Klosterfrau stellt Produktion auf Händedesinfektion um

Die Corona-Krise bringt unterschiedliche menschliche Verhaltensweisen zutage: Die einen hamstern egoistisch, die anderen – glücklicherweise weitaus mehr – leisten Hilfe, wo sie können. Auch verschiedene Unternehmen möchten nun ein Zeichen für den Zusammenhalt setzen. So will etwa das Kölner Unternehmen Klosterfrau Nordrhein-Westfalen mit Desinfektionsmitteln beschenken.

Am heutigen Mittwochnachmittag bestimmt die Corona-Pandemie die Plenumssitzung des Bundestags. Unter anderem das erst am Montag vom Kabinett beschlossene Gesetzespaket von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) steht zur Abstimmung. Im Entwurf für das „Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer  epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ ist unter anderem vorgesehen, dass das Bundesgesundheitsministerium – nachdem besagte epidemische Lage festgestellt ist – weitgehende Ermächtigungsgrundlagen erhält. Es wird künftig Anordnungen und Rechtsverordnungen ohne Zustimmung des Bundesrats treffen können, die beispielsweise die Grundversorgung mit Arzneimitteln einschließlich Betäubungsmitteln, Medizinprodukten, Hilfsmitteln, Gegenständen der persönlichen Schutzausrüstung und Produkten zur Desinfektion sichern sollen. Denkbar sind zum Beispiel Regelungen zur Sicherstellung und Verwendung der genannten Produkte, wenn diese knapp werden – etwa Desinfektionsmitteln. Ebenso könnten bestehende Produktionsstätten umgestellt werden, um die benötigten Produkte herzustellen – bei solchen Maßnahmen ist jeweils eine „angemessene Entschädigung“ vorgesehen.

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Klosterfrau: Umstellung Anfang April

Doch es muss nicht immer staatlicher Zwang sein. Schon jetzt gibt es Unternehmen, die in der Krise freiwillig tatkräftig unterstützen wollen. So hat Helmut Fabry, CEO der Klosterfrau Healthcare Group, angekündigt: „Wir sind dabei, eine unserer Produktionsanlagen auf die Herstellung von Handdesinfektionsmitteln in 0,2 l-Flaschen umzustellen“. Die Produktion im Zweischichtbetrieb solle ab Anfang April beginnen. Klosterfrau will dem Land Nordrhein-Westfalen eigenen Angaben zufolge 500.000 Flaschen schenken. „Wir wollen damit dem Land helfen, diejenigen zu schützen, die ihre ganze Energie und Arbeitskraft für uns alle einsetzen“, so Fabry. 

Kürzlich hatte das Unternehmen in einem Schreiben an Apotheken mitgeteilt, dass auch sein „Melissengeist“ wirksam gegen behüllte Viren sei und sich zur Händedesinfekton eigne. Allerdings ist das wohl eher eine Notlösung in Zeiten knapper Desinfektionsmittel. 

 L’Occitane: Händedesinfektionsmittel mit Verbene-Duft

Auch der französische Kosmetikhersteller L’Occitane hat angekündigt, Teile seiner Produktionseinrichtungen auf die Herstellung von 70.000 Litern Händedesinfektionsmitteln umzustellen. Sie sollen den Gesundheitsbehörden und den Fachkräften im französischen Gesundheitswesen gespendet werden. Die ersten 10.000 300ml-Flaschen seien bereits am gestrigen Dienstag versandt worden. Eine Destillerie in der Provence habe für die Produktion 16.000 Liter Alkohol zur Verfügung gestellt, bedankt sich L’Occitane. Überdies will die Unternehmensgruppe 25.000 Stück Seife und Handcreme an das Personal des Universitätskrankenhausverbunds von Paris verteilen. Auch in anderen Märkten Asiens und Europas zeigt sich L’Occitane hilfsbereit und spendet Seife und Feuchtigkeitslotion.

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