DocMorris und Shop Apotheke schränken Paracetamol-Abgabe ein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Apotheker aufgefordert, Paracetamol ab sofort nur noch abzugeben, wenn es keine therapeutische Alternative gibt. Jetzt haben auch die beiden EU-Versender DocMorris und Shop Apotheke ihre Angebote angepasst: Bei beiden Konzernen gibt es nur noch eine Packung Paracetamol pro Einkauf. Gleichzeitig weisen allerdings beide Versender auf eingeschränkte Erreichbarkeit und längere Lieferzeiten hin.

Die Coronakrise hat schon seit Tagen direkte Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung: Hamsterkäufe und die – wissenschaftlich nicht nachgewiesenen – Vorwürfe gegen das Schmerzmittel Ibuprofen haben dazu geführt, dass insbesondere Paracetamol nur noch schwer zu erhalten ist. Was den Paracetamol-Engpass betrifft, hat nun Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nachgelegt. In einem Brief fordert Spahn Hersteller, Großhandel und Apotheken auf, Paracetamol nur im akuten Behandlungsfall und der dafür benötigten Menge abzugeben und auch nur, wenn es keine geeigneten therapeutischen Alternativen gibt.

Mehr zum Thema

BMG steuert Engpass entgegen

Spahn: Paracetamol nur noch für den „akuten Behandlungsfall“

COVID-19-Epidemie

Coronavirus SARS-CoV-2

DocMorris: Nur noch eine Packung, Hinweis auf Alternativen kommt noch

Jetzt haben auch die beiden EU-Versender DocMorris und Shop Apotheke ihre Angebote an diese Neuregelungen angepasst. Bei DocMorris war es bis zum gestrigen Dienstag noch möglich, bis zu drei paracetamolhaltige Arzneimittel gleichzeitig einzukaufen. Es ist zwar weiterhin möglich, mehrere Packungen auszuwählen – die Menge wird vor dem Bezahlen allerdings automatisch auf eine Packung reduziert. Ein Unternehmenssprecher sagte dazu: „Natürlich setzen wir die Anordnungen des BMG und des BfArM schnellstmöglich um. Schon jetzt wird nur noch eine Packung pro Bestellung abgegeben. Technisch lässt sich die Bestellmengenanpassung allerdings nicht so schnell realisieren, wir werden aber schon in Kürze nur noch maximal eine Packung Paracetamol als Auswahlmenge angeben.“

Allerdings: Wie wollen die Versender überprüfen, ob es therapeutische Alternativen gibt – so wie es das Bundesgesundheitsministerium erbittet? Bislang gibt es beim Bestellprozess von Paracetamol auf der DocMorris-Seite keine Hinweise dazu. Der Unternehmenssprecher verspricht aber: „Auch auf die Frage nach der therapeutischen Alternative, wie vom BMG gewünscht, werden wir eingehen. Wir werden dazu direkt auf der Produktseite einen Hinweis einbauen, an dessen Umsetzung ebenfalls derzeit noch technisch gearbeitet wird.“

Quelle: Den ganzen Artikel lesen