Krankheiten mit der richtigen Ernährung bekämpfen
Bei Erkrankungen der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts greifen viele Menschen auf Hausmittel wie Hühnersuppe oder heißen Tee zurück, um gegen die Krankheit anzukämpfen. Aber kann Essen wirklich dazu beitragen, schneller gesund zu werden? Ja, meint die Ernährungsberaterin Andrea Dunn. In einem Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA) erklärt sie, dass die richtige Ernährung helfen kann, Krankheiten zu bekämpfen.
Zwar gibt es kein bestimmtes Lebensmittel, das eine Krankheit heilen kann, doch das richtige Essen kann mitunter dazu beitragen die Symptome zu lindern und dabei helfen, sich besser zu fühlen. Denken Sie jedoch daran, dass das, was für einen Menschen funktioniert, möglicherweise nicht für eine andere Person funktioniert, sagt die Expertin. Das Beste, was Sie tun können, wenn Sie sich nicht wohl fühlen, ist sich darauf zu konzentrieren, was Ihnen hilft.
Ernährung bei und gegen Dehydration
Wenn Sie krank sind und sich nicht gut fühlen, haben Sie möglicherweise keinen Appetit oder das Gefühl, dass Sie nichts „runter bringen“. Wenn Sie jedoch nicht essen oder trinken, kann es schnell zu Dehydration kommen.
„Wenn wir krank sind und uns nicht gut fühlen, spielt Dehydration oft eine große Rolle“, erklärt Dunn. „Diese könnte darauf zurückzuführen sein, dass Sie sich alle fünf Minuten übergeben oder zur Toilette rennen. Oder Sie fühlen sich so krank, dass Sie einfach keinen Appetit haben.“
Dehydration ist laut der Ernährungsberaterin eine enorme Gesundheitsgefahr. Wer stark dehydriert ist, könnte ohnmächtig werden und sich den Kopf anschlagen. Eine mittelschwere bis starke Dehydration erfordert eine schnelle medizinische Behandlung. Unbehandelt kann Dehydration Harn- oder Nierenprobleme und Krampfanfälle verursachen und sogar lebensbedrohlich sein.
Folgendes sollten Sie essen und trinken, wenn Sie dehydriert sind oder um nicht dehydriert zu werden:
Getränke: Es spielt keine Rolle, ob sie heiß oder kalt ist oder Raumtemperatur hat – jede Art von Flüssigkeit hilft bei der Bekämpfung der Dehydration. Versuchen Sie einfach, den ganzen Tag über gleichmäßig Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ideal ist Wasser, doch auch Kaffee, Tee, Saft oder andere Getränke tragen zur Flüssigkeitszufuhr bei.
Suppe: Es gibt einen Grund, warum Hühnernudelsuppe bei den meisten Menschen beliebt ist, wenn sie sich nicht wohl fühlen. Sie ist normalerweise füllender als normales Wasser, da sie mehr Kalorien, Eiweiß und Vitamine enthält. Sie ist auch eine gute Quelle für Flüssigkeit und Elektrolyte. Wenn Ihnen diese traditionelle Suppe jedoch nicht zusagt, probieren Sie andere Arten von Suppen und Brühen aus, um zusätzliche Kalorien und Flüssigkeit zu erhalten.
Lebensmittel mit hohem Flüssigkeitsanteil: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Flüssigkeiten zu trinken, sollten Sie auf Lebensmittel mit einem hohen Flüssigkeitsanteil achten.
Obst: Frisches Obst enthält viele wichtige Vitamine, Mineralien und Antioxidantien, die Ihr Körper benötigt – auch wenn Sie nicht krank sind! Der Verzehr von Früchten bewirkt einen Nährstoffschub sowie eine Flüssigkeitszufuhr. Empfehlenswert sind hier saftige Früchte, die hauptsächlich aus Wasser bestehen, wie Melonen, Beeren, Orangen und Trauben.
Was bei Magen-Darm-Problemen essen
Bei Durchfall bewegt sich das Essen zu schnell durch den Körper. Um diesen Prozess zu verlangsamen, sollten Lebensmittel ausgewählt werden, die lösliche Ballaststoffe enthalten. Diese wirken als Verdickungsmittel und sorgen dafür, den Stuhl zu verlangsamen.
Bei Magen-Darm-Problemen sollten laut Frau Dunn Koffein und Zuckeralkohole vermieden oder eingeschränkt werden. Koffein kann Ihr Verdauungssystem überstimulieren und Durchfall verschlimmern. Zuckeralkohole werden von den Dickdarmbakterien vergoren, wodurch es zu Blähungen, Magenschmerzen und mehr Durchfall kommen kann.
Folgendes können Sie essen und trinken, wenn Ihr Darm krank ist:
Alles nach der BRAT-Diät: Setzen Sie auf die sogenannte BRAT-Diät, also Bananen, Reis, Apfelmus und Toast. Die meisten Menschen, die an Durchfall leiden, können einige dieser Lebensmittel vertragen.
Milde Lebensmittel: Obwohl nicht besonders aufregend, können sehr einfache und milde Lebensmittel die Symptome lindern. Probieren Sie Nudeln, trockene Cerealien, Haferflocken, Brot und Cracker. Aber langweilig bedeutet nicht, dass Sie der Mischung kein Protein oder Gemüse hinzufügen können, wenn Sie Lust dazu haben! Versuchen Sie Reis und gebackene Hühnerbrust oder Käse und Cracker.
Einige Obst- und Gemüsesorten: Versuchen Sie, Ihrem Speiseplan gekochte oder gebackene Kartoffeln, Winterkürbis, gebackene Äpfel, Apfelmus oder Bananen hinzuzufügen.
Ernährung bei Übelkeit oder Bauchschmerzen
Von der Magen-Darm-Grippe über Lebensmittelvergiftungen bis hin zur Schwangerschaft – Übelkeit kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. „Wenn Sie sich schlecht fühlen oder Bauchschmerzen haben, sollten Sie wirklich alle paar Stunden versuchen, etwas zu essen“, empfiehlt Dunn. Bei Übelkeit rät sie zu folgenden Lebensmitteln:
Ingwer: Dieses Gewürz ist bekannt für seine Wirkung gegen Übelkeit. Probieren Sie Ingwer-Schnaps, Ginger Ale, Ingwertee oder lutschen Sie Ingwerbonbons. Sie können auch kristallisierten Ingwer probieren, der weicher und zäher ist und leicht mit Zucker überzogen ist.
Trockene Lebensmittel: Versuchen Sie bei Übelkeit, alle paar Stunden ein paar trockene Lebensmittel zu knabbern. Probieren Sie Brezeln, trockenes Müsli, Toast oder einfache Cracker.
Kalte Speisen und geruchsarmes Essen: Da Gerüche Übelkeit auslösen können (insbesondere in der Schwangerschaft), können kalte Speisen eine gute Wahl sein. Probieren Sie Obst, Joghurt oder Eis. Sogar das Saugen an einem Eiswürfel ist ein guter Weg für die Flüssigkeitszufuhr.
Lebensmittelvorräte auffüllen
Wer an Grippe oder Erkältung leidet, will und soll am besten zuhause bleiben und die Infektion nicht verbreiten. Daher sollte die Lebensmittelvorräte ausreichend sein, falls Sie oder jemand in Ihrem Haus krank werden. Die Ernährungsberaterin empfiehlt, stets eine Auswahl an Tees, Säften, Obst- und Gemüsekonserven und Crackern zuhause zu haben. Und: „Legen Sie ein paar Stücke Brot in den Gefrierschrank, damit Sie es zur Hand haben.“ (ad)
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