Sie gelten als die gesündere Alternative zur klassischen Kippe: E-Zigaretten sind total im Trend. Nun zeigt jedoch eine neue Studie an Tieren, dass die Inhaltsstoffe bei Männern die Hoden schrumpfen lassen. Was dahinter steckt.
Dass Nikotin die Fruchtbarkeit einschränkt, ist bekannt. Deshalb empfehlen Mediziner auch Paaren, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Seit einigen Jahren stark im Trend sind jedoch E-Zigaretten, welche als gesündere Variante gelten. Doch auch diese beeinflussen die Fruchtbarkeit – das zeigt nun ein Forschungsteam aus der Türkei.
Studie: E-Zigaretten-Rauch lässt Hoden schrumpfen
Der neuen Studie nach nahm die Größe der Hoden von untersuchten Ratten nicht nur durch das Aussetzen von Zigarettenrauch, sondern auch durch das von E-Zigaretten-Rauch ab. Zudem war die Spermienanzahl danach reduziert.
Diese lag bei Ratten
- ohne Zigarettenrauch bei 98,5 Millionen pro Milliliter.
- mit E-Zigarettenrauch bei 95,1 Millionen pro Milliliter.und
- mit gewöhnlichem Zigarettenrauch bei 89 Millionen Spermien pro Milliliter.
Davon berichtet die „New York Post“ . Zwar waren die Auswirkungen bei gewöhnlichem Dampf stärker, jedoch dennoch bemerkenswert. Auch der oxidative Stress nahm durch den Rauch zu. „Es sollte berücksichtigt werden, dass, obwohl (E-Zigaretten-)Flüssigkeit in Studien zur Raucherentwöhnung als harmlos eingestuft wurde, sie den oxidativen Stress erhöhen und morphologische Veränderungen im Hoden verursachen könnte“, so das Fazit des Teams.
Wer also einen unerfüllten Kinderwunsch hat, sollte am besten ganz aufs Rauchen verzichten.
So erhöhen Sie Ihre Fruchtbarkeit
Davon abgesehen können Männer noch einiges mehr tun, um die Qualität und Anzahl ihrer Spermien zu erhöhen. Zu diesem Schluss kam auch eine im Fachmagazin „Jama“ veröffentlichten Studie . Diese rät Männern neben dem Rauchverzicht zu folgenden Maßnahmen:
1. Ausgewogen und gesund essen
Männer sollten darauf achten, dass ausreichend Zink und Folsäure auf dem Speiseplan steht.
Als gute Zink-Lieferanten gelten:
- Rind- und Lammfleisch
- Hartkäse wie Emmentaler
- Nüsse und Mandeln
- Hülsenfrüchte, besonders Linsen
- Haferflocken
- Absolute Zinkbomben sind Austern.
Viel Folsäure steckt in
- grünem Blattgemüse wie Spinat oder Feldsalat
- Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder weißen Bohnen
- im Trendgetreide Quinoa
- Nüssen
- Haferflocken
- Weichkäse wie Brie und Camembert
- Innereien, vor allem Leber.
2. Sport treiben, aber zur richtigen Zeit
Regelmäßige Bewegung und sportliches Training wirken sich positiv auf die Spermienqualität aus. Sich ständig auszupowern ist eher kontraproduktiv – besonders an den Tagen, wenn ein Paar gezielt versucht, ein Kind zu zeugen. Exzessiver Sport geht zu Lasten von Hormon- und Spermienproduktion. Für Hobby-Sportler sieht Sabine Kliesch, Leiterin des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Münster, da wenig Gefahr.
Sie warnt allerdings vor allen möglichen Aufbaupräparaten in Fitness-Studios. „Da nehmen Männer oft ohne es zu wissen anabole Steroide zu sich. Und das ist tödlich für die Fruchtbarkeit.“
3. Auf ein verträgliches Gewicht achten
Männer mit Normalgewicht weisen die höhere Spermienzahl und die bessere Samenqualität auf als solche mit starkem Übergewicht. Fettleibige Männer haben oft einen niedrigen Testosteronspiegel und eine deutlich eingeschränkte Spermienqualität. Schuld ist das für Männer typische Bauchfett, das hormonell aktiv ist.
Sabine Kliesch sagt: „Übergewicht führt zu einem Ungleichgewicht in den hormonellen Regelkreisen. Für die volle Leistung bei der Spermienproduktion brauchen die Hoden aber ausreichend körpereigenes Testosteron.“
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