Die Corona-Pandemie hat Deutschland weiterhin fest im Griff. Sieben große Open-Air-Festivals wurden hierzulande und in der Schweiz wegen Corona abgesagt. Im Landkreis Calw haben unterdessen wieder alle Geschäfte geöffnet. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
Top-News zu Corona in Deutschland vom 11. März
- RKI-Chef Wieler warnt: "In Deutschland hat die dritte Welle schon begonnen" (06.03 Uhr)
- Corona-Zahlen am Mittwoch: Mehr Neuinfektionen, weniger Tote – R-Wert weiter knapp unter 1 (20.24 Uhr)
- 83 Infizierte bei Corona-Ausbruch in Allgäuer Schlachthof (15.44 Uhr)
- Schon ab Montag: Corona-Selbsttests an Schulen in Bayern künftig auch für Jüngere (15.32 Uhr)
- Hier finden Sie die aktuellen Beschlüsse nach der Bund-Länder-Konferenz im Überblick
- Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko
News zur Corona-Pandemie im Überblick:
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RKI-Chef Wieler warnt: "In Deutschland hat die dritte Welle schon begonnen"
Donnerstag, 11. März, 06.03 Uhr: Ein Jahr nach der Erklärung einer Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Deutschland nach Überzeugung des Robert-Koch-Instituts die dritte Corona-Welle begonnen. "Wir haben ganz klare Anzeichen dafür: In Deutschland hat die dritte Welle schon begonnen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler im Gespräch mit der UN-Journalistenvereinigung (ACANU) in Genf. "Ich bin sehr besorgt." Die strikte Anwendung von Schutzmaßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten sei trotz Impfungen weiter dringend nötig. dpa/Wolfgang Kumm/dpa Lisa Federle, Lothar H. Wieler und Jens Spahn beantworten Fragen von Journalisten zur Corona-Lage.
Die Impfkampagne sei ein Wettlauf gegen das mutierende Virus. Die Ziellinie sei aber in Sicht: Wenn es keine Unterbrechungen wegen Produktionsausfällen oder aus anderen Gründen gebe, könnten bis Herbst 80 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Virus seien. "Wenn das der Fall ist, können alle Maßnahmen aufgehoben werden", sagte Wieler. Er geht davon aus, dass nach den ersten Impfrunden Auffrischungen nötig sind – in welchen Abständen, sei bislang unklar.
Gericht hebt in erstem Bundesland Beschränkungen im Einzelhandel auf
21.26 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes hat eine wesentliche Vorschrift zur Beschränkung des Einzelhandels am Mittwoch vorläufig außer Vollzug gesetzt. Dabei geht es um die Pflicht zur vorherigen Terminbuchung und die Beschränkung auf einen Kunden pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche, die derzeit in zahlreichen Geschäfte gilt. Sie sei eine Ungleichbehandlung gegenüber "privilegierten Geschäftslokalen" wie Buchhandlungen und Blumenläden, in denen eine Person pro 15 Quadratmeter als "infektionsschutzrechtlich unbedenklich" angesehen werde, teilte das OVG mit. (Az. 2 B 58/21)
Die gegenwärtige Regelung verletze auch das Grundrecht der Berufsausübungsfreiheit und die Eigentumsgarantie. Zudem bestünden "erhebliche Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der Betriebseinschränkungen" – angesichts der derzeitigen Infektionslage. Denn dem Gesundheitssystem drohe derzeit keine Überlastung, hieß es.
In einem Eilverfahren hatte die Betreiberin eines Computerladens gegen die entsprechenden Vorschriften in der Corona-Verordnung des Saarlandes geklagt. Sie durfte nur im sogenannten Termin-Shopping einen Kunden und eine weitere Person aus dessen Hausstand pro 40 Quadratmeter bedienen. Blumenläden und Buchhandlungen dürfen dagegen seit Montag einen Kunden pro 15 Quadratmeter bedienen.
Es gebe keine Rechtfertigung dafür, warum manche der Geschäfte, die nicht immer zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung unbedingt erforderlich seien, "deutlich strenger" behandelt würden als andere, teilte das OVG mit. Die Einhaltung der Hygieneregeln liege "im ureigenen Interesse der Geschäftsbetreibenden".
Bei vielen kleineren Einzelhandelsgeschäften drohe aufgrund der bisherigen Schließung und bei Fortdauer der Öffnungsbeschränkung existenzbedrohender Schaden, hieß es weiter. Es stehe dahin, ob die Wiedereröffnung dieser Geschäfte mit strengen Hygienevorgaben nicht sogar eher zu einer Entspannung des Einkaufsgeschehens und weniger Kundenansammlungen in großen Märkten und Vollsortimentern beitrage.
Von dem Richterspruch könnten neben dem IT-Laden nun generell auch andere Einzelhandelsgeschäfte profitieren, sagte eine Sprecherin des OVG. Es bleibe nun abzuwarten, wie schnell die Landesregierung eine neue Regelung beschließe.
Auf Anfrage teilte das Gesundheitsministerium in Saarbrücken am Abend mit: "Wir prüfen das OVG-Urteil und werden dann die Konsequenzen einer Änderung der Verordnung prüfen und eine Anpassung oder Rechtsmittel treffen."
Corona-Zahlen am Mittwoch: Mehr Neuinfektionen, weniger Tote – R-Wert weiter knapp unter 1
20.24 Uhr: Die Bundesländer haben am Mittwoch binnen 24 Stunden 11.156 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie eine Auswertung von FOCUS Online ergab. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen über dem Wert von vor sieben Tagen, als aus den Ländern 10.447 bestätigte Fälle gemeldet worden waren. Insgesamt gibt es somit seit Beginn der Pandemie 2.524.462 laborbestätigte Corona-Fälle in Deutschland. Mit Sachsen überschritt das vierte Bundesland die Marke von 200.000 Corona-Infektionen.
Die Zahl der Todesopfer stieg binnen eines Tages um 301 an, wie die Auswertung von FOCUS Online weiter ergab. Damit stieg die Zahl der Menschen, die seit Pandemiebeginn an oder mit dem Coronavirus starben, auf 72.655 Fälle. Die Zahl der neuen Todesopfer lag damit unter dem Wert der Vorwoche, als die Bundesländer noch 375 neue Todesopfer binnen 24 Stunden gemeldet hatten.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 327.167 (+1483), 8345 Todesfälle (+31)
- Bayern 449.719 (+1690), 12.707 Todesfälle (+30)
- Berlin 132.838 (+489), 2918 Todesfälle (+16)
- Brandenburg 78.601 (+305), 3115 Todesfälle (+20)
- Bremen 18.683 (+112), 375 Todesfälle (+4)
- Hamburg 53.961 (+203), 1312 Todesfälle (+0)
- Hessen 194.281 (+857), 5983 Todesfälle (+21)
- Mecklenburg-Vorpommern 26.145 (+182), 792 Todesfälle (+3)
- Niedersachsen 171.720 (+934), 4524 Todesfälle (+46)
- Nordrhein-Westfalen 547.976 (+2107), 13.486 Todesfälle (+40)
- Rheinland-Pfalz 105.218 (+479), 3186 Todesfälle (+9)
- Saarland 29.771 (+106), 918 Todesfälle (+3)
- Sachsen 200.079 (+1050), 8060 Todesfälle (+30)
- Sachsen-Anhalt 63.749 (+425), 2569 Todesfälle (+12)
- Schleswig-Holstein 44.449 (+257), 1359 Todesfälle (+9)
- Thüringen 80.105 (+485), 3006 Todesfälle (+34)
Gesamtstand (10.03.2021, 20.15 Uhr): 2.524.462 (+11.156), 72.655 Todesfälle (+301)
Vortag (09.03.2021, 20.35 Uhr): 2.513.306 (+6324), 72.354 Todesfälle (+309)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.328.700 (+9100). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 123.107.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 0,96 (Vortag: 0,97)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2732 (-53)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1569 (-3)
Der 7-Tage-R-Wert sank nach Angaben des Robert-Koch-Instituts leicht und lag am Mittwoch bei 0,96 (Vortag 0,97). Die Zahl der Covid-19-Patienten in Intensivbetten sank im Vergleich zum Vortag um 53 auf 2732. 1569 Covid-19-Patienten werden aktuell invasiv beatmet, drei weniger als am Dienstag.
83 Infizierte bei Corona-Ausbruch in Allgäuer Schlachthof
15.44 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch bei einem Schlachthof im bayerischen Buchloe sind 83 Beschäftigte positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Darüber hinaus sei für 93 Kontaktpersonen eine Quarantäne angeordnet worden, teilte das zuständige Landratsamt am Mittwoch mit. Bei 3 der 83 Infizierten sei die britische Variante des Coronavirus gemeldet worden.
Nach Angaben eines Unternehmenssprechers arbeiten in dem Betrieb im Allgäu insgesamt 430 Menschen. Ein Großteil der Infizierten sei im Bereich der Schlachtung tätig. "Die Schlachtung ist seit gestern bis zum Wochenende ausgesetzt", sagte der Sprecher. Wie es zu dem Ausbruch kam, könne sich das Unternehmen bislang nicht erklären. "Die Behörden bestätigen, dass es keine Anhaltspunkte für eine Lücke in unserem Hygienekonzept gibt." Anfang Januar war an einem anderen Standort des Unternehmens in Baden-Württemberg ein Corona-Ausbruch mit 23 positiv getesteten Mitarbeitern gemeldet worden.
Schon ab Montag: Corona-Selbsttests an Schulen in Bayern künftig auch für Jüngere
15.32 Uhr: Auch Schülerinnen und Schüler unter 15 Jahren sollen sich künftig einmal pro Woche in der Schule selbst auf eine Corona-Infektion testen können – freiwillig, aber unter Anleitung und Aufsicht. Das kündigten Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch bei einem Besuch an einer Grundschule in München an. Nach Worten Piazolos wird es aber nicht überall schon am kommenden Montag, also mit der anstehenden Ausweitung des Wechselunterrichts, losgehen. Das Rote Kreuz und andere Organisationen sollen bei den Tests helfen.
Bislang waren die neuen Corona-Selbsttests für Lehrkräfte sowie für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren vorgesehen und entsprechend vom Freistaat ausgeliefert worden. Nun habe man sich darauf verständigt, die Strategie auszuweiten, erklärten die Minister. Das Selbsttest-Angebot solle aber grundsätzlich freiwillig sein, betonte Piazolo. Das gelte auch für die einzelnen Schulen, "wenn die Schule sagt, wir kriegen das jetzt nicht hin". Schülerinnen und Schüler über 15 sollen sich weiterhin auch zu Hause testen können. Teile der Opposition und auch Lehrerverbände hatten zuletzt moniert, dass es die Selbttests noch nicht für die unter 15-Jährigen gebe.
Holetschek betonte, die Selbsttests seien da und würden seit einigen Tagen sukzessive an die Kreisverwaltungsbehörden ausgeliefert – bis zu vier Millionen Tests pro Woche plant das Gesundheitsministerium am Ende ein. "Wir haben für alle Schulen Tests zur Verfügung."
Es sei auch richtig, die Test an der Schule zu machen. "Wir wollen in der Schule testen lassen und nicht daheim", sagte Holetschek. Dabei wolle man das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen einbeziehen. Denn unter 15 Jahren sollten die Tests unter Aufsicht gemacht werden. "Dann muss es vielleicht nicht der Lehrer machen, dann kann das auch jemand von einer Hilfsorganisation machen." Wann an den Schulen jeweils Tests angeboten werden, soll vor Ort entschieden werden.
Höchste Tageszahl an Corona-Neuinfektionen in Polen seit November
13.58 Uhr: In Polen sind an einem Tag so viele Corona-Infektionen festgestellt worden wie seit November nicht mehr. Das Gesundheitsministerium in Warschau meldete am Mittwoch 17 260 neue nachgewiesene Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie stieg um 398 auf knapp 46 000. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
Die Belastung für das Gesundheitssystem nimmt zu: Fast 18 400 Covid-19-Patienten wurden im Krankenhaus behandelt. Davon mussten mehr als 1900 auf der Intensivstation beatmet werden. Innerhalb von 7 Tagen steckten sich in Polen nach Berechnungen rund 240 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Coronavirus an. In Deutschland lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 65,4.
Polen hatte zuletzt einzelne Schutzmaßnahmen gelockert. In den meisten Teilen des Landes durften Hotels, Kinos, Museen, Kunstgalerien und Schwimmbäder mit begrenzter Kapazität wieder öffnen. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums schloss angesichts steigender Infektionszahlen neuerliche Verschärfungen nicht aus.
Wegen "bereinigter Inzidenz" haben im Landkreis Calw plötzlich alle Läden geöffnet
13.48 Uhr: Im Landkreis Calw sind seit Dienstag alle Läden geöffnet, obwohl die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz eigentlich bei über 50 pro 100 000 Einwohnern liegt. Das Landratsamt Calw beruft sich dabei eigenen Angaben zufolge auf eine "bereinigte Inzidenz" und die aktuelle Corona-Verordnung des Landes. Darin heißt es, "bei der Bewertung der Inzidenzwerte kann das Gesundheitsamt die Diffusität des Infektionsgeschehens angemessen berücksichtigen". dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa In Calw haben die Geschäfte wieder offen.
Das Infektionsgeschehen im Landkreis sei in maßgeblichen Teilen eingrenzbar und somit nicht diffus, hatte das Gesundheitsamt bereits am Montag mitgeteilt. Die Behörde habe lokal gut eingrenzbare Ausbrüche herausgerechnet – etwa "gesicherte Infektionsketten mit gut nachverfolgten Kontaktpersonen", sagte eine Sprecherin am Dienstag. Die sogenannte bereinigte Inzidenz liege damit fünf Tage in Folge unter 50. Die Geschäfte in den 25 Kommunen des Landkreises dürften mithin geöffnet sein.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 325.684 (+1339), 8314 Todesfälle (+23)
- Bayern 448.029 (+758), 12.677 Todesfälle (+39)
- Berlin 132.349 (+287), 2902 Todesfälle (+7)
- Brandenburg 78.296 (+136), 3095 Todesfälle (+9)
- Bremen 18.571 (+61), 371 Todesfälle (+3)
- Hamburg 53.758 (+203), 1312 Todesfälle (+0)
- Hessen 193.424 (+448), 5962 Todesfälle (+18)
- Mecklenburg-Vorpommern 25.963 (+206), 789 Todesfälle (+4)
- Niedersachsen 170.786 (+354), 4478 Todesfälle (+31)
- Nordrhein-Westfalen 545.869 (+936), 13.446 Todesfälle (+66)
- Rheinland-Pfalz 104.739 (+319), 3177 Todesfälle (+9)
- Saarland 29.665 (+113), 915 Todesfälle (+8)
- Sachsen 199.029 (+456), 8030 Todesfälle (+36)
- Sachsen-Anhalt 63.324 (+247), 2557 Todesfälle (+12)
- Schleswig-Holstein 44.192 (+247), 1350 Todesfälle (+10)
- Thüringen 79.620 (+214), 2972 Todesfälle (+27)
Gesamtstand (09.03.2021, 20.35 Uhr): 2.513.306 (+6324), 72.354 Todesfälle (+309)
Vortag (08.03.2021, 20.33 Uhr): 2.506.982 (+4110), 72.045 Todesfälle (+110)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.319.600 (+8700). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 121.352.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 0,97 (Vortag: 1,03)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2785 (-80)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1572 (-27)
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