Ärzte raten Schwangeren allgemein dazu, am Tag nicht mehr als zwei Tassen Kaffee zu trinken, da diese Mengen an Koffein dem ungeborenen Baby nicht schaden. Eine große Auswertung von Studien der vergangenen 20 Jahre zeigt nun jedoch, dass diese Annahme falsch sein könnte.
Von 42 untersuchten Studien sprachen 32 dafür, dass Koffein das Risiko für unerwünschte Ereignisse in oder nach der Schwangerschaft steigerte. Zehn Studien fanden hingegen keine oder unschlüssige Zusammenhänge. Koffeinkonsum bei werdenden Müttern war vor allem mit einem höheren Risiko für eine Fehl- und Totgeburt, einem niedrigen Geburtsgewicht und akuter Leukämie im Kindesalter verbunden. Vier von fünf Beobachtungsstudien deuteten zudem einen Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas bei den Kindern an.
Besser gar kein Kaffee in der Schwangerschaft
Professor Jack James von der Reykjavik University in Island kommt zu dem Schluss, dass sich insgesamt ein deutlicher Hinweis auf negative Auswirkungen von Koffein in der Schwangerschaft zeigt. Er ist deshalb der Meinung, dass die aktuellen Empfehlungen zum Koffeinkonsum während der Schwangerschaft radikal überarbeitet werden sollten: "Insbesondere stützen die kumulierten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass schwangeren Frauen […] dazu geraten werden sollte, Koffein zu vermeiden."
Für die Analyse wurden Beobachtungsstudien ausgewertet, die generell keine klare Aussage über Ursache und Wirkung machen können. James wies jedoch darauf hin, dass die dosisabhängige Assoziation zwischen Koffein und unerwünschten Schwangerschaftsergebnissen stark darauf hindeutet, dass Koffein der Auslöser ist.
ZOU
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