Borreliose-Fälle in Deutschland – hier ist die Inzidenz am höchsten

Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Infektionskrankheit in Deutschland. Ähnlich wie bei FSME variiert auch hier das Risiko für eine Erkrankung regional stark. Eine neue Auswertung zeigt nun, wo die Fallzahlen besonders hoch sind.

  • Im Video oben: Borreliose? Auf diese Symptome sollten Sie achten

Das Risiko, an Borreliose (auch Lyme-Borreliose) zu erkranken, ist innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich. Das zeigt eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) von Freitag. Demnach variiert die Fallzahl zwischen 121 in Berlin und 370 je 100.000 Versicherten in Sachsen.

Hohe Borreliose­-Inzidenz in Ostdeutschland und Bayern

Die höchsten Werte waren in allen ostdeutschen Bundesländern, namentlich Sachsen (370), Thüringen (306), Brandenburg (268), Sachsen-Anhalt (256) und Mecklenburg-Vorpommern (240), sowie in Bayern (275) verzeichnet worden.

„Auch wenn die Einflussfaktoren auf die Inzidenz der Lyme-Borreliose vielschichtig sind, ist zu beobachten, dass klimatische Bedingungen wie mildere Winter und wärmere, feuchtere Frühjahr- bis Herbstperioden zu einem Anstieg der Infektions- und Erkrankungsinzidenz in bestimmten kleinräumigen Regionen führen können“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Insgesamt aber Rückgang der Borreliose-Fälle von 8 Prozent

Insgesamt wurde im Jahr 2022 bei 135.440 gesetzlich Versicherten in Deutschland eine Borreliose diagnostiziert. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent gesunken. Die entsprechenden Werte gingen dabei laut Auswertung in allen Regionen der Kassenärztlichen Vereinigun­gen zurück – wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß.

Die stärksten Rückgänge ermittelte das Zi in den drei ostdeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (-19 Prozent), Thüringen (-17 Prozent) und Sachsen-Anhalt (-15 Prozent).

Wichtig: In der Zi-Auswertung werden lediglich die gesetzlich Versicherten berücksichtigt. Das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt unter Berufung auf eine Studie, dass schätzungsweise für 214.000 Patienten pro Jahr Lyme-Borreliose-Abrechnungen erstellt werden. Das wären noch einmal knapp 80.000 Patienten mehr.

Borreliose – so wird die Krankheit übertragen

Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Infektionskrankheit in Europa. Sie wird durch eine Infektion mit Bakterien der Art Borrelia burgdorferi (Borrelien) verursacht. Rund 30 Prozent der Holzböcke (häufigste Zeckenart in Deutschland) gelten als Träger, heißt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Borrelien befinden sich dabei im Mitteldarm von Holzböcken.

Darum dauert es mehrere Stunden, bis sie nach einem Stich in den menschlichen Organismus gelangen können. Wird eine Zecke recht schnell auf der Haut entdeckt und entfernt, droht also eher keine Gefahr.

Bei einer Infektion werden nur 0,3 bis 1,4 Prozent der Menschen wirklich krank

Kommt es zu einer Infektion beim Menschen, zeigt sich das häufig in einer juckenden Rötung rund um die Einstichstelle. Doch nicht jeder, der durch einen Zeckenstich mit Borrelien in Kontakt kommt, wird auch tatsächlich krank. Oft kann der Körper die Bakterien in Schach halten. Wirklich krank werden nach RKI-Berechnungen 0,3 bis 1,4 Prozent der Menschen, die von einer Zecke gestochen werden.

Bleibt eine Infektion lange unentdeckt, kann sie allerdings in Einzelfällen zu komplizierten Verläufen führen, die aufwendige Behandlungen nötig machen. Im Frühstadium hilft ein Antibiotikum meist gut.

5 Tipps, um Zeckenstiche zu vermeiden

Wer auf Spaziergängen im Wald oder auf Feldern und Wiesen unterwegs ist, sollte dennoch folgende Tipps beachten:

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