Öko-Test: Lidl-Olivenöl mit Schadstoffen belastet

Lidl Olivenöl schneidet wegen Mineralölrückständen bei Test extrem schlecht ab

Das Verbrauchermagazin „Öko-Test“ untersuchte Olivenöle verschiedener Anbieter. Dabei zeigte sich, dass nicht wenige Öle mit Rückständen von Mineralölen und Schadenstoffen belastet sind. Insgesamt wurden 20 Olivenöle getestet. Davon konnten gerade einmal 2 überzeugen. Wir zeigen, welche schlecht und welche gut abschnitten.

Olivenöl ist gesund. Sehr sogar. Der DGE zufolge senken diese Fettsäuren den Triglyceridspiegel, „verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und beugen so Ablagerungen in den Blutgefäßen vor“. Zudem stärken die Omega-3-Fettsäuren das Immunsystem und hemmen. Entzündungsreaktionen im Organismus. Leider sind Olivenöle oft mit Schadstoffen belastet, wie auch vorangegangene Untersuchungen zeigten. Die Experten beanstandeten bei den letzten Tests von Olivenöl die Einhaltung der Güteklassen und die Verunreinigung mit gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH).

Lidl verkauft seit Jahren das Olivenöl als Eigenprodukt

Das “Primadonna Natives Olivenöl Extra“ verspricht mit dem Zusatz “nativ-extra“ hohe Qualität für den kleinen Geldbeute und wird seit Jahren von Lidl verkauft. Im aktuellen Test hat das Öl einen der schlechtesten Plätze belegt.

Primadonna Natives Olivenöl Extra fällt im Test durch

Das Primadonna Natives Olivenöl Extra von Lidl ist eines der Produkte im Olivenöl-Test, das besonders negativ auffällt. Der Geschmack und der Duft des Öles sind unharmonisch und zudem ist das Olivenöl erheblich mit problematischen Mineralölverbindungen belastet.

Von einem Verzehr des Lidl Olivenöls wird unbedingt abgeraten

Das Öl hat aufgrund der massiven Mineralölrückstände mit ungenügend im Test abgeschnitten. Von einem Verzehr wird dringend abgeraten. Allerdings haben auch acht weitere Olivenöle nur ein Mangelhaft oder gar Ungenügend erreicht.

Unharmonischer Geschmack und Geruch waren auffallend

Die Experten, die alle Olivenöle verkosteten, bewerteten das Lidl-Olivenöl mit der Harmonienote 4,4. Das bedeutet, es ist „eher unharmonisch“. Das beste Öl im Test schnitt hier mit „sehr gut“ ab. Bei vier Olivenölen stellten die Experten Fehlnoten fest. Dadurch schmeckten die Öle ranzig oder stichig und hätten gar nicht erst in der Güteklasse „nativ extra“ verkauft werden dürfen.

Gravierende Mineralölrückstände in Lidl Olivenöl gefunden

Das Primadonna Natives Olivenöl Extra von Lidl ist zudem erheblich mit Mineralölrückständen belastet. Ein Labor fand relativ hohe Mengen der gesättigten Kohlenwasserstoffe MOSH und/oder POSH. MOSH lagert der Körper in der Leber, den Lymphknoten, der Milz und im Fettgewebe ab. Was das für die Funktion der betroffenen Organe bedeutet, ist bisher ungeklärt. POSH ist derzeit noch kaum erforscht.

Außerdem waren im Lidl-Öl auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachweisbar. Unter den MOAH können sich krebserregende und erbgutschädigende Substanzen befinden. Industrie, Verbraucherschützer und Politik sind sich einig, dass diese Stoffgruppe in Lebensmitteln nichts zu suchen hat. In dem Test wurden MOAH in 10 von 20 Olivenölen nachgewiesen.

Lidl hat den Verkauf der Olivenöl-Charge gestoppt

Lidl hat den Verkauf des Primadonna-Olivenöls mit der Charge L0248E gestoppt. Eine sensorische Nachprüfung habe die Nicht-Einhaltung des vorgegebenen Olivenöl-Profils bestätigt. Lidl erbrachte daraufhin ein eigenes Gutachten zu ihrem betroffenen Öl. In dem Gutachten wurde bei einem Olivenöl aus der gleichen Charge wie der von Öko-Test kein MOAH nachgewiesen. Zudem ermittelte Lidl laut ihrem Gutachten einen Harmoniewert von 4,0 und damit einen anderen als bei Öko-Test.

Fazit und Testsieger

Öko-Test kommt zu dem Schluss, dass von 20 getesten Olivenölen nur zwei empfohlen werden können. Neben Abstrichen in Geschmack und Geruch wurden vor allem die erheblichen Mineralölfunde kritisiert, denn jedes zweite Olivenöl ist besonders auffallend mit Mineralölrückständen verunreinigt.

Testsieger wurde das Öl von „Rapunzel Kreta Natives Olivenöl extra“ Dieses war laut Test frei von Mineralöl und anderen schädlichen. Die Tester gaben eine eindeutige Note: mittfruchtig, deutlich bitteren und scharfen Geschmack. Der Geruch war ebenfalls ausgezeichnet.

Exkurs: Worauf ist bei Olivenöl zu achten?

Alle Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben müssen den gesetzlichen Regeln entsprechen. Der Aufdruck „cholesterinfrei“ oder „reich an Linolsäure“ hat zur Folge, dass Brennwert und Nährwerte nach bestimmten Vorgaben angegeben werden müssen.

Die Angabe „kaltgepresst“ besagt, dass die Pressung unterhalb von 27 Grad Celcius stattgefunden hat.

Dunkle Glasflaschen schützen das Olivenöl und seine Nährstoffe viel besser vor Oxidation durch Licht. Glasflaschen oder Metallcontainer sind Plastikflaschen – noch oft zu finden direkt beim kleinen Direktvermarkter in Urlaubsländern – vorzuziehen.

Schließlich sind auch die Angaben „Geschütztes Geografisches Anbaugebiet“ oder „Geschütztes Ursprungsgebiet“ Belege für eine gesicherte Herkunft.

Noch ein Tipp: Sollten Bestandteile des Olivenöles kristallisiert sein, ist dies lediglich ein Hinweis auf eine zu kühle Lagerung (unterhalb von 6-8 Grad Celsius). Die Kristalle lösen sich bei Zimmertemperatur wieder und haben keine geschmacklichen Einbußen zur Folge. Das komplette Testergebnis hat Öko-Test aktuell veröffentlicht.

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