September, 06.00 Uhr: Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten bis zu sechsjährigen Kinder hat sich in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Wochen auf einem niedrigen Niveau eingependelt. In den Sommermonaten Juni, Juli und August wurden wöchentlich stets zwischen 100 und 350 Fälle erfasst, wie das Landesamt für Verbraucherschutz auf Anfrage mitteilte. Der höchste Wert in dieser Zeit wurde in der 29. Kalenderwoche im Juli registriert (346).
Anfang März waren in der zehnten Kalenderwoche noch 3560 Kinder bis sechs Jahre nachweislich infiziert gewesen. In der vergangenen Woche wurden 215 Fälle registriert.
Die Landesregierung hatte in der Vergangenheit mehrere Millionen Euro aufgewandt, um Kindertagesstätten mit Corona-Schnelltests zu versorgen. Die regelmäßigen Testungen sind Anfang Mai eingestellt worden. Seitdem wird den Kitas nur noch ein anlassbezogenes Testangebot bereitgestellt. Bei diesem Verfahren solle es erstmal bleiben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Magdeburg. Nach aktuellem Stand seien im Herbst keine regelmäßigen Tests geplant.
Gesundheitsamt ermittelt gegen Lauterbach wegen möglichen Corona-Verstoßes
12.06 Uhr: Das Gesundheitsamt des Berliner Bezirks Mitte ermittelt gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Isolationsvorschriften des Landes. Ein Sprecher des Bezirks sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, dass insgesamt fünf Anzeigen gegen Lauterbach beim Amtsarzt oder Gesundheitsamt eingegangen seien. Diesen werde nun nachgegangen. Zuerst hatte darüber die „Welt“ online berichtet.
Das Gesundheitsamt habe sich kürzlich an das Büro des Gesundheitsministers gewandt und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten, sagte der Sprecher weiter. Eine Antwort sei jedoch noch nicht eingegangen. Lauterbach war am 4. August positiv auf das Coronavirus getestet worden, seine Amtsgeschäfte nahm er deshalb vorübergehend aus der häuslichen Isolation wahr. Auf Twitter schrieb der vierfach Geimpfte zuerst von „leichten“, später von „stärkeren Symptomen als erwartet“.
Christophe Gateau/dpa Gesundheitsminister Karl Lauterbach
Nach sechs Tagen, am 10. August, nahm Lauterbach wieder an einer Kabinettssitzung teil. Einen Tag zuvor hatte er getwittert, dass es langsam aufwärts gehe – und weiter geschrieben: „Hoffe, die Genesung ist bald komplett.“ Der ARD sagte er am selben Tag, dass er zwar wieder negativ sei, sich aber nicht ganz fit fühle. Die Corona-Verordnung des Landes Berlin sieht eine vorzeitige Beendigung der zehntägigen Isolationspflicht erst dann vor, wenn der Infizierte seit mindestens 48 Stunden symptomlos ist.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums teilte auf Anfrage mit, dass das Gesundheitsamt das Ministerium schon vor Wochen einmal kontaktiert habe. Es seien dem Amt damals dieselben Auskünfte wie der Öffentlichkeit zu Isolationszeit und Testergebnissen des Ministers gegeben worden. Lauterbach habe sich fünf Werktage nach Feststellung seiner Infektion PCR-testen lassen. Der CT-Wert des Tests habe dabei deutlich über 30 gelegen und somit angezeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr infektiös gewesen sei.
Vor dem Verlassen der Isolation am 10. August seien drei Schnelltests negativ und Lauterbach seit mehr als 48 Stunden symptomfrei gewesen. „Da der Minister sicher sein wollte, nicht mehr ansteckend zu sein“, habe er die Schnelltests zudem mit einem PCR-Nachweis bestätigt. „Nach unseren Informationen ist der Fall für das Gesundheitsamt erledigt“, teilte das BMG weiter mit.
Bericht: Bundesregierung kippt umstrittene Corona-Regel für Schüler
10.19 Uhr: Der Bundesrat stimmt an diesem Freitag über die vom Bundestag beschlossenen neuen Corona-Regeln für den Herbst und Winter ab. Den Parlamentsabstimmungen vorausgegangenen war ein längeres Hickhack zwischen der Ampel-Koalition und mehreren Bundesländern.
Ein Streitpunkt: Mit der Neuregelung sollte Corona in eine Liste besonders ansteckender Infektionskrankheiten aufgenommen werden wie Cholera, Masern, Keuchhusten und Pest. Personen, die erkrankt sind oder bei denen der Verdacht besteht, dürfen Schulen und Kitas dann nur mit ärztlichem Attest oder negativem Test betreten – eine fünftägige Quarantäne allein reicht nicht. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) nannte das eine „Katastrophe für Schülerinnen und Schüler“.
Wie die „Bild“ berichtet reagierte die Bundesregierung nun. Bei der heutigen Abstimmung über das geänderte Infektionsschutzgesetz im Bundesrat wird sie demnach eine Protokollerklärung abgeben. Diese sieht laut „Bild“ vor, Covid-19 wieder aus der Liste der Krankheiten im § 34 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes zu streichen. Das soll dann in der Bundesratssitzung am 7. Oktober geschehen.
RKI registriert 38.749 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 249,9
05:01 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 249,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 244,4 gelegen (Vorwoche: 229,5; Vormonat: 313,6). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 38.749 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 35.995) und 117 Todesfälle (Vorwoche: 119) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.643.742 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
RKI: Erkältungszeit steht bevor – Starke Verbreitung von Omikron-Variante
Freitag, 16. September, 01:16 Uhr: Angesichts der Jahreszeit erwartet das Robert Koch-Institut (RKI) in nächster Zeit wieder mehr Atemwegskrankheiten. „In den kommenden Wochen ist nach dem Ende der Ferienzeit mit einer saisonal bedingten Zunahme an respiratorischen Erkrankungen insgesamt zu rechnen“, heißt es im Covid-19-Wochenbericht des Instituts vom Donnerstagabend. Demnach könnten insbesondere ältere Menschen schwer davon betroffen sein. Das RKI rief zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf: Bei neu auftretenden Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten solle man nicht zur Arbeit gehen, kranke Kinder sollten nicht in Schule oder Kindergarten. Es gelte im Krankheitsfall vielmehr, Kontakte zu meiden und sich bei Bedarf beim Hausarzt zu melden.
Auch mit Blick speziell auf Corona rät das RKI: „Vor dem Hintergrund hoher Inzidenzen durch die starke Verbreitung der Omikron-Sublinie BA.5 sollten die Empfehlungen zur Infektionsvermeidung weiterhin unbedingt eingehalten werden.“ Der recht langanhaltende Rückgang bei diesen Infektionen in Deutschland sei gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, „nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war“. Auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen setzte sich der rückläufige Trend den Daten zufolge nicht weiter fort. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten war von einem Plateau die Rede.
Wenig Bewegung zeigt sich in den Auswertungen zu Varianten von Sars-CoV-2: Die Omikron-Sublinie BA.5 ist in einer Stichprobe weiter für den allergrößten Anteil von Fällen verantwortlich (95 Prozent). BA.4 kommt auf rund drei Prozent. Ein mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer, der an diese beiden Erreger angepasst ist, war zu Wochenbeginn von der Europäischen Kommission zugelassen worden. BA.4 und BA.5 weisen identische Spike-Proteine auf.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einem zügigen Start von Impfungen mit dem zugelassenen neuen Präparat. Seit kurzem gibt es zudem an die Omikron-Sublinie BA.1 angepasste Impfstoffe – ein Erreger, der derzeit keine Rolle mehr spielt. Anhand bisheriger Daten lässt sich jedoch nicht direkt vergleichen, welcher der neuen Impfstoffe besser ist. Die Effektivität hängt auch davon ab, welche Varianten in den kommenden Wochen und Monaten vorherrschen werden – was derzeit völlig offen ist. Wichtig ist laut Forschern, dass sich Risikogruppen überhaupt eine zweite Auffrischimpfung geben lassen. Erwartet wird auch noch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den neuen Impfstoffen.
RKI meldet steigende Corona-Inzidenz von 244,4
Donnerstag, 15. September, 06.30 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 244,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.28 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 236,2 gelegen (Vorwoche: 223,1; Vormonat: 317,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46.514 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42.057) und 230 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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