Brauereien geben bewusst Mikroplastik ins Bier – das steckt dahinter

Bier besteht aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – so befiehlt es das Reinheitsgebot. Doch auch Plastik findet seinen Weg in die Kessel, und das aus gutem Grund. Doch gibt es keine gesundheitlichen Bedenken?

Mikroplastik aus Zahnpasta oder Duschgel gelangt über unser Waschbecken in Flüsse, Seen und Meere, durch Reifenabrieb sogar in unsere Luft. Letztendlich landet das Plastik sogar im Boden und in unserem Trinkwasser. Die unsichtbare Gefahr in Form von kleinen Kunststoffteilchen – der Durchmesser liegt bei unter fünf Millimetern – soll auch in unserem Bier stecken. Dabei gelangt es nicht zufällig über das Trinkwasser in den goldenen Gerstensaft. Die großen Brauereien fügen dem Bier ganz bewusst Plastik, genauer gesagt Kunststoffgranulat Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP), hinzu.

Plastik im Bier – Bierklärung als Grund

Es gibt unterschiedliche Methoden der Bierklärung. Bei der effektivsten Maßnahme läuft das Bier durch einen Filter. Der allein reicht jedoch nicht, um das gewünschte klare Ergebnis zu erzielen. Deshalb kommen Hilfsmittel zum Einsatz, zum Beispiel Cellulose, Kieselgur, Aktivkohle, Perlite oder eben Polymere Kunststoffe wie PVPP. Kieselgur etwa bindet die Stoffe, die im Filter hängen bleiben. Es macht den sogenannten Filterkuchen so fest, dass auch die letzten und kleinsten Weichteile nicht mehr durchkommen. PVPP bindet die Gerbstoffe im Bier und sorgt dafür, dass es klar bleibt und nicht eintrübt. Der positive Nebeneffekt: Das Bier ist länger haltbar. Da sich der Stoff in Flüssigkeiten nicht auflösen kann und ebenfalls im Filter hängen bleibt, beeinträchtigt er weder den Geschmack noch die Qualität des Bieres. Der Kunststoff wird also aus dem Bier entfernt und muss daher weder auf dem Flaschenetikett genannt werden, noch belangt er das Reinheitsgebot. Kritische Stimmen vermuten allerdings, dass Reste in der Flüssigkeit zurückbleiben.

PVPP gilt als unbedenklich, es gibt auch plastikfreie Biere

Alternative Filtermethoden gibt es auch

Natürlich gibt es auch alternative Methoden, das Bier zu klären. Bei der Sedimentation kommt die Schwerkraft zum Einsatz: Die Braumeisterinnen und Braumeister warten, bis sich die Feststoffe am Boden absetzen. Danach wird das Bier aus dem Tank abgelassen. Diese Methode kostet zwar nichts, aber der Prozess ist langwierig und der Bierverlust relativ hoch. Die Separation ist eine Methode, bei der das Bier auf mehrere sich drehende Teller trifft. Dabei werden die Feststoffe von den Fliehkräften nach außen gedrückt, wo sie dann rausgeschleust werden. Das klare Bier bleibt in der Mitte. Der Nachteil hierbei ist der enorm hohe Energieaufwand und die damit verbundenen Kosten. Das Ergebnis ist allerdings schneller und gründlicher als bei der Sedimentation.

Von Welt der Wunder Redaktion

Mehr Nachrichten für Ihre Gesundheit:

  • Viele machen es falsch – Darum helfen wirklich nur gekochte Haferflocken beim Abnehmen

Sie sind das Superfood schlechthin: Haferflocken. Doch was ist eigentlich besser für den Körper und die Gesundheit? Die rohe oder gekochte Version? Die Antwort überrascht.

Es gibt viele schwer nachvollziehbare Sex-Trends. Doch was bei Parties unter Jugendliche heute öfter zu beobachten ist, ist sogar extrem gefährlich: Was es mit „Russisch Roulette“ auf sich hat – und wieso dieses Verhalten schwere Folgen für die Gesundheit haben kann.

Das Original zu diesem Beitrag „Brauereien geben bewusst Mikroplastik ins Bier – das steckt dahinter“ stammt von Welt der Wunder.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen