Inzidenz in deutschem Super-Hotspot steigt ungebremst weiter – NRW-Kreis nun über 300

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank den sechsten Tag infolge. Sie liegt nun bei 146,5. Unterdessen liegt Deutschlands schlimmster Hotspot derzeit in Thüringen. Alle aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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Inzidenz in deutschem Super-Hotspot steigt ungebremst weiter – NRW-Kreis nun über 300

09.24 Uhr: Die Inzidenz in Deutschlands Super-Hotspot steigt ungebremst weiter: Im Saale-Orla-Kreis (Thüringen) stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf nun 479,4 Fälle je 100.000 Einwohner binnen einer Woche (Vortag: 420,9). Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit dem Landkreis Mittelsachsen (339, Vortag 294,6) und dem Erzgebirgskreis (324,8; Vortag: 336,5) zwei Kreise aus Sachsen. Auch in Hamm (Nordrhein-Westfalen) steigt die Inzidenz konstant und liegt nun über 300 (302,9). Vier Kreise reißen damit die Marke von 300. Gera (Thüringen) liegt mit 299,6 knapp darunter

Auch im bayerischen Kreis Schweinfurt steigen die Zahlen schnell: Lag die Inzidenz zu Beginn der Woche noch bei 156, liegt der Wert in der Stadt inzwischen bei 282,6. Von den zehn Regionen mit den höchsten Werten liegt nach RKI-Daten die Hälfte in Thüringen, das Bundesland weist eine Inzidenz von 217,8 auf. Die bundesweit niedrigste Inzidenz findet sich in Niedersachsen: Der Landkreis Wittmund kommt auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von 28,1 (Vortag: 36,9).

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08.38 Uhr: Die Hotelgruppe Dorint legt Verfassungsbeschwerde gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Corona-Hilfen ein. Einem Bericht der „Welt am Sonntag“ nach, bemängelt die DHI Dorint Hospitality & Innovation GmbH eine Ungleichbehandlung kleiner und großer Unternehmen der Branche. Die Betriebsverbote seit November würden für alle Hotels gelten, die entstandenen Kosten würden jedoch nicht für alle Betreiber gleichermaßen vom Staat ausgeglichen werden.

„Heute befinden wir uns im 6. Monat des Lockdowns mit einem schwerwiegenden Eingriff in die Freiheit der Ausübung des Berufes nach Artikel 12 GG“, zitiert das Blatt aus einer Beschwerde der DHI an das Bundesverfassungsgericht. Doch sei festzustellen, „dass die Staatshilfen nicht in Abhängigkeit zu der Schwere des Eingriffs gewährt werden, sondern durch die Limitierungen je nach Größe des Unternehmens zu erheblichen Belastungen führen.“

Dorint-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe sehe sein Unternehmen „als eine Art Bauernopfer“, sagte er dam Blatt. „Von einem Wiederanlaufen des Geschäfts zu Pfingsten gehe er nicht mehr aus. Vielmehr würden die Hotels „wahrscheinlich als Letztes dran sein, obwohl die Branche laut Robert-Koch-Institut nichts zum Infektionsgeschehen beigetragen hat.“

Zudem kritisiert das Unternehmen die Ungleichbehandlung der verschiedenen EU-Länder durch die Bundesregierung. „Bundesbürger können ungehindert das Ausland bereisen, dort Hotelaufenthalte buchen, zurückkehren und – wenn es sich nicht um ein Risikogebiet handelt – sogar ohne Quarantäne wieder am normalen Leben teilnehmen. Dies ist eine Ungleichbehandlung der Wirtschaftsteilnehmer in Deutschland.“

Deutscher Botschafter in Indien: "Lage ist schrecklich und deprimierend"

07.50 Uhr: Der deutsche Botschafter in Indien, Walter Lindner, hat sich sehr besorgt über die Lage im von der Corona-Pandemie derzeit heftig getroffenen Land geäußert. "Die Lage ist schrecklich und deprimierend", sagte Lindner am Samstagabend im ZDF-"heute journal". "Die Leute ersticken zum Teil in den Autos, weil sie vom einen Krankenhaus zum nächsten fahren. Die ersticken in der Wartereihe, um auf Sauerstoff zu warten. Das ist alles schrecklichst, was wir draußen erleben."

 Laufend würden Hilfeaufrufe in den Sozialen Medien verbreitet – mit der Hoffnung auf ein Krankenhausbett oder Sauerstoff. "Und am nächsten Tag heißt es dann oft: 'Leider gestorben, niemand hat uns geholfen'." Die aktuelle Situation sei ein "Riesenschlag" für das Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern.

Indien verzeichnet derzeit Tag für Tag neue globale Höchstwerte bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Am Samstag wurden mehr als 400.000 neue Fälle gemeldet. Zahlreiche Länder haben Unterstützung zugesagt, aus Deutschland landete am Samstag ein Flieger mit 120 Beatmungsgeräten an Bord in Neu Delhi. Zudem sollen deutsche Sanitätssoldaten in Indien in den kommenden Tagen eine große Sauerstoffgewinnungsanlage in Betrieb nehmen.

07.45 Uhr: Die CSU will mehr Freiheiten für Geimpfte und Menschen mit einem negativen Coronatest. Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der "Bild am Sonntag": "Impfen und Testen ist der Weg zurück in die Normalität und dabei kann Normalität aber nicht nur heißen, dass Friseurbesuche ohne Test möglich sind und die Ausgangsbeschränkung nicht gilt, sondern Normalität heißt auch Zugang zu Kultur, Gaststätten und Hotels." Wer kein Infektionsrisiko für sich und andere mehr darstelle, "muss seine Normalität möglichst bald zurückerhalten", so Dobrindt.

Die unterschiedliche Behandlung von Geimpften und Nichtgeimpften sieht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als "verfassungsrechtlich geboten" an. Spahn sagte der "BamS": "Das müssen wir als Gesellschaft nun einige Wochen ertragen und miteinander aushalten."

Jeder Tausendste Deutsche an Corona gestorben

07.19 Uhr: Mehr als ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie in Deutschland ist rein rechnerisch bald jeder tausendste Bundesbürger im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen meldete, starben bisher 83 082 Menschen an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2. Bei rund 83,2 Millionen Einwohnern ist das rechnerisch etwa einer von 1000 Bundesbürgern.

Im Zusammenhang mit der Prüfung und schließlich erneuten Freigabe des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Johnson & Johnson durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte auch Clemens Wendtner kürzlich davor gewarnt, die Gefahren einer Infektion zu unterschätzen. Manche Menschen würden vergessen, wie tödlich Covid-19 ist, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing. Auch er verwies darauf, dass während der Epidemie bislang etwa einer von 1000 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit Corona gestorben sei. "Wir sehen, dass die meisten direkt an Covid-19 gestorben sind", betonte er mit Blick auf Erfahrungen in seiner Klinik.

In den vergangenen Jahrzehnten hat in Deutschland keine andere Infektionskrankheit binnen eines Jahres so viele Tote gefordert. Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 kostete nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben. Das war nach einer RKI-Analyse die höchste Zahl an Grippetoten in den vergangenen 30 Jahren. Im Unterschied zu Covid-19 können Grippezahlen jedoch nur durch Übersterblichkeit geschätzt werden. Denn Patienten sterben meist an den Folgen einer Influenza wie zum Beispiel schweren Lungenentzündungen. Grippeviren selbst sind dann im Körper oft nicht mehr nachweisbar.

RKI registriert 16.290 Corona-Neuinfektionen und 110 neue Todesfälle

Sonntag, 2. Mai, 07.01 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 16.290 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 110 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:58 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 18.773 Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 146,5 – damit entwickelt sich die Sieben-Tage-Inzidenz am sechsten Tag in Folge rückläufig. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 148,6 angegeben, vor eine Woche mit 165,6.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.416.822 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.024.600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.192.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 0,93 (Vortag: 0,94). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Julian Stratenschulte/dpa

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