Coronavirus: Impfung beim Hausarzt in Mecklenburg

Dr. Fabian Holbe, Hausarzt:

»Wir kriegen jetzt schon jeden Tag Anrufe über Anrufe mit Bitten um einen Termin.«

Fabian Holbe ist einer von zehn Hausärzten im Landkreis Nordwestmecklenburg, die im Rahmen eines Modellversuchs in ihren Praxen gegen Corona impfen. Noch gibt es Termine nur über die Impfhotline und nur für Menschen der Prioritätsstufe 1. Wer von ihnen näher an Holbes Praxis wohnt als am nächsten Impfzentrum, wird zu ihm geschickt.

Dr. Holbe zu Patient Kurt Kirsch: »Schön, Herr Kirsch, vielen Dank. Nehmen Sie einmal gemütlich Platz bitte.«

Kurt Kirsch: »Nichts bemerkt. Kein Einstich, nichts. Also alles gut.«

Spätestens im April sollen niedergelassene Ärzte überall in Deutschland in die Impfkampagne eingebunden sein. Das hat die Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März beschlossen. Dann sollen Impfberechtigte selbst mit ihren Hausärzten vor Ort Termine ausmachen dürfen.

Dr. Fabian Holbe, Hausarzt in Mecklenburg-Vorpommern:

»Wenn wir den Punkt erreichen, dass wir so viel Impfstoff haben, dass wir alle Arztpraxen zu Impfpraxen machen können, dann ist da ein riesiges, riesiges Problem gelöst. Weil dann können wir einfach sagen: Leute, meldet euch bei uns. Ihr seid über 70 oder ihr habt eure Risikogruppe. Dann könnt ihr bei uns geimpft werden und dann können wir den Termin vergeben.«

Rund 24 Menschen pro Tag verabreicht Holbe den Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer. In die Fläschchen, die er geliefert bekommt, muss er zunächst eine Kochsalzlösung injizieren.

Holbe: »Dann sagt der Hersteller man möge das schwenken. Also nicht schütteln, sondern wirklich schwenken.«

Ist die Spritze einmal aufgezogen, soll die Dosis bei Zimmertemperatur bis zu sechs Stunden lang haltbar sein. Holbe lagert sie trotzdem sicherheitshalber im Kühlschrank.

Dr. Fabian Holbe, Hausarzt in Mecklenburg-Vorpommern:

»Der Biontech-Impfstoff ist ein klein wenig komplexer als der Astra-Impfstoff oder ein Grippe-Impfstoff, der schon als Fertigspritze kommt. Man braucht ein bisschen Zeit und man braucht eine ruhige Minute, um wirklich diese sechs Impfdosen aus der Flasche herauszubekommen. Man muss sehr vorsichtig mit dem Impfstoff umgehen, das ist allgemein bekannt. Aber das haben wir in den Pflegeheimen auch schon gemacht. Das kriegen wir auch in einer Hausarztpraxis hin.«

Zunächst aber müssen sich die Kassenärztliche Vereinigung und die Bundesländer auf genaue Regeln einigen: Welche Vergütung bekommen die Ärzte fürs Impfen? Welche Praxis bekommt wie viel Impfstoff? Dann sollen sich bald alle so bequem bei ihrem Hausarzt immunisieren lassen können wie das Ehepaar Hasse.

Erika Hasse, 86 Jahre alt:

»Wir sind bei jeder Impfung dabei und nehmen auch diese mit.«

Holbe zu Ehepaar Hasse: »Also: Der Biontech-Impfstoff, das ist der, den wir verimpfen. Das juckt ein bisschen, dass drückt ein bisschen, man kann sich so ein bisschen maddelig fühlen hinterher, aber schlimm ist es nicht. Die zweite Impfung wird ein bisschen gemeiner. Dann wars das schon.«

Erika Hasse: »Kurz und schmerzlos.«









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