Schon 21 tote Hunde: Gefährliche Krankheit in Norwegen gibt Rätsel auf

Eine mysteriöse Krankheit bei Hunden in Norwegen greift momentan um sich. Es ist bislang nicht eindeutig klar, was die Ursache dieser Krankheit ist. Nach jüngsten Angaben sind dabei mindestens 21 Hunde ums Leben gekommen, wie der norwegische Sender NRK unter Berufung auf das Veterinärinstitut berichtet.

Die Hunde seien laut dem Bericht nach blutigem Durchfall gestorben. Jorun Jarp vom Veterinärinstitut sagte gegenüber NRK, dass es möglich sei, dass es im ganzen Land mehrere Fälle gebe. Sie sei besorgt, dass Hunde, die anfangs gesund und geimpft sind, krank werden könnten: „Wir wissen derzeit, dass es ein häufiges Muster mit sehr blutigen Darmentzündungen gibt. Bei drei Hunden haben wir zwei Bakterien im Darm nachgewiesen.“ Es sei auch bekannt, dass eine der beiden Bakterien, die Durchfall verursachen können, Giftstoffe produziere, so Jarp. Es soll sich um die zwei Bakterien Clostridium perfringens und Providencia alcalifaciens handeln.

Blutiger Durchfall und Erbrechen

Hannah Joan Jørgensen, Abteilungsleiterin am Veterinärinstitut, sagte, die vier bisher durchgeführten Autopsien hätten keine endgültigen Antworten geliefert: „Diese Hunden haben gemeinsam, dass sie einen schweren Krankheitsverlauf mit blutigem Durchfall und Erbrechen hatten. Während der Autopsie wurden abnormale Befunde im Darm gemacht, die dem entsprachen.“ Sie fügt hinzu, dass es noch nicht bekannt ist, ob diese Bakterien die Ursache des Ausbruchs sind.

Laut Ole-Herman Tronerud von der Behörde für Lebensmittelsicherheit sei es derzeit zu früh zu sagen, ob die jüngsten Fälle miteinander verknüpft werden können, so NRK. „Für jeden Hund ist das sehr ernst. Wir wissen aber noch nicht, ob dies ansteckend ist oder nur eine Reihe von Einzelfällen“, sagte Tronerud.

Am Freitag waren es 30 bis 40 registrierte Fälle der mysteriösen Hundekrankheit. Die meisten gab es in der Region Oslo, aber auch in weiteren Teilend es Landes, unter anderem auch in Nordnorwegen, wie die Zeitung „Aftenposten“ berichtet. Die zwei gefundenen Bakterien seien bisher „der einzige Ansatz, der mit den erkrankten Hunden in Verbindung gebracht werden kann“, so Tronerud zu NRK. Die Tierärzte könnten aber abschließend über den Grund der Erkrankung nichts mit Sicherheit sagen.

Hundefutter oder Gift wohl keine Ursache

Die Behörde für Lebensmittelsicherheit hatte zuvor keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass die Hunde vergiftet wurden. Das Veterinärinstitut glaubt auch nicht, dass der Ausbruch auf etwas zurückzuführen ist, das möglicherweise im Hundefutter enthalten war.

„Wir untersuchen derzeit umfassend, woran der Ausbruch liegen könnte. Wir schauen uns genauer an, ob es sich um Infektionen, Vergiftungen, Bakterien oder Viren handeln kann. Wir schließen nichts aus“, sagte Ann Margaret Grøndahl, Abteilungsleiterin der Behörde für Lebensmittelsicherheit, am Freitag gegenüber NRK.

Ist es hämorrhagische Gastroenteritis?

Die Tierklinik Süd in Arendal glaubt die Ursache zu kennen und gibt auf ihrer Facebookseite an, dass es sich um einen Ausbruch einer hämorrhagischen Gastroenteritis oder einer blutenden Magen-Darm-Infektion handele, wie „Aftenposten“ weiter berichtet. „Leider gibt es nur wenig Wissen darüber, was diesen Zustand verursacht, aber dies ist etwas, was wir zumindest hier in der Klinik regelmäßig sehen“, so die Klinik. Eine Beteiligung des Bakteriums Clostridium perfringens gelte als sehr wahrscheinlich, so Fachliteratur. Ob es sich aber um den tatsächlichen Auslöser der Krankheit handelt, sei unklar.

Die Krankheit solle für den Menschen nicht ansteckend sein. Grøndahl sagte, dass es „ähnliche Episoden“ in Dänemark, den USA und möglicherweise auch in England gegeben habe. Dort hätten sie jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen können.

Der Norwegische Jagd- und Fischereiverband warnte jetzt seine Mitglieder, wie NRK berichtet. Alle Ereignisse würden zurückgestellt. Hundehöfe und Belüftungsbereiche könnten geschlossen werden.

Quellen: NRK (1), NRK (2), NRK (3), NRK (4), „Aftenposten“ (1), „Aftenposten“ (2), www.thieme-connect.de, Facebookeintrag Dyreklinikken Sør

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