Brustkrebs-Risiko steigt schon ab 25: Sieben Warnzeichen sollten Sie kennen

Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei Frauen in Deutschland. Rund 70.000 erkranken jedes Jahr neu – fast jede dritte ist dabei jünger als 55 Jahre alt. Ärzte empfehlen daher die Brust regelmäßig auf mögliche Knoten oder Veränderungen zu checken. FOCUS Online erklärt, wie Sie Ihr Risiko senken.

Jede achte deutsche Frau erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs. Damit ist das sogenannte Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede dritte Betroffene ist dabei jünger als 55 Jahre alt, jede zehnte jünger als 45 Jahre, wie Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) belegen.

Bei einem Mammakarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Brustdrüse. Männer können auch an Brustkrebs erkranken, allerdings ist das sehr selten der Fall. Auf ungefähr 115 Erkrankungen bei Frauen kommt eine beim Mann.

Die gute Nachricht aber ist: Wird der Brustkrebs rechtzeitig erkannt, bestehen gute Heilungschancen. Daher sind die Früherkennung als auch die Prävention besonders wichtig. Denn Frauen können selbst einen großen Teil dazu beitragen, der Krankheit vorzubeugen.

Wie entsteht Brustkrebs?

Knoten in der Brust entstehen, wenn sich Zellen unkontrolliert teilen. Das geschieht, wenn sie ihre genetischen Informationen verändern. Viele Brusttumore erweisen sich nach einer Untersuchung aber als gutartig. Das können beispielsweise Bindegewebsgeschwülste oder Zysten sein.

Handelt es sich hingegen um einen bösartigen Tumor, verändert sich das Gewebe der Brustdrüse oder der Milchgänge. Experten unterscheiden dabei zwei Arten von Karzinomen. Die sogenannten lobulären Karzinome entstehen in den Drüsenläppchen, die duktalen Karzinome in den Milchgängen, welche von den innersten Zellschichten ausgehen.

Wenn der Tumor nur die Milchgänge betrifft, handelt es sich um ein in-situ-Karzinom. Ärzte bezeichnen damit eine Vorstufe des Brustkrebses. Handelt es sich um invasive Tumore, dann sind sie bereits in angrenzende Gewebeschichten eingedrungen oder haben diese sogar überschritten. Wachsen die Zellen in andere Gefäße ein, kann der Brustkrebs über das Blut oder die Lymphbahnen im ganzen Körper streuen. So können neue Ableger, sogenannte Metastasen, entstehen.

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Ab wann steigt das Risiko für Brustkrebs?

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt bereits ab einem Alter von 25 Jahren kontinuierlich an. Laut einer Statistik des Robert-Koch-Institut haben Frauen im Alter von 65 bis 69 Jahren das höchste Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. krebsdaten.de Robert Koch Institut

Zudem gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die das Risiko eines Tumors beeinflussen. Dazu zählen Hormone, die Veranlagung und der persönliche Lebensstil.

Wie kann ich mein Brustkrebs-Risiko senken?

1. Lebensstil

Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Daher kann Bewegung Brustkrebs vorbeugen. Laut der Ärzteorganisation GenoGyn haben Frauen, die täglich 30 bis 60 Minuten körperlich aktiv sind, ein um 20 bis 25 Prozent geringeres Brustkrebsrisiko. Das könne Sport oder auch ein zügiger Spaziergang sein. Außerdem helfe es, nicht zu rauchen und den Alkoholkonsum weitestgehend zu reduzieren. Pro Tag sollte es bei Frauen daher höchstens ein Glas Wein sein.

Auch die Ernährung übe einen erheblichen Einfluss auf das Krebsrisiko aus. Eine ausgewogene Ernährung aus viel Beeren, Obst und Gemüse, insbesondere Kohl, wirke sich positiv aus. Auch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse sollten auf dem Speiseplan stehen – hingegen Fleisch und Wurst nur zwei bis drei Mal pro Woche. Zudem können Sie Ihre Gesundheit unterstützen, wenn Sie tierische durch pflanzliche Öle ersetzen. Das helfe den Experten nach nicht nur dabei, das Brustkrebsrisiko zu senken, sondern auch andere Krebsarten vorzubeugen.

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2. Hormone

Die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen spielen bei der Entstehung von Brustkrebs eine weitere Rolle. Je länger die Hormonspiegel monatlich schwanken, umso höher ist die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Daher steigern laut dem Robert-Koch-Instituts eine frühe erste Regelblutung und ein später Beginn der Wechseljahre das Risiko.

Auch Hormonersatztherapien, die manche Frauen bei Wechseljahresbeschwerden einnehmen, erhöhen das Risiko. Mütter, die ihre Kinder zudem auch stillen, haben wiederum ein niedrigeres Risiko als kinderlose Frauen. Je mehr Kinder also und je länger die Stillzeit, umso geringer ist das Erkrankungsrisiko.

3. Veranlagung

Es gibt auch Risikofaktoren, auf die wir keinen Einfluss haben, wie beispielsweise das Alter oder die genetische Veranlagung. Doch nur in wenigem Brustkrebsfällen spielen erbliche Faktoren eine Rolle. Ungefähr fünf bis zehn von 100 Brustkrebspatienten verfügen über sogenannte Risikogene, die Brustkrebs auslösen. Die bekanntesten sind BRCA1 und BRCA2 (BRCA: Breast Cancer Gene, englisch für Brustkrebsgen). Circa 50 bis 80 Prozent der Frauen mit einer solchen Genmutation erhalten im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs. Daher lässt sich die Krankheit trotz aller Präventionsmaßnahmen nicht vermeiden.

Was sind Warnzeichen von Brustkrebs?

Tückisch ist der Brustkrebs vor allem auch weil er sich lange ohne erkennbare Beschwerden äußert. Oftmals offenbart sich ein Tumor erst, wenn Frauen ihre Brust abtasten. Und auch das ist erst bei einem Durchmesser von einem Zentimeter möglich. Ärzte raten daher Frauen, ihre Brust regelmäßig selbst abzutasten und auf die folgenden Warnsignale zu achten:

Wie läuft die Brustkrebs-Früherkennung ab?

In vielen Fällen entdecken Patientinnen ein Mammakarzinom selbst. Daher ist es wichtig, dass alle Frauen regelmäßig ihre Brust selbst abtasten. Denn Knoten in der Brust können in jedem Alter auftreten. Ärzte empfehlen allen Frauen, sich bereits ab einem Alter von 25 Jahren regelmäßig selbst zu untersuchen.

Sie empfehlen außerdem, dass Frauen regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen beim Frauenarzt wahrnehmen. Beispielsweise ab 30 Jahren eine jährliche Tastuntersuchung oder ab 50 ein Mammographie-Screening.

Diese helfen, Veränderungen im Brustgewebe frühzeitig festzustellen. Frauenärzte der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn empfehlen vor allem jungen Frauen mit dichtem Brustgewebe zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung der Brust. Je früher Ärzte eine Erkrankung erkennen, umso besser stehen die Chancen auf Heilung.

Bei Verdacht auf Brustkrebs sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Sie nach früheren und aktuellen Erkrankungen befragen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dazu gehören eine Tastuntersuchung der Brust und der Achselhöhlen, eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie), eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomografie (MRT). Wenn Sie ein hundertprozentig sicheres Ergebnis möchten, kann dies nur durch eine Biopsie erfolgen. Dabei untersucht ein Arzt eine Gewebeprobe, die er zuvor entnommen hat.

So kann der Arzt auch prüfen, ob sich der Krebs an anderen Stellen im Körper ausgebreitet hat. Damit er dann die passende Therapie festlegen kann, wird er den Tumor genau klassifizieren: Wie groß ist er? Wie schnell wächst er? Gibt es Metastasen? Sind die Lymphknoten betroffen?

Wie sieht die Therapie von Brustkrebs aus?

Die Heilungschancen hängen davon ab, in welchem Krankheitsstadium sich die Patientin zum Zeitpunkt der Diagnose befindet. Oftmals wir der Tumor operativ entfernt. Die Brust kann dabei in den meisten Fällen erhalten werden. Ist er besonders groß, wird der Tumor vorher medikamentös behandelt, um ihn zunächst einmal zu verkleinern.

In seltenen Fällen müssen Ärzte die Brust komplett abnehmen. Manche Frauen, insbesondere diejenigen mit einer familiären Vorbelastung, lassen sich die Brüste vorsorglich amputieren. Prominente Beispiele sind zum Beispiel Sharon Osbourne oder Angelina Jolie. Die betroffenen Frauen haben verschiedene Möglichkeiten, die Brust zu rekonstruieren. Dazu gehören Büstenhalterprothesen, Silikonimplantate oder auch ein Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe.

Einer Operation folgen oft noch adjuvante Behandlungen. Sie sollen mögliche weitere Tumorzellen, die im Körper gestreut haben, vernichten. Auch weitere Metastasen oder Rückfälle soll die Therapie verringern. Diese können sein:

  • Chemotherapie
  • Bestrahlung
  • Hormontherapie
  • Immuntherapie
  • alternative Therapien (zum Beispiel Naturheilkunde)

Da all diese Behandlungsmethoden den Körper belasten, treten teilweise schwere Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen oder Mundtrockenheit auf. Diese versucht die sogenannten Supportivtherapie zu behandeln. Dabei unterstützen Ärzte beispielsweise bei der optimalen Ernährung, der Haupflege oder einer Schmerztherapie.

Ist der Krebs bereits zu weit fortgeschritten und besteht keine Aussicht auf vollständige Heilung, versuchen Ärzte die Symptome so gut wie möglich zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. So können sie die Lebensdauer der Patientinnen verlängern.

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