Fünf Jahre Medikamentenhilfe: Bedarf weiter steigend

Bereits seit fünf Jahren existiert dieMedikamentenhilfe für bedürftige Patienten im nordrhein-westfälischenFröndenberg. Bestimmte OTC-Präparate können Inhaber eines gültigenTafelausweises unter Vorlage eines grünen Rezeptes um 50 Prozent verbilligterhalten. Alle örtlichen Apotheken sind beteiligt. DAZ.online hat dieKoordinatorin der Apotheker, Dr. Anke Lochmann, um ein vorläufiges Fazitgebeten.

DieFröndenberger Medikamentenhilfe ist nicht die erste ihrer Art in Deutschland. Bereitsin mehreren Städten existieren ähnliche Projekte, die sich jedoch jeweils inihrer Organisation, Finanzierung und Durchführung unterscheiden. DieMedikamentenhilfe in Fröndenberg, einer Kleinstadt im Kreis Unna, wurde imJahre 2014 gegründet. Das Hilfsprojekt wurde vom Bündnis für FamilieFröndenberg / Ruhr, der Tafel Unna (Zweigstelle Fröndenberg) und der StadtFröndenberg / Ruhr initiiert. Beteiligt sind alle Fröndenberger Apotheken undÄrzte. Finanziert wird das Projekt durch Spenden. Seit dem 1. Mai 2014 ist dieInitiative „Unterstützung bei der Gesundheitsfürsorge – Fröndenberger fürFröndenberger“ bereits aktiv. Fünf Jahre Erfahrungen liegen vor. Das Fazit vonDr. Anke Lochmann, Inhaberin der Markt-Apotheke und Koordinatorin derFröndenberger Apotheker, fällt positiv aus – der Bedarf sei zudem steigend.

Medikamentenliste:50 Prozent auf gelistete OTC-Präparate

Sofort sei AnkeLochmann von der Idee einer Medikamententafel für Fröndenberg begeistertgewesen. Sie habe die Rolle einer Ansprechpartnerin für die Stadt undKoordinatorin unter den Apothekern übernommen. Vieles musste bedacht werden.Nun sei das Projekt seit fünf Jahren erfolgreich unterwegs und ermöglicheBedürftigen einen Nachlass von 50 Prozent auf die von einem Arzt verordnetenOTC-Präparate. Nicht alle OTC-Arzneimittel würden allerdings bezuschusst. „Wirbeschränken uns auf bestimmte Indikationen. Zum Beispiel sind Mittel zurSchlafförderung ausgenommen“, so Lochmann erklärend. Aufgeführt seien auf einereigens erstellten Medikamentenliste unter anderem Präparate beiErkältungskrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Fieber und Schmerzen, Läuse,Lippenherpes, Heuschnupfen und Allergien.

GrünesRezept: von Apotheken zur Abrechnung weitergeleitet

Voraussetzungfür die Teilnahme an dem Projekt sei der Bedürftigkeitsnachweis, der durcheinen gültigen Tafelausweis erbracht werde. Danach könne der Patient mit seinemgrünen Rezept in eine der Fröndenberger Apotheken gehen – und im Falle einesgelisteten OTC-Präparates die Vergünstigung von 50 Prozent erhalten. DieRezepte würden zur Verrechnung mit dem Spendentopf der Gemeinde in denApotheken verbleiben. Anschließend würden die Rezepte an die zuständige Stelleder Stadt Fröndenberg weitergeleitet. Sie stellten dementsprechend den Nachweisfür die Abrechnung dar.  

Eventuellen Datenschutzproblemenbegegne die Initiative durch eine entsprechende Aufklärung der Teilnehmer überdie Verwendung ihrer Daten. Darüber hinaus sei es wichtig, unnötige Bürokratiefür die Menschen, denen es oft schon schwer genug falle, eine solche Hilfeanzunehmen, zu vermeiden. „Wir wollen keine Hürden hier haben“, kommentiertLochmann diesen Punkt.

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