Sorgt Schichtarbeit für Blasenprobleme?

Unregelmäßige Arbeitszeiten sind häufig mit gesundheitlichen Problemen verbunden, das haben bereits einige Studien gezeigt. Ein Team aus Italien hat nun festgestellt, dass Nachtschichtarbeiter häufiger Wasser lassen, was die Lebensqualität vieler Arbeitnehmer verschlechtert. Dies gilt auch für junge Menschen, die normalerweise nicht an einer überaktiven Blase leiden.

136 Arbeitnehmer unter 50 Jahren hatten für die Studie einen Fragebogen zu ihrer Blasenfunktion beantwortet. Daraus ergab sich, dass Nachtschichtarbeiter deutlich häufiger an einer überaktiven Blase litten und eine schlechtere Lebensqualität empfanden als Arbeitnehmer, die am Tag arbeiteten.

Wie die Studienautoren auf einem Urologen-Kongress in Barcelona berichteten, kamen die nachts arbeitenden Personen bei der Auswertung des Fragebogens auf durchschnittlich 31 Punkte. Damit zeigten sie deutlich mehr Anzeichen für eine überaktive Blase als ihre tagsüber arbeitenden Kollegen, die nur 19 Punkte erreichten. Gleichzeitig war die Lebensqualität bei den Nachtschichtarbeitern geringer.

Der Studienleiter Dr. Cosimo De Nunzio kommentiert: "Wir wissen, dass langfristige Nachtarbeit anstrengend ist und mit Gesundheitsproblemen einhergeht. Besonders besorgniserregend ist, dass alle Personen in unserer Stichprobe unter 50 Jahren alt waren. Normalerweise erwarten wir Blasenprobleme bei älteren Menschen, aber hier haben wir jüngere Menschen, deren Lebensqualität sich verschlechtert." Ob bei den Nachtschichtarbeitern andere Trinkgewohnheiten, eine höhere Koffeinzufuhr oder eine Veränderung der Harnproduktion durch die Nieren die Ursache ist, weiß man nicht – dies muss durch weitere Untersuchungen geklärt werden.

Forscher des Sant’Andrea-Krankenhauses in Rom hatten 68 Männer und 68 Frauen befragt, die im Gesundheitssystem beschäftigt waren. 66 von ihnen arbeiteten nachts durchschnittlich elf Stunden, die anderen 70 arbeiteten durchschnittlich 9,1 Stunden am Tag.

ZOU

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