Einem Arzt aus Köln ist Berichten seiner Patientin nach ein tragischer Fehler unterlaufen. Offenbar vergaß er, ihr einen überlebenswichtigen Befund mitzuteilen. Erst Jahre später wurde die Patientin darauf aufmerksam.
Eine Patientin erhebt laut „RTL“ heftige Vorwürfe gegen ihren ehemals behandelnden Arzt. Wie Birgit Wilde-Salim in einer Mail an den Nachrichtensender schreibt, habe der Arzt vergessen, ihr ein „überlebenswichtiges Untersuchungsergebnis“ mitzuteilen. Sie schildert die Vorfälle wie folgt:
- Im Dezember 2019 ist Wilde-Salim krank, sorgt sich vor einer Lungenentzündung und sucht ihren Arzt auf. Dieser untersucht sie, überweist sie zudem an einen Radiologen, auf ihr eigenes Drängen hin. Danach hört die 59-Jährige nichts mehr von ihrem Mediziner – geht also davon aus, dass alles in Ordnung ist.
- Mehr als zwei Jahre später dann, Mitte 2021 , leidet Wilde-Salim erneut unter Schmerzen bei der Atmung. Ihr Arzt geht anstatt von Lungen- jedoch von Rückenproblemen aus. Er verordnet ihr Therapien, um diese zu behandeln – ohne Erfolg. Schließlich bittet die 59-Jährige, er möge ihre Lunge abhören. Fürchtet erneut eine Lungenentzündung – was ihr Arzt jedoch ablehnt. An die Röntgenuntersuchung von 2019 denkt die Kölnerin laut „RTL“-Bericht in diesem Moment nicht.
- Wenige Monate später dann der Schock: Im November 2021 erhält Wilde-Salim die Diagnose Lungenkrebs. „Erst jetzt erinnert sich die 59-Jährige daran, dass sie ja bereits im Dezember 2019 im Strahleninstitut geröntgt wurde“, schreibt „RTL“. „Sie fordert den Befund an – und fällt aus allen Wolken.“ Schon damals sei in der Untersuchung eine „26 Bildmillimeter große Verschattung“ in der Lunge aufgetaucht.
Röntgenbild zeigt „26 Bildmillimeter große Verschattung“
Die Kölnerin fordert daraufhin weitere Dokumente an. Auch dort ist die Verschattung beschrieben. Und es heißt: „Weitere Klärung mittels CT des Thorax kann angeboten werden.“ Die 59-Jährige glaubt nun: Ihr Arzt hat vergessen, ihr diesen Befund mitzuteilen – und lässt sich, wie sie „RTL“ sagt, mittlerweile anwaltlich beraten.
Der Sender hat auch mit dem Präventionsmediziner Christoph Specht gesprochen. Sein Fazit lautet: „Die Formulierung ‚Klärung kann angeboten werden‘ seitens des Strahleninstituts ist sicherlich sehr komisch und wird so auch normalerweise nicht verwendet. Aber unter dem Strich kann der Arzt froh sein, wenn er nicht verklagt wird.“ Eine Verschattung sei ein klares Alarmzeichen.
Zudem rät er Patienten, immer selbst nachzufragen. Oft sei zwar die Angst vor einer schlechten Diagnose groß. Er empfiehlt jedoch: „Man sollte in einem solchen Fall immer selbst aktiv nachhaken.“
Rechtlich gilt: „Der Arzt hat sicherzustellen, dass der Patient von Arztbriefen mit bedrohlichen Befunden – und gegebenenfalls von der angeratenen Behandlung – Kenntnis erhält.“ Das betont Rechtsanwältin Nicole Mutschke im Gespräch mit „RTL“.
Wie Wilde-Salim schildert, kann der Krebs bei ihr glücklicherweise gut behandelt werden: Mit dem Wirkstoff Osimertinib, der bei rund zehn bis 15 Porzent der Patienten anschlägt und den Tumor verkleinert. Allerdings hat das Mittel auch starke Nebenwirkungen. Die 59-Jährige ist laut Bericht nicht mehr in der Lage, zu arbeiten. Ein Freund von ihr richtete daher eine Spendenseite für sie ein, auf Gofundme.de unter dem Namen „Birgit braucht Hilfe“.
Symptome bei Lungenkrebs
Lungenkrebs ist tückisch. Alle Karzinome verursachen zu Beginn ihres Wachstums nur selten Beschwerden. Deshalb entdecken Ärzte den Tumor in einem frühen Stadium fast immer nur zufällig, zum Beispiel bei Röntgenuntersuchungen, die sie aus einem ganz anderen Grund machen.
Erst in fortgeschrittenen Stadien treten Symptome auf, die auf ein Karzinom hinweisen könnten, für die aber auch andere Ursachen denkbar sind. Denn die Beschwerden empfinden die Betroffen oft als so unspezifisch, dass sie zunächst auf eine harmlose Ursache schließen.
- Je nach dem, wo der Tumor sitzt, kann er die Luft- oder Speiseröhre verengen oder die großen Bronchien verschließen. Lungenkrebskranke bekommen dann schlecht Luft.
- Häufig treten bei Patienten Husten, Schmerzen im Brustkorb, schneller Gewichtsverlust, hartnäckige Lungenentzündungen oder Bronchitis und Tumorblutungen auf. Betroffene spucken dann Schleim und Blut.
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