Tausende gehen in Westfalen-Lippe auf die Straße

Auch in Westfalen-Lippe, wo in mehreren Städten Protestmärsche und Kundgebungen stattfanden, haben Tausende in Apotheken Beschäftigte ihren Unmut über die Gesundheitspolitik auf die Straße getragen. Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbands, mahnte: „Wenn die Politik nun nicht gegensteuert, werden weitere Aktionen folgen“.

Geschlossen zeigten sich zum Protesttag auch die Apothekeninhaber:innen und ihre Mitarbeitenden in Westfalen-Lippe. In Münster haben sich nach Angaben des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) gut 1.000 Protestierende vor dem Rathaus eingefunden. In Herford sollen es 900 Teilnehmer:innen gewesen sein. 600 sind in Dortmund auf die Straße gegangen, rund 500 in Paderborn, in Hagen, Recklinghausen und Detmold je 300, 250 in Gütersloh und 150 in Soest.

An vielen weiteren Orten haben die Apotheken mit Infoständen vor den Notdienstapotheken ihre Patienten informiert. „Bei ihnen stoßen wir auf großes Verständnis“, erklärt Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des AVWL in einer Pressemitteilung, „denn wir protestieren insbesondere für sie und ihre Versorgung.“ Änderten sich nicht die Bedingungen, werde die Zahl der Apotheken vor Ort weiter zurückgehen. „Mittlerweile haben wir in den vergangen 20 Jahren mehr als 4.000 Apotheken verloren – und 10.000 Unternehmer“, so Rochell.

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Mehr als 90 Prozent der westfälisch-lippischen Apotheken haben sich einer Umfrage des AVWL zufolge an dem Protesttag beteiligt. „Das hat es noch nie gegeben“, sagt Rochell. Dies zeige, wie belastend und angespannt die Situation sei.

„Keine Eintagsfliege“

Die Forderungen an die Politik sind bekannt: Mehr Handlungsfreiheiten bei Engpässen, weniger Bürokratie, Schluss mit ungerechtfertigten Retaxationen und eine Anpassung der Vergütung. Rochell betont, dass die Apotheken ab morgen wieder wie gewohnt geöffnet sein werden: „Ich bin sehr froh, wenn wir dann wieder für unsere Patientinnen und Patienten da sein können“. Dennoch: „Wenn die Politik nun nicht gegensteuert, werden weitere Aktionen folgen. Der Protest bleibt keine Eintagsfliege!“

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