Die „fleischfressende“ Geschlechtskrankheit Donovanosis zerstört ohne Behandlung allmählich das Gewebe an den Genitalien. In Großbritannien tritt sie nun vermehrt auf. Ärzte sind daher besorgt.
Bei der Donovanosis bilden sich Geschwüre an den Geschlechtsteilen. Das kann Männern und Frauen passieren, Männer aber erwischt es doppelt so häufig. Übertragen wird sie beim Sex.
Donovanosis ist auch bekannt als Granuloma inguinale oder als "fleischfressende Geschlechtskrankheit" – "fleischfressend", weil die Erkrankung eine ausgedehnte Entzündung der Genitalien verursacht.
Zunächst entwickeln sich juckende Papel im Genital- und im Analbereich, die sich weiter ausdehnen und tellergroß werden können. Ohne Therapie dieser Geschwüre greift Donovanosis das Gewebe an und zerstört es allmählich. Zurück bleiben Narben.
Eine "fleischfressende" Geschlechtskrankheit aus den Tropen
Donovanosis kommt vor allem in Ländern wie Indien, Papua-Neuguinea, in Zentral- und Nordaustralien vor. Aber auch in Vietnam und einigen afrikanischen Ländern ist die Krankheit nicht unbekannt. Sie gehört zu den STIs (Sexually Transmitted Infections – auch STD Sexually Transmitted Diseases), den sexuell übertragbaren Krankheiten.
In Europa ist sie eher selten. Hier führen noch immer Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis oder auch Gonorrhoe die Liste der häufigsten Geschlechtskrankheiten an. Nun aber warnen einige Ärzte in Großbritannien vor einer Ausbreitung der gruseligen Donovanosis im Land, denn dort gehen die Infektionszahlen nach oben.
So verläuft die Donovanosis
Da die Donovanosis keine Schmerzen bereitet, wird sie oft nicht direkt erkannt. An der Stelle, an der die Bakterien in den Körper gelangt sind, bilden sich zunächst rötliche Papel oder Knoten, die allerdings relativ schnell wieder verschwinden. Dann kommt es in der Nähe dieser Wucherungen zu Geschwüren, die bei Berührung anfangen zu bluten. Sie können sich in verschiedenen Körperregionen ansiedeln, befallen aber meist die Genitalien.
Beim Mann ist der Penis betroffen, bei der Frau die inneren Schamlippen. Wird die Infektion nicht möglichst früh behandelt, treten eitrige Schwellungen auf, und schließlich wird das Gewebe zerstört. Die Inkubationszeit ist unspezifisch, zwischen der eigentlichen Infektion und dem Ausbruch können zwischen einer und sechzehn Wochen liegen.
Die Diagnose erfolgt über einen Abstrich
Die meisten, die sich mit Donovanosis anstecken, sind zwischen 30 und 40 Jahren alt. Zur Diagnose nimmt der Arzt einen Abstrich vom betroffenen Körperteil oder eine Gewebeprobe. Bringen diese kein eindeutiges Ergebnis, kann eine Zellkultur angelegt werden.
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Dabei kann der Arzt auch feststellen, ob es sich tatsächlich um Donovanosis handelt oder um eine andere Geschlechtskrankheit mit ähnlichen Symptomen. Dazu gehört beispielsweise die Syphilis.
Ist die Diagnose eindeutig, behandelt der Arzt den Patienten oder die Patientin meist mit Antibiotika. Geschieht das relativ zeitnah, kann die Krankheit komplett ausheilen.
Frühe Behandlung ist wichtig
Ist sie schon in einem fortgeschrittenen Stadium, können die Folgen unter anderem Ödeme sein, die Harnröhre, die Scheide oder der Analkanal können sich verengen, und es können bleibende Narben entstehen.
In solchen Fällen ist dann eine Operation das Mittel der Wahl. Eine Immunität gegen eine erneute Infektion mit dem Erreger baut der Körper nicht auf. Vor einer neuerlichen Infektion ist man also auch nach einer überstandenen Donovanosis nicht geschützt.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Wie bei nahezu allen durch Sex übertragbaren Geschlechtskrankheiten gilt auch für die Donovanosis: Den besten Schutz vor einer Übertragung beim Geschlechtsverkehr bieten Kondome. Gerade bei Reisen in tropische und subtropische Länder ist das empfehlenswert. Dort ist die Infektionskrankheit häufig endemisch.
In Deutschland informiert unter anderen das Robert-Koch-Institut über die Donovanosis und andere Geschlechtskrankheiten, die bei einer Reise ins Ausland zu einem ungewollten Mitbringsel werden können.
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Das Original zu diesem Beitrag „Die „fleischfressende“ Geschlechtskrankheit“ stammt von Deutsche Welle.
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