Die deutschen Flughäfen wappnen sich für eine mögliche Einschleppung der neuartigen Lungenkrankheit aus China. Für den Ernstfall gebe es „detaillierte Notfallpläne“, heißt es in einer Mitteilung des Flughafenverbands ADV. „Die erforderlichen medizinischen Kapazitäten stehen bereit.“ Die deutschen Flughäfen stünden mit den zuständigen Behörden in engem Kontakt. Derzeit gibt es seitens der WHO, des Auswärtigen Amtes oder des Robert-Koch-Instituts keine Reisebeschränkungen.
Die Zahl der bestätigten Fälle war zuletzt sprunghaft angestiegen – auf mittlerweile 440 Patienten. Neun Menschen starben. Die meisten Erkrankten stammen aus der chinesischen 11-Millionen-Metropole Wuhan. Als Ursprung des Virus wird dort ein Markt vermutet, auf dem unter anderem Fische und Wildtiere verkauft worden waren. Der Markt ist mittlerweile geschlossen, die Örtlichkeit desinfiziert.
Kolakata, Indien: Ein Flughafenmitarbeiter untersucht Reisende, die aus China und Hongkong ankommen. Die Lungenkrankheit äußert sich unter anderem durch Fieber.
Reisende könnten Virus einschleppen
Experten halten es für realistisch, dass Reisende das Virus auch nach Europa einschleppen könnten. Die USA hatten am Dienstag einen ersten Fall der Lungenkrankheit bestätigt. Es handle sich dabei um einen Mann, der nach einer Reise in die chinesische Stadt Wuhan nach Seattle zurückgekehrt sei, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit.
Die Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO sehen für Deutschland fünf Flughäfen vor, die zum Schutz der öffentlichen Gesundheit „Kernkapazitäten“ vorhalten müssen. In Deutschland sind das die Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Berlin. Ankommende Maschinen mit Verdachtsfällen an Bord würden zu einem dieser fünf Flughäfen umgeleitet, teilt der Flughafenverband mit. Vor Ort soll sich medizinisches Personal um möglicherweise erkrankte Passagiere kümmern und diese separieren.
Virologe warnt vor Panikmache
„Dass die Prozessketten zuverlässig funktionieren, haben die Flughäfen bewiesen – so etwa 2003 bei Sars, 2006 bei einem Fall von Lassafieber oder 2009 im Zuge der Ausbreitung der Schweinegrippe“, erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer der ADV.
Virologe über Coronavirus
"Szenarien mit Tausenden von Toten in Deutschland halte ich für überzogen"
Ob sich das Virus auch in Europa ausbreite, hänge nun stark davon ab, wie leicht sich der Erreger von Mensch zu Mensch übertrage, erklärte der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit im Gespräch mit dem stern. Deutschland sei grundsätzlich „sehr gut“ für den Ernstfall vorbereitet. „Wir können Verdachtsfälle in den entsprechenden Laboren diagnostizieren und Patienten schnell isolieren und behandeln.“
Bei dem Erreger handle es sich um ein Coronavirus, das von Tieren auf den Menschen übergegangen sei. „Coronaviren gibt es weltweit, auch hierzulande. Das sind ganz normale Erreger. Nichts Dramatisches“, so Schmidt-Chanasit. Neuartig sei lediglich, dass der Erreger erstmals beim Menschen nachgewiesen werden konnte.
Die WHO will sich heute in einer Krisensitzung mit dem Erreger befassen.
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