Die langwirksamen Antikörper Tixagevimab/Cilgavimab schützen bis zu sechs Monate vor COVID-19. Wer sich nicht impfen lassen kann oder unzureichend auf COVID-19-Impfungen reagiert, kann Evusheld nun in den USA zur Präexpositionsprophylaxe einsetzen. Die FDA hat Evusheld die Zulassung erteilt, die EMA prüft noch.
Nicht jede:r COVID-19-Geimpfte baut einen ausreichenden Immunschutz gegen SARS-CoV-2 auf. Immungeschwächte Menschen, sei es durch Erkrankung oder Therapie, schützt eine COVID-19-Impfung unter Umständen nur unzureichend – zum Beispiel Menschen mit Leukämie oder anderen Krebsarten, die mit einer Chemotherapie behandelt werden, Dialysepatient:innen und orantransplantierte Menschen oder Patient:innen unter immunsuppressiven Arzneimitteln wie bei Multiple Sklerose und Rheumatoide Arthritis. Auch können in der Vergangenheit auf eine COVID-19-Impfung aufgetretene schwere Nebenwirkungen eine weitere Impfung unmöglich machen. Wie können sich diese Menschen dennoch vor COVID-19 schützen – abgesehen von Hygiene- und Abstandsmaßnahmen?
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Vorbeugung von COVID-19 mit Tixagevimab und Cilgavimab
Die FDA hat in den Vereinigten Staaten am 8. Dezember nun mit den langwirksamen Spikeprotein-Antikörpern (long acting antibodies) Tixagevima/Cilgavimab in Evusheld® (AstraZeneca) eine Präventivtherapie gegen COVID-19 notfallzugelassen. Die Antikörper dürfen fortan zur Präexpositionsprophylaxe bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren und einem Mindestgewicht von 40 Kilogramm eingesetzt werden. Mit Evusheld® kommt in den USA die erste Präexpositionsprophylaxe auf den Markt. Anders in der EU: Hier prüft die EMA Tixagevimab und Cilgavimab zwar derzeit noch, allerdings darf seit kurzem das Antikörperduo Casirivimab/Imdevimab (Ronapreve®) neben der Behandlung von COVID-19 auch zur Prävention (Post- und Präexpositionsprophylaxe) angewendet werden.
Wer bekommt Tixagevimab/Cilgavimab?
Voraussetzung für eine Behandlung mit Evusheld® ist jedoch, dass derzeit weder eine SARS-CoV-2-Infektion vorliegt noch Kontakt zu einer infizierten Person bestand. Zusätzlich muss eine
- mäßig bis starke Immunschwäche vorliegen – durch Erkrankung, Arzneimittel oder Therapie –, sodass die Patienten auf eine Impfung möglicherweise keine ausreichende Immunität aufbauen oder
- eine frühere COVID-19-Impfung hat zu schweren Nebenwirkungen geführt, weswegen eine weitere Impfung nicht empfohlen wird.
Eine Prophylaxe für Menschen, die sich schlicht nicht impfen lassen wollen, schließt die Zulassung damit aus. Und auch Patrizia Cavazzoni, Direktorin des Center for Drug Evaluation and Research der FDA erklärt: „Impfstoffe haben sich als der beste verfügbare Schutz gegen COVID-19 erwiesen“. Laut der FDA ist eine präexpositionelle Prävention mit Evusheld® damit kein Ersatz für eine Impfung bei Personen, für die eine COVID-19-Impfung empfohlen wird.
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