Wegen Corona: Zum ersten Mal in der Geschichte sinken Diäten der Abgeordneten

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Zwar gehen die Neuinfektionen zurück, doch die Mutationen aus Südafrika und Großbritannien breiten sich weiter aus. Die Inzidenz sinkt derweil auf 57. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Corona-Pandemie vom 19. Februar

  • Streeck fordert schrittweise Öffnung der Restaurants (06.19 Uhr)
  • Länder melden 9833 Neuinfektionen – 512 weitere Todesfälle (20.13 Uhr)
  • Schulen, Friseure, Geschäfte: Hier sehen Sie, welche Regeln nun in Ihrem Bundesland gelten

Corona-Pandemie-News im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick

16.13 Uhr: Angesichts sinkender Corona-Fallzahlen reduziert Großbritannienbereits das Personal, das mit der Nachverfolgung der Kontakte vonInfizierten beauftragt ist. "Wir arbeiten daran sicherzustellen,dass unsere Dienstleistungen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnishaben, und beobachten dabei auch die Fallzahlen, die Einfluss aufunsere Tätigkeiten haben", sagte ein Sprecher desGesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage.

Zuvor hatte derSender "Sky News" über die bevorstehenden Stellenstreichungenberichtet, die den Recherchen zufolge bereits in Anfang Märzanstehen könnten. Wie man beim Anstieg der Fallzahlen neue Stellenfür Tests und Nachverfolgung geschaffen habe, so reagiere man nunauf den Rückgang der Neuinfektionen, hieß es vomGesundheitsministerium. Wie viele Stellen eingespart werden sollen,blieb unklar.

Das britische Testsystem war seit Beginn der Pandemieimmer wieder mit Pannen aufgefallen, etwa weil Menschen zeitweiseHunderte Kilometer für einen Test zurücklegen mussten. Zuletztsollen jedoch offiziellen Angaben zufolge mehr als 93 Prozent derKontakte von Infizierten identifiziert und benachrichtigt wordensein.

Urteil: Versicherung muss Wirt Corona-Ausfall erstatten

13.50 Uhr: Ein Düsseldorfer Altstadt-Wirt hat laut einem Urteil Anspruch auf die Erstattung eines coronabedingten Umsatzausfalls in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro von seiner Versicherung. Am Düsseldorfer Landgericht gab Richter Rainald Rambo am Freitag dem Wirt recht. Der Betreiber mehrerer Düsseldorfer Bars und Clubs hatte Jahre vor der Corona-Pandemie eine Betriebsschließungsversicherung abgeschlossen und geklagt, weil die Zurich Versicherung sich weigerte, seine Lockdown-Kosten in Höhe von 764.000 Euro zu erstatten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann vor dem Oberlandesgericht angefochten werden.

Das Argument der Versicherung, mit dem andere Assekuranzen zuvor Erfolg hatten: Die Versicherung decke nur Folgen aus Krankheiten ab, die im Infektionsschutzgesetz genannt wurden. Covid-19 habe es bei Vertragsschluss aber nicht gegeben und gehöre daher nicht zu den versicherten Krankheiten.

Der Gastronom hatte dagegen argumentiert, seine Versicherungspolice enthalte eine Öffnungsklausel für neue Krankheiten. Und da sei Covid-19 schon im Januar 2020 aufgenommen worden. Sein Anspruch sei erst danach entstanden und von ihm geltend gemacht worden. Eine ähnliche Klage eines Neusser Gastwirts hatte das Landgericht kürzlich abgewiesen. Denn dessen Versicherung hatte laut Gericht nur Krankheiten abgedeckt, die es schon vor Jahren gab. Covid-19 war nicht dabei.

Merkel verteidigt vor Kommunalpolitikern vorsichtigen Corona-Kurs

12.54 Uhr: Trotz der vielerorts sinkenden Infektionszahlen setzt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) weiter auf einen vorsichtigen Kurs bei weiteren Lockerungen von Corona-Auflagen. Nur bei niedrigen Inzidenzen seien mehr Öffnungen zu vertreten, sagte sie am Freitag nach dpa-Informationen in einer nicht öffentlichen Videoschalte mit rund 100 bayerischen Kommunalpolitikern. Bei Lockerungen habe für sie Schule weiterhin Priorität, sagte Merkel den Angaben aus Teilnehmerkreisen zufolge. Danach könnten dann weitere Öffnungen in den Bereichen Einzelhandel, Veranstaltungen, Kultur und Sport klug kombiniert werden.

Seitens der Landräte und Oberbürgermeister waren bereits vor der Schalte Hoffnungen und auch konkrete Erwartungen für weitere Lockerungen geäußert worden. Dem Vernehmen nach hielten sich die Kommunalpolitiker aber mit allzu großer Kritik – etwa über die nur langsam fließenden Finanzhilfen des Bundes – an Merkel zurück. Auch konkrete Öffnungsschritte oder gar Termine forderte zunächst niemand.

Im Corona-Jahr verliert Gastgewerbe mehr als ein Drittel Umsatz

12.00 Uhr: Die Betriebsbeschränkungen in der Corona-Krise und vorsichtige Kunden haben Hoteliers und Wirte im vergangenen Jahr mehr als ein Drittel ihrer Umsätze gekostet. Die Erlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um 36,6 Prozent zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Ohne Berücksichtigung von Preiserhöhungen hat das Gastgewerbe sogar 39 Prozent weniger Geschäft gemacht. Die Ergebnisse fielen damit noch um rund einen Prozentpunkt schlechter aus als bereits im Januar vom Bundesamt geschätzt.

Guido Zöllick, Präsident des Branchenverbands Dehoga, verlangte schnelle Hilfszahlungen und einen Fahrplan zur Öffnung der Branche. "Nach einem Jahr Pandemie mit fast vier Monaten Lockdown und weitreichenden Reise- und Kontaktbeschränkungen ist die Not in der Branche riesig», erklärte er in Berlin. "Angesichts ausbleibender wie nicht ausreichender Hilfen und fehlender Perspektiven machen sich Verzweiflung und Existenzängste breit."

Die aufgelaufenen Umsatzverluste für die Gesamtbranche in den Corona-Monaten bezifferte der Dehoga auf fast 40 Milliarden Euro. Auch für den Jahresauftakt 2021 seien keine besseren Zahlen zu erwarten. "Die wirtschaftliche Situation der Betriebe verschlechtert sich von Monat zu Monat", sagte Zöllick. Die Konten seien leer, Rücklagen aufgebraucht. Für den Corona-Zeitraum von März bis Jahresende nannte Dehoge einen realen Umsatzrückgang von 45,5 Prozent.

"Covid-Zehen": Kinderärzte bauen Register mit Covid-19-Symptomen bei Kindern auf

9.19 Uhr: Kinder- und Jugendärzte in Deutschland haben einem Bericht zufolge ein Register für Covid-19-Symptome bei Kindern aufgebaut, um besondere Folgeerscheinungen der Krankheit erfassen zu können. Darunter sei auch das bislang wenig erforschte Symptom entzündeter Zehen, berichtete die "Rheinische Post" aus Düsseldorf (Freitagsausgabe). Diese Gefäßentzündung werde durch Covid-19 verursacht, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch.

"Die Gefäße können sich auch bei Kindern entzünden, und bei wenigen Kindern kommt es zur vermehrten Thrombose, also zu Bildung von Blutgerinnseln." Dies könne zu Lungenembolien führen. Es könne sich aber auch in kleinen Gefäßen wie den Zehen zeigen – dann spreche man von "Covid Toes", sagte Dötsch. Seit einem Jahr würden die Fallberichte solcher Krankheitserscheinungen bereits gesammelt. Bei der Behandlung griffen die Ärzte auf Erfahrungen mit anderen Gefäßerkrankungen zurück.

"Wir hoffen, dass so schnell wie möglich ein Impfangebot für Kinder kommt", sagte Dötsch. Zugleich zeigte er sich allerdings wenig optimistisch. In den Zulassungsbescheinigungen der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA sei festgeschrieben, "dass erst bis 2024 entsprechende Studien bei Kinder vorliegen müssen – das hat uns sehr enttäuscht", ergänzte er. Dennoch hoffe er auf erste Ergebnisse, da einige Impfstoff-Hersteller bereits im Oktober mit Studien bei Kindern begonnen hätten.

Corona-Fallzahlen in den USA weiterhin rückläufig

8.45 Uhr: In den USA geht die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten am Donnerstag rund 69 200 neue Fälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Freitagmorgen (MEZ) hervorging. Am Donnerstag der Vorwoche waren noch 105 353 neue Infektionen gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 300 282 neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden.

Auch die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Ansteckung ging im Wochenvergleich zurück. Sie lag laut JHU am Donnerstag bei 2 542. Am gleichen Tag der Vorwoche waren 3 157 Todesfälle gemeldet worden. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4 401 Toten verzeichnet.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang fast 27,9 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, rund 493 000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Bayern sieht gute Chancen für Corona-Lockerungen im Amateursport

08.08 Uhr: Angesichts der in weiten Teilen Bayerns sinkenden Corona-Infektionszahlen erwartet Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann zeitnahe Lockerungen im Bereich Amateursport. "Insbesondere Sport an der frischen Luft hat gute Chancen, bald wieder möglich zu sein, aber auch für die Sportausübung in Fitnessstudios und Vereinshallen erarbeiten wir Lösungen", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. Am Mittwoch hatte auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits über Lockerungen für Individualsportarten wie Tennis oder Golf gesprochen.

"Wir arbeiten derzeit intensiv an einem Lockerungsplan für den Amateur- und Breitensport in Bayern, damit dieser unter entsprechenden Hygieneauflagen – so schnell es geht – wieder möglich wird", betonte Herrmann. Der Amateur- und Breitensport sei wichtig für die Gesundheit der Bürger, gerade auch für Kinder, Jugendliche und ebenso für ältere Menschen. "Wir setzen daher alles daran, dass wir dem 'Sportland Bayern' auch in Corona-Zeiten bald wieder gerecht werden können."

Corona-Pandemie: Streeck fordert schrittweise Öffnung der Restaurants

Freitag, 19. Februar, 06.19 Uhr: In der Debatte um Lockerungen von Corona-Auflagen hat sich der Virologe Hendrik Streeck dafür ausgesprochen, Gastronomiebetriebe probeweise aufzumachen. "Man sollte jetzt testweise Restaurants öffnen und diverse Hygienemaßnahmen, von der Distanz zwischen den Tischen über die Lüftung bis hin zur Kontaktnachverfolgung auf den Prüfstand stellen", sagte Streeck dem Nachrichtenmagazin "Focus". Derzeit herrsche "die Tendenz vor, alles zu schließen. Dabei könnten Restaurants mit guten Vorkehrungen sicherer sein als der häusliche Bereich", betonte Streeck. dpa/Oliver Berg/dpabild Hendrik Streeck sitzt in einem Labor.

Den von der Bundesregierung und den Bundesländern vereinbarten Schwellenwert für Öffnungen von maximal 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sieht Streeck skeptisch: "Das Problem an diesen Richtwerten ist, dass sie keine wissenschaftliche Grundlage haben, sondern eher politischer Natur sind." Anstelle des Kriteriums der Infektionsinzidenz empfiehlt Streeck eine Corona-Ampel. Abhängig von der Belegung der Kliniken mit Covid-19-Patienten, der nach Altersklassen unterteilten Zahl von Neuansteckungen und dem Reproduktionsfaktor sollte sie jeweils auf Rot, Gelb oder Grün gestellt werden.

Corona-Krise: Infos über Experten, Virologen und Impfstoffe


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    Länder melden 9833 Neuinfektionen – 512 weitere Todesfälle

    20.13 Uhr: Die Bundesländer haben am Donnerstag binnen 24 Stunden 9833 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie aus einer Auswertung von FOCUS Online hervorgeht. Damit gab ähnlich viele neue Corona-Fälle wie am selben Tag der Vorwoche, als aus den Ländern 9904 Corona-Fälle gemeldet worden waren. Die Zahl der seit Pandemie-Beginn verzeichneten Corona-Fälle stieg somit auf 2.364.793.

    Außerdem meldeten die Länder der Auswertung von FOCUS Online zufolge 512 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der Todesfälle insgesamt stieg auf 66.971 seit Beginn der Pandemie. Der wichtige 7-Tage-R-Wert lag am Donnerstag laut dem Robert-Koch-Institut leicht aber erhöht bei 0,94 (Vortag 0,85).

    Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

    • Baden-Württemberg 308.938 (+935), 7875 Todesfälle (+42)
    • Bayern 424.635 (+1611), 11.948 Todesfälle (+86)
    • Berlin 126.201 (+475), 2702 Todesfälle (+32)
    • Brandenburg 74.069 (+390), 2872 Todesfälle (+23)
    • Bremen 17.249 (+76), 321 Todesfälle (+3)
    • Hamburg 49.761 (+195), 1206 Todesfälle (+4)
    • Hessen 182.385 (+862), 5598 Todesfälle (+45)
    • Mecklenburg-Vorpommern 23.020 (+199), 680 Todesfälle (+16)
    • Niedersachsen 156.435 (+1010), 3985 Todesfälle (+31)
    • Nordrhein-Westfalen 514.917 (+2052), 12.423 Todesfälle (+81)
    • Rheinland-Pfalz 99.197 (+443), 2960 Todesfälle (+17)
    • Saarland 27.947 (+93), 846 Todesfälle (+5)
    • Sachsen 189.407 (+506), 7339 Todesfälle (+60)
    • Sachsen-Anhalt 57.938 (+326), 2279 Todesfälle (+33)
    • Schleswig-Holstein 40.512 (+247), 1198 Todesfälle (+7)
    • Thüringen 72.182 (+513), 2683 Todesfälle (+27)

    Vortag Stand (17.02.2021, 21.02 Uhr): 2.354.960 (+9085), 66.459 Todesfälle (+592)

    Gesamt Stand (18.02.2021, 20.03 Uhr): 2.364.793 (+9833), 66.971 Todesfälle (+512)

    Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

    Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.165.900 (+11.300). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 131.922.

    Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 0,94 (Vortag: 0,85)

    Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3177 (Vergleich zum Vortag: -74)

    Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1806 (Vergleich zum Vortag: -36)

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