Apotheken stärken. Jetzt! DAT verabschiedet Resolution

Noch vor Beginn der Antragsberatung haben die Delegierten des Deutschen Apothekertags eine Resolution zur Stärkung und Stabilisierung der Arzneimittelversorgung verabschiedet. Sie stellt eine Reaktion auf die jüngsten Vorschläge Karl Lauterbachs zum Apothekenwesen dar.

Nachdem es am ersten Tag des DAT in Düsseldorf nicht gelungen war, sich auf eine gemeinsame Resolution zur Apothekenstärkung zu einigen, ging heute alles ganz schnell. Mit großer Mehrheit verabschiedeten die Delegierten Folgendes: 

Apotheken stärken! Jetzt!

Zur Stabilisierung der Arzneimittelversorgung

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat der Apothekerschaft seine Pläne zur Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf vorgestellt.

Der Minister ist auf einem gefährlichen Irrweg. Die Apothekerinnen und Apotheker erteilen diesen zerstörerischen Plänen eine klare Absage.

Die Apothekerschaft wird nicht zulassen, dass die Arzneimittelversorgung ihrer Patientinnen und Patienten durch fehlgeleitete und nicht zu Ende gedachte Ideen zum Spielball des Ministers und dadurch dramatisch gefährdet wird.

Die Menschen brauchen keine Medikamenten-Abgabestellen ohne persönlichen Kontakt zur Apothekerin oder zum Apotheker. Sie brauchen keine Scheinapotheken ohne Rezepturen und Notdienste. Vielmehr brauchen sie ein gesundes, flächendeckendes Netz an Apotheken vor Ort. Dort stellen Apothekerinnen und Apotheker als niedrigschwellig zu erreichende und unabhängige Experten eine qualitativ hochwertige Arzneimittelberatung sicher.

Wir fordern statt einer Aushöhlung und eines Rückbaus des heilberuflich getragenen Apothekennetzes, das bestehende und funktionierende System der ambulanten Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort im Sinne einer resilienten und überall gleichwertigen Versorgung aller Menschen zu stabilisieren.

Dafür stehen die Apotheken in Deutschland. Apotheken stärken. Jetzt!

Vor der Abstimmung hatte ABDA-Präsidentin Overwiening den Tag eröffnet. Sie freue sich, dass man den ersten Tag so energiegeladen gestartet hatte. Man sei am gestrigen Tag auseinandergegangen und habe die Resolution gedanklich fertig gehabt, sie aber nicht zu Papier gebracht. „Wenn man zu viele Gedanken im Kopf hat, ist es schwierig, diese in einen knappen, aussagestarken Text zu bekommen“, so Overwiening. Diesen verlas sie im Anschluss.

Am ersten Tag des DAT hatten die Delegierten im Anschluss an den Auftritt des Bundesgesundheitsministers spontan die Tagesordnung geändert und über Lauterbachs Aussagen debattiert. Die ABDA hatte zudem einen Entwurf für eine Resolution erarbeitet, mit der Idee, dass der Deutsche Apothekertag diese schnell diskutieren und abstimmen könne, um so ein rasches Signal zu senden. In der Diskussion brachten die Delegierten ihre Anmerkungen zu dem Resolutionsentwurf ein. So gab es den Wunsch nach einer „knackigeren“ Formulierung, die auch für fachfremde Personen verständlich sein soll. Die ABDA versprach, den Entwurf über Nacht zu überarbeiten. Offenbar mit einem Ergebnis, das zur Zufriedenheit aller war, wie die eindeutige Zustimmung zeigte.


Quelle: Den ganzen Artikel lesen