Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer neuen Winterwelle und rügt die Bundesländer. CSU-Kollege Holetschek reagiert verärgert. Das RKI meldet 24.687 Neuinfektionen am Samstag. Alle aktuellen Nachrichten finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 26. November 2022
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Inzidenz in Bayern stagniert knapp über 100 – Experte: Dunkelziffer enorm
19.05 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Bayern stagniert seit einigen Tagen knapp über 100. Am Sonntag lag sie nach Daten des Robert Koch-Instituts bei 106,1. Das ist zwar der niedrigste Wert aller deutschen Bundesländer, doch der deutliche Abwärtstrend der vergangenen Wochen ist inzwischen weitgehend zum Stillstand gekommen. Andere Zahlen zeigen sogar einen leichten Anstieg.
„Die Sieben-Tages-Inzidenz hat aufgrund der gelockerten Teststrategie ihre „Seismographen-Funktion“ weitgehend eingebüßt„, sagt Clemens Wendtner. Der Chefarzt der Infektiologie in der München Klinik Schwabing hatte 2020 die ersten deutschen Corona-Patienten behandelt. Viele Infizierte liefen inzwischen „unter dem Radar“, weil nur noch ein Antigen-Schnelltest gemacht werde und sie daher nicht in der Statistik auftauchten. „Die Dunkelziffer ist also enorm, schätzungsweise mindestens Faktor zehn“, sagt der Experte.
Für belastbarer hält er daher die Hospitalisierungsinzidenz – und diese steige wieder leicht an, sagt er. „Natürlich kann hier nicht zwischen Patienten unterschieden werden, die mit oder wegen Covid im Krankenhaus eingeliefert werden“, sagt der Experte. „Aber es ist auch ein Indikator, wie hoch die Belastung in Kliniken und nicht zuletzt auch für die Mitarbeiter dort ist.“ Zwar sei man von früheren Spitzenwerten weit entfernt, „aber die Sommerwelle 2022 hat gezeigt, wie schnell sich die Werte ändern können“, betont er.
Für den Rest des Winters ist Wendtner vorsichtig. Der Blick in die USA, wo eine Sublinie namens BQ.1.1 bereits die Hälfte der Neuinfektionen ausmacht, bereitet ihm Sorgen. Auch der Berliner Virologe Christian Drosten hatte zuletzt auf BQ.1.1 hingewiesen. Durch zusätzliche Mutationen „entkommt das Virus offensichtlich relativ gut der Immunabwehr“, sagt Wendtner. Man könne also trotz früherer Infektion oder Impfung erkranken.
Auch dann profitiere man von der Impfung, betont der Mediziner, „weil die Erkrankungsverläufe nach jetzigem Erkenntnisstand dadurch abgeschwächt bleiben“. Doch für Menschen, die sich nicht erfolgreich impfen lassen könnten, wie Krebspatienten oder Organtransplantierte, bestehe ein Problem. Bisher habe man ihnen schützende Antikörper verabreichen können, „diese versagen aber leider gegen BQ.1.1“.
Antivirale Medikamente wirkten zwar noch, „aber diese müssen kurz nach Infektionsbeginn geschluckt werden“, sagt Wendtner. “Insofern sollten wir noch vorsichtig sein und nicht alle Schutzhüllen, nicht zuletzt auch Masken, vorzeitig fallen lassen – wenn schon nicht zum Eigenschutz, dann zumindest als Fremdschutz mit Blick auf die Schwächsten, die sonst besonders hart im kommenden Winter getroffen werden könnten.“
RKI registriert 24.687 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 189,5
Samstag, 26. November, 05:07 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 189,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 190,8 gelegen (Vorwoche: 192,0; Vormonat: 528,0). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 24.687 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 25.328) und 107 Todesfälle (Vorwoche: 203) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36.373.164 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Das RKI meldet 30.016 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 190,8
Freitag, 25. November 2022, 06.09 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 190,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 186,9 gelegen (Vorwoche: 194,3; Vormonat: 570,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 30 016 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 27 587) und 274 Todesfälle (Vorwoche: 218) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 348 477 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Holetschek zu Populismus-Vorwürfen: „Lassen Sie das, Herr Lauterbach!“
15.25 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) reagiert erzürnt auf Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Dieser hatte zuvor vor einer Winterwelle gewarnt und bezeichnete Lockerungen der Corona-Maßnahmen in den Ländern als „ein Stück weit populistisch“. Holetschek wiedersprach dem Vorwurf in „BR24“ vehement: „Uns hier Populismus vorzuwerfen, zeugt von einem gewissen Realitätsverlust.“ Das Infektionsschutzgesetz lasse den Ländern bei den Corona-Maßnahmen freie Hand, argumentiert der Minister. „Wir Länder haben mehrfach um klare Leitplanken des Bundes gebeten, interessiert hat das in der Ampel aber leider niemanden. Uns jetzt vorzuwerfen, dass wir dies nach bestem Wissen und Gewissen machen, ist scheinheilig.“
Der CSU-Mann warf Lauterbach ebenfalls Bayern-Bashing vor und erinnerte an die Mahnungen des Gesundheitsministers zum Oktoberfest. „Lassen Sie das, Herr Lauterbach!“, wird Holetschek zitiert. Es brauche „realistische Perspektiven für Normalität“, so der Minister. Bayern hat zusammen mit anderen Bundesländern entgegen den Empfehlungen von Lauterbach die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abgeschafft. CSU-Ministerpräsident Markus Söder fordert, die Maskenpflicht in Bus und Bahn zu kippen.
Lauterbach rüffelt Bundesländer bei Lockerungen: „Ein Stück weit populistisch“
08.55 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit steigenden Corona-Infektionszahlen im Winter. „Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Er verstehe daher die Eile der Bundesländer bei den Lockerungen nicht. „Jetzt gibt es hier einen Überbietungswettbewerb: Welches Land kann zuerst lockern? Das ist ein Stück weit populistisch.“ Zudem gefährde es diejenigen, die sich selbst nicht gut schützen könnten, sagte Lauterbach.
Er verwies auf rund 1000 Menschen, die pro Woche mit dem Coronavirus sterben und eine unerwartet hohe Übersterblichkeit im Oktober. Die Überlegung Bayerns und Schleswig-Holsteins, in wenigen Wochen die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr abzuschaffen, kritisierte der SPD-Politiker. Einer solchen „leichtsinnigen“ Entscheidung werde man sich nicht anschließen. Mehrere Bundesländer haben zudem Isolationspflichten für Corona-Infizierte aufgehoben.
In den vergangenen Wochen waren die Corona-Infektionszahlen in Deutschland deutlich gesunken. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Die tagesaktuellen Inzidenzwerte lesen Sie weiter unten.
China meldet Rekordanstieg bei Corona-Fällen
07.36 Uhr: China hat einen Rekordanstieg bei den Corona-Fällen gemeldet. Wie die Gesundheitsbehörde am Donnerstag mitteilte, wurden am Mittwoch landesweit 31.444 Neuinfektionen erfasst – so viele wie noch nie seit Pandemie-Beginn vor fast drei Jahren. Verglichen mit Chinas riesiger Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen ist die Zahl aber immer noch gering.
China ist die letzte große Volkswirtschaft, die eine sehr strenge Null-Covid-Politik verfolgt. Selbst kleine Corona-Ausbrüche können zu Lockdowns bis hin zur Abriegelung ganzer Städte und zu Betriebsschließungen führen, was die Wirtschaft und den Alltag der Menschen massiv belastet. Andy Wong/AP/dpa Ein Mann lässt sich in Peking auf das Coronavirus testen.
Den bisherigen Höchstwert von 29.390 Neuinfektionen hatten die chinesischen Behörden Mitte April verzeichnet, als die Wirtschaftsmetropole Shanghai im Lockdown war.
Das RKI meldet 38.090 Neuinfektionen – Inzidenz bei 186,9
Donnerstag, 24.11.2022, 06.16 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 186,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 177,9 gelegen (Vorwoche: 199,2; Vormonat: 584). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 38 090 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 33 306) und 163 Todesfälle (Vorwoche: 162) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 318 461 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
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