Forscher aus Washington und New York haben einen Antikörper gefunden, der Mäuse vor einer Vielzahl tödlicher Grippeviren schützt. Der Antikörper könnte als Vorlage für die Entwicklung eines universellen Impfstoffs dienen, der vor allen Arten der Influenza schützt. Im Tierversuch bewirkte er sogar bis zu 72 Stunden nach der Infektion mit Grippeviren noch einen Schutz.
"Es gibt viele Influenzavirus-Stämme. Deshalb muss jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt und hergestellt werden, der zu den am häufigsten vorkommenden Stämmen des Jahres passt", erläuterte Dr. Ali Ellebedy, Assistenzprofessor für Pathologie und Immunologie an der Universität Washington. Der Wissenschaftler hat jetzt einen Antikörper entdeckt, der möglicherweise gegen alle Influenza-Stämme schützt, einschließlich Human-, Schweine- und hochgefährliche Vogelgrippeviren.
Im Winter 2017 untersuchte Ellebedy die Blutprobe eines Patienten und stellte fest, dass darin mindestens drei verschiedene Antikörper enthalten waren, die – anders als üblich – nicht gegen das Hauptprotein auf der Oberfläche des Virus gerichtet waren. Florian Krammer, ein Kollege in New York, fand heraus, dass einer dieser Antikörper die Aktivität eines Proteins namens Neuraminidase blockierte, und zwar bei einer Vielzahl von menschlichen und tierischen Grippeviren. Neuraminidase ist notwendig für die Vermehrung der Viren. "Die Breite der Antikörper hat uns wirklich überrascht", sagte Krammer. "Ein Antikörper mit starker Aktivität über Subtypen hinweg war unbekannt. Zuerst haben wir unseren Ergebnissen nicht geglaubt."
Um herauszufinden, ob die Antikörper zur Behandlung schwerer Grippefälle eingesetzt werden können, haben die Forscher sie an Mäusen getestet, denen eine tödliche Dosis an Influenzaviren verabreicht wurde. Die drei Antikörper waren jeweils gegen mehrere Stämme wirksam, und einer von ihnen schützte die Mäuse sogar gegen alle zwölf getesteten Stämme, selbst 72 Stunden nach der Infektion noch. Die Mäuse wurden zwar krank, haben die Infektion aber überlebt.
ZOU
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