Apothekenstreik in vielen Bundesländern: Wären Sie dabei?

Die Ärzteschaft hat bereits vorgelegt und vergangene Woche mit Streiks in den Arztpraxen ihren Unmut über Lauterbachs Spargesetz deutlich gemacht. Mit dem Saarländischen Apothekerverein hat nun die erste Apothekerorganisation ihre Mitglieder aufgerufen, ihre Apotheken einen Nachmittag lang zu schließen. Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg haben sich bereits angeschlossen.  Was halten Sie von der Idee? Wären Sie bei einem entsprechenden Aufruf dabei?

Karl Lauterbachs GKV-Finanzstabilisierungsgesetz macht niemanden froh – nicht einmal die Politiker der Regierungskoalition, wie Andrew Ullmann (FDP) jüngst im Bundestag sagte. Die niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen haben bereits angefangen, auf die Barrikaden zu gehen: Praxen blieben an einzelnen Tagen geschlossen oder schränken Öffnungszeiten ein.

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In der Apothekerschaft brodelt es zwar, aber bis auf eine Kampagne der ABDA , unter anderem in der FAZ, war bislang wenig öffentlichkeitswirksamer Protest zu vernehmen. Das ändert sich jetzt offenbar. Der Saarländische Apothekerverein hat eine Protestaktion am 19. Oktober initiiert: Alle Apothekeninhaber:innen im Saarland sind aufgerufen, an diesem Tag ab 12:00 Uhr, ihre Apotheken zu schließen, um sich der Protestaktion anzuschließen. „Damit wollen wir ein deutliches Signal nach Berlin senden“. Dort soll einen Tag später vom Bundestag das Spargesetz verabschiedet werden. 

Laut dem Saarländischen Verein hat auch die ABDA aktive Unterstützung zugesagt. Es würden gerade Plakate und Handzettel vorbereitet, die die Apotheken im Saarland noch diese Woche bekommen sollen (zwei Plakate und 100 Handzettel je Apotheke). Der Handzettel werde die Argumente der Apotheker:innen gegen das Spargesetz laiengerecht darstellen. 

Ein einheitliches Vorgehen, bei dem Apotheken tatsächlich geschlossen werden (kein ‚Dienst nach Vorschrift‘, kein ‚Klappendienst‘) und Apothekenpersonal vor der Offizin zur Ansprache bereitsteht, wäre wünschenswert, heißt es in einem Schreiben der ABDA an die Mitgliedsorganisationen.

Weil Patientenversorgung nicht gefährdet werden soll, sind diejenigen Apotheken vom Aufruf ausgenommen, die zur apothekerlichen Dienstbereitschaft eingeteilt sind.

Apothekenschließung für einen Nachmittag: Machen Sie mit? 

Kammern und Verbände in Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg haben bereits erklärt, sich anzuschließen. Wie viele andere Mitgliedsorganisationen noch dazu kommen, muss sich zeigen. Unklar ist zudem, ob die Apothekeninhaber:innen überhaupt mitmachen. Aufrufe, wie dieser, haben sich schon in der Vergangenheit als schwierig erwiesen. Wir würden gerne wissen, wie es bei den DAZ-Leser:innen aussieht: Wären Sie in Ihrem Kammerbezirk dabei?

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