Hitzewelle: Wann und wo die Sonne am schädlichsten ist – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Die besten Tipps gegen Schäden durch Sonnenstrahlung

In den nächsten Tagen ist starke Hitze angesagt. Viele freuen sich nun auf Planschen im Wasser und Sonnenbaden. Doch ganz ungefährlich ist die anhaltende Hitze nicht. Gesundheitsfachleute erörtern, auf was geachtet werden sollte, um die Hitzewelle ungeschadet zu überstehen.

Die Sonne brennt gerade gnadenlos vom Himmel. Hat sie im Sommer besonders viel Kraft? Erreicht sie unseren Körper auch unter Wasser? Und: Werden wir nach einem Sonnenbrand brauner? Was ist dran an gängigen Behauptungen – ein Faktencheck.

Kann man im Wasser Sonnenbrand bekommen?

Auch einen Meter unter der Wasseroberfläche trifft UV-Strahlung noch auf den Körper. Nach Einschätzung von Experten kommen dort 80 Prozent der langwelligen UVA-Strahlen an, die für frühzeitige Hautalterung und Faltenbildung sorgen. Von der kurzwelligen UVB-Strahlung, die typischerweise Sonnenbrand hervorruft, sind es 50 Prozent. Damit die gefährlichen Strahlen die Haut gar nicht mehr erreichen, muss man tiefer tauchen. „Mindestens zwei Meter“, erklärt Dermatologe Reinhard Mrotzek.

Wer mit dem Kopf über den Wellen schwimmt, sollte sogar doppelt aufpassen. Wie ein Spiegel verstärkt die Wasseroberfläche die UV-Strahlung um 50 Prozent. Medizinische Institute wie der britische National Health Service (NHS) warnen vor der gefährlichen Kombination von Sonne und Wasser: Durch die kühlende Wirkung merke man oft nicht, wenn die Haut verbrenne. Mrotzek rät zum intensiven Eincremen mit Sonnenmilch, zudem sei eine Kopfbedeckung „eine gute Idee“.

Auch Sand reflektiert die Sonne

Nicht nur im Wasser, sondern auch am Strand kann man sich leichter einen Sonnenbrand holen. Heller Sand reflektiere das Licht und verstärke die UV-Strahlung um 25 Prozent, erklärt Mrotzek, der Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen ist. Wer sich etwa ungeschützt in den Sand direkt ans Wasser lege, setze seinen Körper einer erhöhten Gefahr aus. Ähnliches gilt übrigens auch für den Besuch auf einem Gletscher. Der Schnee dort verstärkt die Sonnenstrahlung um bis zu 90 Prozent.

Mittagssonne meiden

Wer seine Haut vor Schäden bewahren will, sollte auf jeden Fall im Sommer die pralle Mittagssonne – zwischen 11 und 14 Uhr – meiden. Expertinnen und Experten raten dazu, sich am frühen Morgen oder am späten Nachmittag im Freien aufzuhalten – das gilt vor allem am Wasser.

Wird die Haut nach einem Sonnenbrand brauner?

„Das ist absoluter Quatsch“, sagt Hautarzt Mrotzek. Ein Sonnenbrand sei eine Entzündung der Haut, die einer Verbrennung ersten Grades oder mehr ähnele. Dermatologen warnen bei ungeschütztem Sonnenbad vor bleibenden Schäden. Für 2020 werden Mrotzek zufolge insgesamt 300 000 neue Hautkrebs-Fälle in Deutschland erwartet.

Was sagt der UV-Index aus?

Über den UV-Index (UVI) lässt sich für jede Region auf der Welt ablesen, wie gefährlich die Sonne dort für die Haut ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Index mit anderen Institutionen entwickelt. Die Skala reicht von 1 bis über 10. Je höher der Wert, desto schneller tritt ein Sonnenbrand auf. In Deutschland werden im Sommer meist UVI-Werte von maximal 8 erreicht.

Kühle schützt nicht vor Hautschäden

Wie im Wasser gilt auch an Land: Kühle schützt nicht vor Gefahren, auch nicht an windigen Tagen. Dermatologe Mrotzek: „Es ist egal, ob es kalt oder warm ist, die UV-Strahlung ist gleich.“ Entscheidend sei die Jahres- und Tageszeit – und damit der Sonnenstand. Die sogenannte hautwirksame Strahlung erreiche am 21. Juni mittags an einem klaren Tag eine Kraft von fast 200 Milliwatt pro Quadratmeter. An einem wolkenfreien 21. Dezember zur Mittagszeit sind es dagegen weniger als zehn Milliwatt.

Auch die Höhe beeinflusst die Strahlung

Neben Reflexionen durch Wasserspiegel oder Schnee hat unter anderem auch die Höhe Einfluss auf die Strahlung. Die Wirkung der Sonne steigt auf 1000 Metern um 20 Prozent, auf 2000 Metern um etwa 33 Prozent und auf 3000 Metern um 50 Prozent im Vergleich zur Intensität auf Höhe des Meeresspiegels. (vb; Quelle: dpa)

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