Großer Symptom-Check: Welche Anzeichen für Omikron, Delta, Grippe oder Erkältung sprechen

Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen: Wer sich dieser Tage kränklich fühlt, stellt sich schnell die Corona-Frage. Doch welche Symptome sind typisch für die aktuell kursierenden Varianten Delta und Omikron? Und welche Anzeichen sprechen für eine harmlose Erkältung?

 

Ein rauer Hals, eine laufende Nase und nervige Kopfschmerzen waren in der Zeit vor Corona die klassischen Symptome für eine Erkältung oder Grippe. Jetzt ist das anders: Die vom Coronavirus verursachte Erkrankung Covid-19 kann ganz ähnliche Krankheitszeichen hervorrufen. Und doch gibt es einige Symptome, die eher dem einen oder dem anderen Erreger zuzuschreiben sind.

FOCUS Online zeigt, welche Symptome bei einer Erkältung oder Grippe, bei der in Deutschland immer noch stark vertretenen Delta-Variante des Coronavirus sowie der neuen Omikron-Mutation auftreten können. Für ein klares Ergebnis, ob Sie sich nun wirklich mit Corona infiziert haben, sorgt allerdings nur ein Test. Dabei gilt der PCR-Test nach wie vor als das zuverlässigste Verfahren, um den Verdacht abzuklären. Nur anhand von Symptomen können selbst erfahrene Mediziner nicht zweifelsfrei bestimmen, welche Infektion vorliegt.

Erkältungen kommen besonders in den kalten Herbst- und Wintermonaten vor. Die Symptome treten meist schleichend auf und können folgende Symptome umfassen:

  • eine verstopfte oder laufende Nase
  • Halsschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Husten
  • Niesen
  • eine erhöhte, aber eher mäßige Temperatur
  • Druck in den Ohren und im Gesicht
  • Verlust von Geschmack- und Geruchssinn

Quelle: RKI, NHS

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) zeichnet sich die Grippe durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit schwerem Krankheitsgefühl aus. Folgende Symptome können dann auftreten:

  • plötzliches Fieber – eine Temperatur von 38 Grad oder mehr
  • Gliederschmerzen
  • Müdigkeit oder Erschöpfung
  • trockener Husten
  • Halsschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schlafschwierigkeiten
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall oder Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Unwohlsein

Quelle: RKI, NHS

Nach Angaben des RKI sind die am häufigsten erfassten Symptome des Coronavirus:

  • Husten
  • Fieber
  • Schnupfen
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns

Quelle: RKI

Dabei variiert der Krankheitsverlauf stark in Symptomatik und Schwere. Es können symptomlose Infektionen bis hin zu akut oder chronisch verlaufende Entzündung des Lungengewebes mit Lungenversagen und Tod auftreten.

Es gibt aber nicht mehr nur ein Coronavirus. Mutationen produzieren immer neue Varianten von Sars-CoV-2. Dass sich ein Virus verändert, ist ein ganz normaler Vorgang. Bei Sars-Cov-2 gehen Virologen davon aus, dass das Virus schon tausendfach mutiert ist. Die meisten Mutationen unterscheiden sich dabei kaum vom Ursprungstyp (Wildtyp) und spielen daher keine große Rolle. Nur wenige Corona-Varianten wie Delta und die neue Omikron-Mutation werden beobachtet und in Studien untersucht, da sie zum Beispiel als besonders ansteckend gelten.

Berichte und Erfahrungen aus Großbritannien zeigen dabei auch, dass die Delta- und Omikron-Variante im Vergleich zur Ursprungsvariante weitere Krankheitszeichen verursachen. Dort gibt es die „Zoe Covid Symptoms“-Studie am King’s College London, die nach eigenen Angaben eine der größten Auswertungen zu Covid-19 durchgeführt. Bereits mehr als vier Millionen Menschen nehmen per App an Zoe teil und können dort Angaben zu ihrem Gesundheitszustand machen – wenn sie mit Sars-CoV-2 infiziert sind, auch zu ihren Symptomen.

Seitdem die Delta-Variante das Infektionsgeschehen dominiert, sind die häufigsten genannten Symptome in der Zoe-App demnach:

  • eine laufende Nase
  • Kopfschmerzen
  • Niesen
  • Halsweh
  • anhaltender Husten

Quelle: Zoe

Die Symptome ähneln damit den Beschwerden einer herkömmlichen Erkältung, was leicht zu Verwechslungen führen kann. Auch Fieber tritt noch häufig auf, aber die bislang bekannten klassischen Symptome wie Kurzatmigkeit oder der Verlust des Geschmacks- und Geruchsinns treten deutlich seltener als beim Wildtyp auf.

Im Allgemeinen hätten den Zoe-Forschern zufolge in der App geimpfte und ungeimpfte Personen ähnliche Covid-19-Symptome gemeldet. „Diejenigen, die bereits geimpft waren, meldeten jedoch weniger Symptome über einen kürzeren Zeitraum, was darauf hindeutet, dass sie weniger schwer erkranken und sich schneller erholen“, schreiben die Forscher.

Die Symptome bei Corona-Patienten, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben, unterscheiden sich zumindest teilweise nach ersten Daten der britischen Forschern von denen bei Delta. Anhand der neuesten Daten aus London, wo die Omikron-Prävalenz höher ist als in anderen Regionen des Vereinigten Königreichs, analysierten die Zoe-Datenwissenschaftler die Symptomdaten der positiv registrierten Fälle.

  • Mehr dazu lesen Sie hier: Habe ich mich mit Omikron angesteckt? Zwei Symptome könnten darauf hinweisen 

Immer weniger Personen wiesen demnzufolge die klassischen drei Symptome Fieber, Husten oder Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns.

Als fünf häufigsten Symptome identifizierten die Forscher hingegen:

  • eine laufende Nase
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit (leicht oder schwer)
  • Niesen
  • Halsweh

Quelle: Zoe

Hirnnebel wurde ebenfalls als häufiges Symptome genannt, ebenso wie Appetitlosigkeit. Letzteres Krankheitszeichen ist beispielsweise von der Delta-Variante überhaupt nicht bekannt und wurde in der britischen Studie nun aber häufiger genannt.

Laut Wissenschaftslern aus Südafrika ist zudem ein weiteres Symptom bei Infektionen mit der Omikron-Variante bei Patienten auffällig: starker Nachtschweiß. Der Mediziner Amir Khan hatte dem Fernsehsender ITV gesagt, dass dieses Symptom sehr oft auftrete. „Es handelt sich dabei um diese nächtlichen heftigen Schweißausbrüche, nach denen man sich umziehen muss.“

RKI veröffentlicht in Wochenbericht erste Omikron-Zahlen

Das RKI hat am Donnerstag in seinem neuen Wochenbericht auch erstmals Details zu den in Deutschland gemeldeten Omikron-Symptomen veröffentlicht. Demnach würden Patientinnen und Patienten bisher am häufigsten über

  • Schnupfen (54 Prozent),
  • Husten (57 Prozent) und
  • Halsschmerzen (39 Prozent) klagen.

Die Datenbasis ist in Sachen Omikron in Deutschland allerdings deutlich schlechter als in Großbritannien, wo sich bereits viel mehr Menschen mit der Variante infiziert haben.

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