Corona-Einschränkungen: Stärkerer Wunsch nach sozialem Miteinander
Vor Wochen wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 möglichst einzudämmen. Inzwischen wurden hierzulande jedoch massive Lockerungen beschlossen, selbst Restaurantbesuche sind jetzt wieder möglich. Viele Menschen dürften die Änderungen begrüßen. Denn laut einer Umfrage werden manche der Maßnahmen, wie das Kontaktverbot, zunehmend in Frage gestellt.
Kontaktverbote, Ausgehbeschränkungen, geschlossene Kitas und Schulen: Seit Mitte März galten beziehungsweise gelten in Deutschland drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Mittlerweile wurden jedoch zahlreiche Lockerungen beschlossen oder bereits umgesetzt. Das dürfte auch dazu beitragen, den stärkeren Wunsch nach sozialen Kontakten zu befriedigen, der zuletzt verstärkt geäußert wurde.
Menschen wollen wieder mehr Normalität
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, wünschen sich viele Menschen in Deutschland nach wochenlangen Einschränkungen des öffentlichen Lebens anscheinend wieder ein größeres Miteinander.
So wird etwa das Kontaktverbot nur noch von 67 Prozent der Befragten als angemessen beurteilt – im März wurde es dagegen noch von 92 Prozent akzeptiert. Das ergab der sogenannte „BfR-Corona-Monitor“, eine regelmäßige Umfrage des BfR.
Zudem wird die Nähe zu anderen Menschen nur noch von 63 Prozent als wahrscheinlicher Infektionsweg gesehen – ein Rückgang von neun Prozentpunkten im Vergleich zur Vorwoche.
„Die Bevölkerung sehnt sich nach einem Stück Normalität“, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel zu den Ergebnissen.
Maskenpflicht wird von den meisten akzeptiert
Die in den Geschäften geltenden Bestimmungen zum Schutz vor einer Infektion werden jedoch von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert.
Die Beschränkung der maximalen Zahl von Kundinnen und Kunden in Geschäften wird demnach von 84 Prozent der Befragten als angemessen beurteilt.
Auch die Vorgabe für einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen findet eine breite Zustimmung (90 Prozent). Die Maskenpflicht wird ebenfalls nach wie vor von der überwiegenden Mehrheit akzeptiert (82 Prozent).
Kleiner Teil ergreift keine Maßnahmen gegen eine Infektion
Rund ein Drittel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer sagten, dass sie sich oder ihre Familie durch Schutzkleidung vor einer Ansteckung bewahren wollen.
Der Anteil der Menschen, die angaben, sich mit häufigerem Händewaschen oder Desinfektionsmitteln schützen zu wollen, sank dagegen auf unter zehn Prozent. Lediglich 22 Prozent teilten mit, keine Maßnahmen gegen eine Infektion zu ergreifen.
Es zeigte sich auch, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland nach wie vor gut über das Geschehen rund um das neuartige Coronavirus informiert fühlt (67 Prozent).
Der Anteil der Personen, die dabei das Internet als Informationsquelle nannten, stieg im Vergleich zur Vorwoche um elf Prozentpunkte auf 66 Prozent. Noch immer geben aber die meisten Befragten an, das Fernsehen als Informationsquelle zu nutzen (74 Prozent). Einen Rückgang hatte hingegen das Radio zu verzeichnen, das jetzt nur noch von 24 Prozent genannt wurde. (ad)
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