Erdnussbutter: Fettbombe oder gesunde Nährstoffquelle?

In Saucen, Süßigkeiten oder auf dem Brot – viele lieben Erdnussbutter. Weil die Creme jedoch viel Fett enthält, gilt sie im Allgemeinen als ungesund. Dass das gar nicht stimmt, erklären jetzt Wissenschaflter aus den USA: In angemessenen Mengen sei Erdnussbutter sogar gesund.

Hoher Nährstoffgehalt

„Es gibt so viele Gründe, Erdnussbutter zu Hause zu haben oder mit zur Arbeit zu bringen“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Lisa Sasson dem „Time Magazine“. Die Professorin für Ernährungs- und Lebensmittelstudien an der New York University betont weiter: „Erdnussbutter ist wirklich ein gesundes Lebensmittel“.

Dass Sasson zu diesem positiven Fazit kommt, liegt vor allem am hohen Nährstoffgehalt von Erdnussbutter. Zwei Esslöffel haben etwa 7 Gramm Protein, 16 Gramm Fett und 2 Gramm Ballaststoffe. Dank dieser drei Komponenten „ist sie sehr sättigend“, sagt die Expertin.

Dr. Walter Willett, Professor an der Havard University, stimmt dieser Einschätzung zu: Erdnussbutter sei „ein großartiges Ernährungspaket“ mit Proteinen, Ballaststoffenund vielen Mineralien und Vitaminen.

Was ist mit dem Fett?

Das, was den schlechten Ruf der Erdnussbutter verursacht hat – nämlich ihr hoher Fettgehalt – ist in Wahrheit gar nicht so ungesund. Forscher und Experten unterscheiden jetzt zwischen verschiedenen Arten von Fetten, und Erdnussbutter ist ein Paradebeispiel für ein „meist gesundes ungesättigtes Fett“, erklärt Dr. Willett.

Mehr von dieser Fettart zu essen, „wird den Cholesterinspiegel im Blut und das Risiko für Herzerkrankungen senken“, sagt er: „Vor allem, wenn damit Butter oder verarbeitetes Fleisch ersetzt wird.“

Nicht jede Erdnussbutter empfehlenswert

Aber Vorsicht: Nicht jede Erdnussbutter, die es auf dem Markt gibt, ist gleich gesund. Die gesündesten Produkte enthalten nur eine oder zwei Zutaten: Erdnüsse und etwas Salz. Oft ist Erdnussbutter eine versteckte Zuckerbombe – daher sollte Zucker im besten Fall gar nicht enthalten sein.

Einige Erdnußbutter enthalten außerdem gehärtete Öle, die zu den gesättigten Fetten zählen. Diese Stoffe sollen Erdnussbutter cremiger und länger haltbar machen, sind aber ungesund.

Natürliche Erdnussbutter hat zwar eine kürzere Haltbarkeit als Versionen mit gehärtetem Öl, kann aber in einem kühlen, dunklen Schrank oder im Kühlschrank über längere Zeit aufbewahrt werden.

Von Produkten, die als „fettarm“ deklariert werden, rät die Ernährungswissenschaftlerin ab: Diese seien irreführend, da sie oft „die gleiche Menge an Kalorien und mehr Zucker enthalten wie andere Erdnussbutter-Produkte“, erklärt Sasson.

Alles in Maßen

Obwohl alle Erdnussbutter-Fans sich darüber freuen können, dass die Creme grundsätzlich gesund ist, können sie nicht vorbehaltlos losfuttern. Die Experten betonen nämlich, dass der gesunde Effekt nur für angemessene Mengen gilt.

Eine Standardportion Erdnussbutter besteht ledigich aus zwei Esslöffeln, weshalb die Menge der Portionen immer kontrolliert werden sollte. Zwei Esslöffel Erdnussbutter haben ca. 200 Kalorien, was für eine sättigende Mahlzeit wie ein Erdnussbutter-Sandwich angemessen sei, so Sasson.

Wer jedoch nur zwischendurch mal etwas Erdnussbutter snacken will, sollte dafür bei wenigen Teelöffeln bleiben.

Erdnussbutter: Diese Alternativen gibt es

Wer Erdnüsse nicht mag oder allergisch auf sie reagiert, kann nicht vom hohen Nährstoffgehalt in Erdnussbutter profitieren. Es gibt aber Alternativen, die ebenfalls ungesättigte Fette enthalten: Auch aus anderen Nüssen und Samen werden mittlerweile Cremes hergestellt.

So gibt es zum Beispiel Mandelbutteroder Cashew- und Sonnenblumenkerncremes. „All diese würde ich ebenfalls zur Kategorie gesunder Lebensmittel zählen“, sagt Dr. Willett.

Judith Kerstgens

*Der Beitrag „Fettbombe oder gesunde Nährstoffquelle?“ stammt von FitForFun. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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