Streit zwischen Top-Virologen: Drosten knöpft sich Kekulé nach Kritik an Kinder-Studie vor

Nach dem der Streit zwischen der „Bild“-Zeitung dem dem Top-Virologen Christian Drosten noch immer schwelt, droht für Drosten noch weiterer Ärger. Sein Virologen-Kollege Alexander Kekulé veröffentlichte einen Gastbeitrag im Tagesspiegel, der Drosten offenbar gar nicht gefiel.

Seinem Unmut machte Drosten am Donnerstagmorgen via Twitter kund.

Kekulé macht Stimmung. Seine Darstellung ist tendenziös. Er kennt unsere Daten nicht und zitiert falsch. Kekulé selbst könnte man nicht kritisieren, dazu müsste er erstmal etwas publizieren.

Christian Drosten

Kekulé kritisiert Drosten-Studie: Wissenschaftliche Grundlage fehlt

In dem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel" hatte Kekulé die umstrittene Drosten-Studie zur Virus-Last in Kindern kritisiert, die auch hinter dem Streit zwischen Drosten und der "Bild" steckt.

  • Lesetipp: Mehr zum Hintergrund des Streits zwischen Drosten und der "Bild"-Zeitung lesen Sie hier.

In seinem Gastbeitrag hatte Kekulé den Statistiker Held genannt, der mehrere methodische Fehler in der Studie aufgezeigt habe. Die Probenmengen, auf die sich die Studie bezieht, seien nicht vergleichbar, so Kekulé. Die abgenommene Menge unterscheide sich zu oft, außerdem seien die Proben in unterschiedlichen Stadien der Krankheit genommen worden. Zudem sei die Stichprobe sehr klein: So kritisiert Kekulé, dass etwa nur 49 Unter-11-Jährige getestet wurden, diese für die Studie aber durchaus relevant seien.

Christian Drosten: Hätte er die Studie zurückziehen müssen?

Kekulé bemängelt, dass ein nicht gefundener Unterschied anhand der verwendeten Methode noch lange kein Beweis dafür sei, dass es den entsprechenden Unterschied nicht gebe. Insgesamt fehle der Drosten-Studie die wissenschaftliche Grundlage. Drosten hätte die Studie zurückziehen müssen, so Kekulé.

Kurz darauf legte Drosten nach:

Der von Kekulé bemühte Leonhard Held sagt selbst über seine statistische Nachanalyse unserer Studie, dass diese nicht konklusiv ist. Kekulé ist das egal, er feuert trotzdem. Danke dafür. Wir werden ein Update unserer Daten und Statistik liefern.

Christian Drosten

Grundsätzlich stimmte Drosten einem Twitter-User jedoch zu. Der hatte geschrieben: "Wenn jetzt die Wissenschaftler öffentlich aufeinander einprügeln, gewinnt an Ende die Bild."

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