Mythos Sommergrippe: Warum wir uns auch bei warmen Temperaturen erkälten

Die Krankheit kündigt sich mit leichtem Fieber, Halskratzen und Unwohlsein an. Ein bis zwei Tage später folgt der Schnupfen, der Husten setzt ein und die Nase läuft – die klassischen Symptome einer Erkältung. Doch im Sommer sind viele Menschen irritiert, wenn sie morgens mit den ersten Krankheitsanzeichen aufwachen: Kann man sich bei warmen Außentemperaturen überhaupt erkälten?

Die Antwort lautet: ja. Zwar gelten vor allem die Herbst- und Wintermonate als klassische Erkältungssaison, doch auch im Sommer kann man sich mit den lästigen Viren infizieren. Anders als das Wort „Erkältung“ vermuten lässt, braucht es keine „Kälte“, um krank zu werden. „Die Kälte an sich spielt nur eine indirekte Rolle. Viel entscheidender ist es, dass eine ausreichende Anzahl von Krankheitserregern die passende Lücke im Immunsystem unseres Körpers finden. Das geschieht zwar seltener im Sommer, ist aber dennoch möglich“, heißt es dazu auf der Seite der „HKK Krankenkasse“. 

Wie stark die Abwehr des Immunsystems und damit auch der Schutz vor Krankheitserregern ist, wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sind wir mit allen notwendigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt? Haben wir in den letzten Tagen und Wochen ausreichend geschlafen und genug Ruhe gehabt? Sind wir möglicherweise gestresst?

Husten, Fieber und Halsschmerzen in der warmen Jahreszeit werden umgangssprachlich auch „Sommergrippe“ genannt. Doch die Bezeichnung ist irreführend, da es sich in den meisten Fällen um eine Infektion mit klassischen Erkältungserregern handelt. Die echte Grippe macht sich mit einem ausgeprägten, plötzlich auftretenden Krankheitsgefühl und hohem Fieber bemerkbar. Sie wird durch Influenzaviren ausgelöst, gegen die es Impfstoffe gibt. Gegen die Erreger einer Erkältung – meist sind es Rhinoviren – kann man sich dagegen nicht immunisieren lassen. Ist von einem „grippalen Infekt“ die Rede, handelt es sich meist um eine etwas stärker verlaufende Erkältung.

Sommergrippe: Diese Faktoren beeinflussen das Erkältungsrisiko

Im Winter haben Viren leichtes Spiel: Die kalte und trockene Luft macht sie stabiler. Gleichzeitig herrschen schlechte Bedingungen für den „Viren-Wirt“, also den Menschen. Die Lunge leidet unter der kühlen Luft und wird anfälliger für Krankheitserreger. Auch das Immunsystem ist aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung geschwächt, der Vitamin D-Spiegel sinkt.

Dieses Problem besteht im Sommer zwar nicht. Doch kühle Klimaanlagen in Bussen, öffentlichen Gebäuden, Zügen oder Flugzeugen erleichtern eine Infektion mit Erkältungsviren. Zwar führt Kälte nicht automatisch zu einer Erkältung, doch sie schwächt unter Umständen das Immunsystem, was es den Viren erleichtert, sich im Körper auszubreiten. Auch Ventilatoren oder kühle Sommerabende in kurzen Kleidern haben einen auskühlenden Effekt auf den Körper – was das Risiko für eine „Sommergrippe“ erhöht. Wie lässt sich das verhindern?

Sommergrippe vorbeugen

Im Winter wie im Sommer ist Händewaschen der beste Schutz vor Krankheitserregern – dafür die Hände am besten mehrmals täglich für 20 bis 30 Sekunden mit Wasser und Seife säubern. Auch Wechselduschen und Saunagänge können Erkältungen vorbeugen, indem sie die Abwehrkräfte des Körpers stärken. Im Sommer ist es wichtig, auf zu kalt eingestellte Klimaanlagen zu achten und Zug- beziehungsweise Flugbegleiter darauf aufmerksam zu machen. Wer plant, den ganzen Tag unterwegs zu sein, sollte sich für die kühlen Abendstunden eine dünne Jacke oder einen Schal einpacken. 

Und was tun, wenn es einen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischt hat? Wie auch im Winter helfen dann die gängigen Hausmittel. Das bedeutet: viel Wasser trinken, sich schonen, inhalieren und Hustenbonbons lutschen – am besten zuckerfreie.

Quellen: HKK Krankenkasse / Stiftung Warentest


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